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Länderbeispiel England: Vom Goldenen Zeitalter in die Misere | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Länderbeispiel England: Vom Goldenen Zeitalter in die Misere

Joe Hallgarten

/ 15 Minuten zu lesen

England gilt international als ein Vorreiter in Sachen kulturelle Bildung, es glänzt mit vorbildlichen Programmen im schulischen und außerschulischen Bereich. Doch viele der Errungenschaften der letzten 10 Jahre sind bedroht durch eine bildungspolitische Neuausrichtung der aktuellen Regierung.

  • Interner Link: english original version

    Einführung



    England wird im Hinblick auf kulturelle Bildung als führend in der Welt angesehen. Nie war auf internationaler Ebene das Interesse daran größer – die einen sind interessiert an Schulen , die mit dem Modell Creative Partnerships arbeiten, die anderen wollen von den florierenden museumspädagogischen Abteilungen in unseren nationalen Kulturinstitutionen wie dem Royal Opera House und dem Nationaltheater lernen. Dennoch gefährden jüngste Veränderungen den Fortschritt. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklung der kulturellen Bildung im letzten Jahrzehnt in England, die bestehenden Herausforderungen und die gegenwärtige Situation.



    Historische Entwicklung und Fortschritt



    Nur rückblickend kann man von einem "goldenen" Zeitalter sprechen. Im Nachhinein wird deutlich, dass sich im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die Art und Weise, wie die meisten Kinder in England Zugang zur kulturellen Bildung haben, erheblich verändert hat.

    Im Rahmen des Schulunterrichts wurde durch die Überarbeitung des nationalen Curriculums der Anspruch eines jeden Kindes auf musisch-kulturelle Bildung gesetzlich neu verankert. Ein Netzwerk von 450 auf Kunst und Musik spezialisierten weiterführenden Schulen wurde nach der Maßgabe aufgebaut, fachkundigen Unterricht in künstlerischen Fächern zu gewährleisten und auch anderen Schulen vor Ort und der breiteren Öffentlichkeit ihre Fachkompetenz anzubieten. Die Teilnahme am Erwerb eines weiten Spektrums an kunstbezogenen Fähigkeiten sowie herausragende Leistungen in künstlerischen Fächern haben beachtlich zugenommen. Einerseits ist das der Stiftung eines neuen Kunstpreises für junge Menschen zwischen 11 und 25 Jahren zu verdanken, andererseits auch dem Label Artsmark, einer Prämierung von Schulen, die sich für die Kunsterziehung engagieren . Schulen boten bisher auch außerschulische Möglichkeiten der künstlerisch-musischen Beschäftigung an, auf nationaler Ebene finanziert durch ein Programm des "erweiterten Schulunterrichts". Im Children's Plan des Familien-und Bildungsministeriums DCSF von 2007 wurde ausgeführt, dass alle jungen Menschen das Recht auf einen breitgefächerten und reichhaltigen Lehrplan haben, was auch den Zugang zu kultureller Bildung auf hohem Niveau einschloss .

    Außerhalb des Schulunterrichts begannen Galerien, Museen, Theater und Orchester verantwortungsbewusster denn je ihren Bildungsauftrag wahrzunehmen, angeregt durch einen effektiven Zuwachs der staatlichen Finanzierung der Künste um das Doppelte, durch zusätzliche kommunale Fördermittel sowie die Neugründung von kulturellen Institutionen mit Unterstützung seitens der staatlichen Lotterie. Der Eifer ging weit über das sonst übliche Interesse an Besucherzahlen hinaus und richtete sich auf ein noch intensiveres Engagement für Schulen und junge Menschen. Die Künste gehörten nun, um Tony Blair zu zitieren, zum "Kernprogramm" der New Labour – Regierung, gleichzeitig belegte auch die Bildung einen Platz im "Kernprogramm" unserer herausragenden kulturellen Institutionen. Im Schulterschluss zwischen unserem Kultur-und Bildungsministerium wurden spezielle Projekte in Angriff genommen, die dieser Entwicklung den Rücken stärkten:

    Auf dem Gebiet der Musik wurden jährlich £80 Millionen bereitgestellt, damit alle Schülerinnen und Schüler ein Jahr lang in der Grundschule Unterricht bekommen konnten, ferner, um Jugendchöre, -orchester und -ensembles zu finanzieren. Auch für das neu ins Leben gerufene Projekt Sing up, das dem Gesang wieder einen Platz in der Grundschule einräumen sollte, wurden zwischen 2008 und 2011 £ 40 Millionen bereitgestellt. In das Projekt Youth Music flossen jährlich £10 Millionen, um musikalische Aktivitäten in benachteiligten Gemeinden in Angriff zu nehmen.

