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Adolf Hitler - Führerkult im Nationalsozialismus | Mit Satire gegen Rechtsextremismus | bpb.de

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Adolf Hitler - Führerkult im Nationalsozialismus

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Adolf Hitler gelang es mithilfe des Propagandaapparates der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), ein Bild zu generieren, das ihn als überirdische Erscheinung und Heilsbringer stilisierte, der aber gleichzeitig immer ein einfacher Mann des Volkes geblieben sei. Bereits in den 1920er Jahren begann Hitler, an diesem Bild zu arbeiten – und noch heute beeinflusst es die verbreitete Wahrnehmung des NS-Regimes als "Hitler-Deutschland". Besonders prägend für diese Stilisierung waren seine Schrift "Mein Kampf", die er als einzige legitime "Biografie" zuließ, und sein früh etablierter, charakteristischer Rhetorikstil.

Nach dem Ersten Weltkrieg profilierte sich der junge Hitler in kürzester Zeit in München als mitreißender Redner im konservativ-völkischen Milieu. Er wetterte laut gegen alle, die er für die desolate Situation der Bevölkerung verantwortlich machte, in erster Linie Juden und die Siegermächte des Ersten Weltkriegs. Er trat der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), der späteren NSDAP, bei und bescherte ihr bald Zirkuszelte gefüllt mit Menschen, die dafür zahlten, Adolf Hitler - Führerkult im Nationalsozialismus ihn reden zu hören. Auch diese Popularität trug dazu bei, dass er das "Führerprinzip" in der Partei durchsetzen und sich gleichzeitig selbst als den ersehnten "Führer" proklamieren konnte.

Die Zeit bis zum gescheiterten Putschversuch 1923 bildete dann die Grundlage des sakral anmutenden Führerkults um die Person Hitlers, der erst von der Partei und spätestens ab der "Machtergreifung" 1933 von weiten Teilen der deutschen Gesellschaft mitgetragen wurde. Im nationalsozialistischen Staat wurde das "Führerprinzip" zur staatsbeherrschenden Doktrin. Im Alltag schlug sich dieser Kult beispielsweise im sogenannten Hitler-Gruß oder der Umbenennung von Straßen und Schulen nach Adolf Hitler nieder. Hitler gelang es, sich zum Symbol der "nationalen Erlösung" zu stilisieren. Öffentliche Masseninszenierungen und politische Erfolge gewährleisteten und stabilisierten dieses Phänomen. Seine Rolle blieb bis zu seinem Suizid unmittelbar vor Kriegsende 1945 nahezu unangetastet. Sie basierte maßgeblich auf dem – häufig vorauseilenden – Gehorsam des Parteiapparates und dem Terror gegen alle inneren und äußeren Feinde. Heute noch zeigen zahlreiche bei Razzien beschlagnahmte Devotionalien von Adolf Hitler, wie der Mythos und die Verehrung für Hitler in weiten Teilen der rechtsextremen Szene weiterleben.

Weiterführende Informationen:

Hans Günther Hockerts, Führermythos und Führerkult, in: Volker Dahm/Albert A. Feiber/Hartmut Mehringer/Horst Möller (Hrsg.), Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, Dokumente zum Dritten Reich, Berlin 2008.

Deutsches Historisches Museum (Hrsg.), Themenheft Hitler und die Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen, Berlin 2012

Interner Link: www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/dossier-nationalsozialismus/39550/ausbau-des-fuehrerstaates

Interner Link: www.bpb.de/shop/zeitschriften/informationen-zur-politischen-bildung/136146/nationalsozialismus-aufstieg-und-herrschaft

Fussnoten