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NACHLASS | bpb.de

NACHLASS Ein Dokumentarfilm von Christoph Hübner und Gabriele Voss

Sieben Kinder und Enkel von NS-Tätern, Wehrmachtsangehörigen und Holocaust-Überlebenden erzählen davon, wie Unausgesprochenes, Schuldgefühle und Traumata die Beziehungen zu ihren Vätern und Großvätern geprägt haben und wie befreiend die Auseinandersetzung mit diesem Vermächtnis für sie ist. Das Schweigen der Väter brechen die Kinder und Enkel.

Inhalt

Fast 70 Jahre nach Kriegsende leben wir an einer Schnittstelle – jedenfalls was die Geschichte der Kriegs- und Nazizeit betrifft. Die Zeitzeugen sterben, doch die Vergangenheit lebt weiter – als Erbschaft zwischen den Generationen und als Geschichte in jedem von uns. Im Zentrum des Dokumentarfilms "NACHLASS" stehen Menschen, die nach dem Krieg geboren sind, oft schon die zweite oder dritte Generation. Sie alle sind mit dem Erbe befasst, vor allem durch die Geschichte in der eigenen Familie.

Das Unvorstellbare für die nachfolgenden Generationen lässt sich auf eine einfache Frage komprimieren: Wie kann es sein, dass mein Vater oder mein Großvater wehrlose Menschen ermordet hat? Zehntausende deutsche Männer haben in der Zeit des Nationalsozialismus als Polizisten in sogenannten Einsatzgruppen, als Angehörige von SA und SS und als Wehrmachtssoldaten bei Sondereinsätzen wehrlose Menschen aus rassistischen und ideologischen Gründen ermordet.

Die 68er gelten als die Generation, die den Eltern die Verstrickung in die Untaten der Nationalsozialisten vorgeworfen hat. Aber die Elterngeneration hat größtenteils geschwiegen und ihr Trauma, ein Täter, Mittäter oder Mitläufer zu sein, über dieses Schweigen an die nächsten Generationen weitergegeben. Im Nachlass vieler deutscher Familien finden sich Dokumente die die nächste Generation veranlassen sich an Archive zu wenden, die sie bei der Täter-Recherche unterstützen. Viele deutsche NS-Gedenkstätten bieten Seminare zur Familien Recherche während des Nationalsozialismus an und können über mangelnde Nachfrage nicht klagen.

Die Kinder der Täter, die 68er, haben als Antwort auf das Schweigen der Väter eine institutionalisierte Erinnerungskultur für die Verbrechen und die Opfer des Nationalsozialismus aufgebaut. Die Enkel holen die Geschichte der Täter heute in die Familien zurück. Wie kann es sein, dass geachtete und geliebte Großväter, die das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, zwischen 1939 und 1945 unzählige wehrlose Menschen aus rassistischen und ideologischen Gründen ermordet haben?

Mit:

  • Barbara Brix

  • Ulrich Gantz

  • Jürgen Grislawski

  • Adi Kantor

  • Peter Pogany-Wnendt

  • Erda Siebert

  • Florian Siebert

und Ivan Ivanji (Zeitzeuge)

Lesen Sie eine Rezension des Films auf Externer Link: Kinofenster.de.

Filmpädagogische Begleitmaterialien zu "Nachlass" finden Sie Externer Link: hier.

Mehr Informationen

  • Buch / Regie: Christoph Hübner und Gabriele Voss

  • Musik: Gilad Hochmann

  • Kamera: Christoph Hübner

  • Ton / Montage: Gabriele Voss

  • Schnitt: Gabriele Voss

  • Grafik: Nikolai Cronau

  • Colorgrading: Kai Klassen

  • Sounddesign / Mischung: Stefan Korte

  • Untertitel: Till Rudolph

  • Redaktion: Udo Bremer

  • Produktion: 2017

  • Spieldauer: 108 Min.

  • Verfügbar bis: 31.12.2026

Lizenzhinweise

© 2017 Christoph Hübner Filmproduktion