    Was den Tanz betrifft, so wurde die Organisation Youth Dance England ins Leben gerufen, die eine führende Rolle für die Tanzkunst in und außerhalb von Schulen übernehmen sollte. Nötige Mittel wurden zur Verfügung gestellt, um die Arbeit mit begabten jungen Tänzerinnen und Tänzern zu fördern.

    In Hinsicht auf den Film entwickelte man die Kompetenzstrategie 21st century literacy, um eine Reihe von bereits existierenden Initiativen zusammenzuführen, darunter auch die Initiative First Light, die jungen Filmemacherinnen und -machern die Möglichkeit bietet, an der Seite von Profis Filme zu drehen. In mehr als 7000 Schulen entstanden Filmklubs.

    Was Museen anbelangt, so stieg, auch angespornt durch den freien Eintritt, die Zahl der Kinder, die staatliche Museen und Galerien besuchten, auf über 9 Millionen. Die Agenda Renaissance Funding, die für regionale Museen Geldmittel zur Verfügung stellt, hat seit 2002 die Zahl der Besucher im Kindesalter um mehr als 80% anwachsen lassen; darunter auch Kinder aus bildungsferneren Schichten . Durch Strategic Commissioning, eine an Auftragsvergaben gekoppelte Finanzierung in Höhe von £4 Millionen pro Jahr, wurden große staatliche Museen wie die Nationalgalerie und das Kriegsmuseum des britischen Weltreichs in die Lage versetzt, in Zusammenarbeit mit kleineren regionalen Museen neue Bildungsangebote für mehr als 60.000 Schüler jährlich zu erstellen .

    Die staatliche Denkmalschutzbehörde English Heritage konnte bislang, was das Gebiet des Kulturerbes und der städtebaulichen Umgebung betrifft, jährlich auf mehr als 450.000 Besichtigungen ihrer Stätten durch Schulklassen verweisen. Die Behörde hat interaktive Entdeckungstouren angeboten und Leitfäden herausgebracht, sie hielt auch im Internet abrufbare Materialien vor. Auch Aktivitäten und Veranstaltungen für Familien standen auf dem Programm und haben einen neuen Freiwilligendienst entstehen lassen, durch den Jugendliche angeregt werden sollen, bei der Beschäftigung mit dem Kulturerbe spezielle Befähigungen zu erwerben. Auf einer neuen Website unter dem Titel Engaging Places wurde allen Schulen ein landesweites Angebot unterbreitet .

    Dreh- und Angelpunkt all dieser Initiativen war das bereits erwähnte Lernprogramm Creative Partnerships. Dieses weltweit bedeutendste staatliche Konzept zur kulturellen Bildung sah vor, Kreativität und kulturelles Lernen junger Menschen durch langfristige Partnerschaften zwischen Schulen und einem großen Kreis von Künstlern und Künstlerverbänden voranzubringen. Die gemeinsamen Vorstellungen von Lehrern und Künstlern sollten innovative Ansätze für das Lehren und Lernen hervorbringen. Das Programm Creative Partnerships, in das seit 2002 mehr als £200 Millionen an Fördermitteln geflossen sind, ist bei über einer Million Kindern in 8.000 Schulen in benachteiligten Regionen zum Einsatz gekommen, übergreifend auf dem gesamten Gebiet der Künste und des Curriculums. Auch für die Forschung und Evaluation entwickelte die Agenda einen wegbereitenden Ansatz; dazu gehört auch eine Studie, die belegt, dass junge Menschen im Alter von 16 Jahren, die sich an Creative Partnerships beteiligt haben, bessere Noten erreichten.

    Bestehende Herausforderungen



    Trotz des Zuwachses an Bildungsangeboten versperren noch vier Hindernisse den Weg zu dem avisierten Ziel, dass alle Kinder qualitativ hochwertige kulturelle Angebote wahrnehmen:

    Erstens sind etliche Schulen gezwungen, im Unterricht das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen zu richten; künstlerische Fächer werden in einem solcherart "verengten und verflachten" Curriculum an den Rand gedrängt. Laut QCA, der Behörde für Bildungs- und Weiterbildungsstandards, hat die Dauer der Beschäftigung von Schülerinnen und Schülern mit künstlerischen Fächern im letzten Jahrzehnt abgenommen.

    Zweitens hat der quantitative Zuwachs an abrufbaren Angeboten für Schulen und junge Menschen keinen proportionalen Zuwachs an Qualität mit sich gebracht. Trotz eines immer fundierteren Wissens über das, was die Qualität ausmacht, mangelte es vielen Aktionen, die von kleinen und größeren Einrichtungen, Nachwuchskünstlern und erfahrenen Kunsterziehern angeboten wurden, oft an ausreichender Planung, Tiefgründigkeit und Reflexion. Sie wirken auf junge Menschen dann oft oberflächlich oder rufen sogar negative Reaktionen hervor .

    Drittens erwies sich die Fülle der Möglichkeiten als so zergliedert, dass die Jugendlichen und die Schulen sich immer weniger in der Lage sahen, zu überblicken, welche Angebote auf welchem Wege verfügbar waren. Angesichts der Umfragen, die belegen, dass junge Menschen, die ohnehin aktiv am kulturellen Leben teilhaben, das größte Bedürfnis nach zusätzlichen Aktivitäten haben, verwundert es nicht, dass im Dschungel der Angebote neue kulturelle Offerten eher von jenen wahrgenommen wurden, die bereits kulturell aufgeschlossen sind, während sie von den Zurückhaltenderen eher ausgeschlagen wurden .

    Viertens haben Umfragen gezeigt, dass die deutlichsten Indikatoren dafür, ob Kinder kulturell aufgeschlossen sind, der Bildungsstand der Eltern und das bereits bestehende Interesse an Kultur sind . Abgesehen von einigen signifikanten Ausnahmen wurde zu wenig Aufmerksamkeit darauf gelenkt, die Familien, insbesondere die weniger kulturinteressierten, in kulturelle Aktivitäten einzubinden.

    2008 wurde das neue Programm Find Your Talent – Entdecke dein Talent – aufgelegt. Es war darauf ausgerichtet, diese Probleme auf dezentraler Ebene zu überwinden; angestrebt wurde eine regere Beteiligung, eine genauere Zielgruppenausrichtung, höhere Qualität, bessere Koordination und vor allem veränderte Ergebnisse für Kinder und Jugendliche . Das Programm berücksichtigte auch die Tatsache, dass heute aufwachsende junge Menschen souveräner über die Gestaltung ihrer kulturellen Erfahrungen verfügen wollen; dazu gehört auch das zunehmende Verlangen, selbst an der Kulturproduktion teilzunehmen.

    Die gegenwärtige Situation



    Im Jahr 2010 wurde im Vereinigten Königreich eine neue Regierung gewählt. Seitdem haben wir schon erhebliche Veränderungen in der oben beschriebenen Kulturlandschaft erleben müssen. Irregeführt durch eine fehlgeleitete Analyse der Ergebnisse der PISA-Studie im Land, hat sich die Regierung in ihrer Bildungspolitik neu auf die "Grundlagen" des Rechnens, Lesens und Schreibens ausgerichtet und sich dabei darauf verlegt, die bestehende Hierarchie "akademischer" Fächer zu stärken. Obwohl unser Bildungsministerium - im Gegensatz zu seiner Feindseligkeit gegenüber "Kreativität" - sein Bekenntnis zu künstlerischer Bildung bekundet hat, sind die Schulen schon wieder dabei, ihre Angebote an künstlerischen Fächern zurückzuschrauben; sie hüten sich vor der Mitwirkung bei jeder Art von "kreativen" Projekten.

    Auch unser Finanzierungsklima ist durch die Kürzungen in allen Bereichen öffentlicher Dienstleistungen ganz anders geworden. Was die Künste betrifft, so mussten Einrichtungen durchschnittliche Kürzungen um 15% hinnehmen, was voraussichtlich ihre Bildungsprogramme beeinträchtigen wird. Zwar heißt es in einem der fünf Ziele von Arts Council England, der nationalen Entwicklungsbehörde für Kunst: "Jedes Kind und jeder Jugendliche hat die Chance, seine Erfahrungen mit der Vielfalt der Künste zu machen", doch die radikalen Kürzungen der Fördermittel für Programme wie Creative Partnerships und Find Your Talent lässt vielen jungen Menschen in den besonders benachteiligten Gemeinden keine Möglichkeiten mehr, mit Kunst in Berührung zu kommen. Finanzieller Kahlschlag und radikale ideologische Richtungsänderung bringen es mit sich, dass viel von den Fortschritten des vergangenen Jahrzehnts in Gefahr geraten ist.

    Noch ist nicht alles verloren. Eine neue "Allianz zur kulturellen Bildung" will nun zu einer vereinten Aktion aufrufen, die alle Künste, den Bildungs- und den Kultursektor umspannt . Kürzlich hat die Regierung einen Bericht zur kulturellen Bildung angekündigt, der von dem Grundsatz ausgeht, dass sich alle Kinder ungeachtet ihrer Herkunft eine solide kulturelle Bildung aneignen sollten . Unabhängig von der Politik gibt es inzwischen eine große Zahl hochqualifizierter Lehrer und Künstler, die sich der Fortführung und Auffrischung ihrer praktischen Erfahrungen in der Jugendarbeit verschrieben haben und nach deren leidenschaftlicher Überzeugung Kultur das Leben junger Menschen bereichern, verändern und verwandeln kann.

    Noch ist es offen, ob im kommenden Jahrzehnt die kulturelle Bildung in England ein Motor sozialer Mobilität und grundlegenden Wandels in der Erfahrungswelt der Kulturbegeisterten und Kulturschaffenden wird, oder ob sich die bestehenden Gräben der Ungleichheit auf dem Gebiet der Bildung und Kultur weiter vertiefen. Alles steht auf dem Spiel.


    Der Text wurde aus dem Englischen übersetzt von Dr. Juliane Lochner.

    Example England: From Golden Age to Perfect Storm



    England is recognised as a global leader in cultural education. But recent changes seriously threaten progress, says Joe Hallgarten. The article outlines the history of arts education in England over the last decade, the challenges that remain, and the current situation.

    Introduction



    England is recognised as a global leader in cultural education. Levels of international interest − from those who wish to see Creative Partnerships schools in action, to those wanting to learn from the flourishing education departments in our national cultural institutions such as the Royal Opera House and National Theatre − have never been higher. However, recent changes seriously threaten progress. This article outlines the history of arts education in England over the last decade, the challenges that remain, and the current situation.

    History and Progress



    A golden age only becomes golden with hindsight. Looking back, the first decade of the 21st century clearly witnessed a significant change in the way in which most children in England accessed cultural learning.

    Within schools, revisions to the national curriculum refreshed the status of the arts as a statutory entitlement for every child. A network of 450 specialist arts and music colleges was created, aiming to provide expert tuition in arts subjects, and offer their expertise to other local schools and the wider community. Participation and achievement in a wide range of arts-related qualifications increased significantly, boosted in part by the creation of a new Arts Award for young people aged 11-25, and Artsmark, an accreditation for schools to recognise their commitment to the arts . Schools also offered after-school arts opportunities through national funding for an "extended schools" programme. The 2007 Children's Plan stated that all young people were entitled to a broad and rich curriculum, including access to high quality provision in the arts .

    Beyond schools, boosted by a more than double real-terms increase in national government funding for the arts, additional local funding, and the creation of many new cultural institutions supported by funding from our National Lottery, our galleries, museums, theatres and orchestras began to take their responsibility for education more seriously than ever. This commitment often moved far beyond the typical motivations around audience development, towards a deeper engagement with schools and young people. Whilst the arts, to quote Tony Blair, were becoming part of the New Labour government´s "core script", education was also taking its place in the "core script" of our major cultural institutions. This was boosted by collaborations between our culture and education ministries to fund specific programmes. For instance:

    In Music, over £80m pa was provided locally to pay for a year´s tuition for every primary school child in the early years of primary school and to fund youth choirs, orchestras and ensembles. Sing Up, a new programme to put singing back into the primary school classroom, also received £40m from 2008-2011. Youth Music received £10m pa to target music activities in deprived communities.

    In Dance, Youth Dance England was funded to take strategic lead for dance within and beyond schools, and given resources to improve overall provision and work with gifted young dancers.

    In Film, a "21st century literacy" film education strategy was created to bring together a number of existing initiatives including First Light, which has enabled young filmmakers to create films alongside professionals. Film clubs were also funded in more than 7,000 schools.

    In Museums, encouraged partly by free entrance, children´s attendance numbers at national museums and galleries grew to over 9 million. Renaissance funding for regional museums increased the number of children´s visits by more than 80% since 2002, including an increase in hard-to-reach groups . Strategic Commissioning funding of £4m pa enabled large national museums such as the National Gallery and the Imperial War Museum to work with smaller regional museums to develop new learning opportunities for over 60,000 pupils per year .

    In Heritage and the Built Environment, English Heritage welcomed more than 450,000 school visits to its sites each year, providing activities ranging from interactive Discovery Visits to published guides and downloadable resources. It also provided activities and events for families, and led a new volunteering programme to encourage young people to develop skills in heritage. A new website, Engaging Places, co-ordinated a national offer to all schools .

    At the fulcrum of all these initiatives lay Creative Partnerships. The largest arts education intervention in the world, this programme aimed to develop the creativity and cultural learning of young people through developing long term partnerships between schools and a wide range of artists and arts organisations, combining the imaginations of teachers and artists to develop innovative approaches to teaching and learning. In receipt of over £200m of funding since 2002, Creative Partnerships has worked with over 1 million children in 8,000 schools in deprived areas, across every artform and every area of the curriculum. The programme also developed a cutting edge approach to research and evaluation, including a study showing that young people who have taken part in Creative Partnerships achieve, on average, 2.5 better grades at age 16.

    Ongoing Challenges



    Despite this growth in provision, four significant barriers remained to achieving the vision of all children and young people participating in high quality cultural opportunities.

    First, many schools, forced to focus on high-stakes testing in literacy and numeracy, "narrowed and shallowed" their curriculum, marginalising the arts. According to our Qualifications and Curriculum Authority, the amount of time spent by pupils on arts subjects declined during the last decade.

    Second, an increase in the quantity of opportunities available to schools and young people did not lead to a proportionate improvement in quality. Despite a growing knowledge base about quality, many activities, provided by both small and large institutions, emerging artists and experiences arts educators, still often lacked sufficient planning, depth and reflection, leading to superficial or even negative outcomes for young people .

    Third, the "offer" to young people and schools became more fragmented than ever. It was increasingly difficult for schools and young people to understand what was available and how they could access it. Given that surveys show that young people who are already culturally active also tend to have the greatest demand for additional activities, it is little surprise that, in a confusing ecology, new cultural opportunities tended to be snapped up by the already-engaged, and rejected by the reluctant .

    Finally, surveys have also shown that the greatest predictor of a child´s cultural engagement is their levels of academic qualifications and existing cultural engagement . With some significant exceptions, insufficient attention was paid to engaging families in cultural activities, especially families who were not yet culturally aware or engaged.

    In 2008 a new programme, Find Your Talent, was established specifically to explore how best to overcome these challenges at a local level, aiming for increased participation, better targeting, quality and co-ordination and, above all, transformed outcomes for children and young people . The programme also embraced the reality that young people growing up today expect to have far more control over the shape their cultural experiences, including an increased desire to participate in cultural production.

    The current situation



    In 2010 a new government was elected in the UK. Since then, we have already witnessed significant changes to the landscape described above. Misinformed by a misguided analysis of England´s PISA performance, this government´s approach to education has attempted to refocus on "the basics" of literacy and numeracy, and reinforce an existing hierarchy of supposedly "academic" subjects. Although (in contrast to their hostility to "creativity") our Department for Education has expressed its commitment to the arts, schools are already cutting back on arts provision (and being far more careful about their participation in any kind of "creativity" agenda).

    We are also in a very different funding climate, with cuts across all public services. In the arts, organisations have received an average cut of 15%, which is likely to impact on their education programmes. Although one of the five goals for Arts Council England is that "every child and young person has the opportunity to experience the richness of the arts", the axing of funding to programmes such as Creative Partnerships and Find Your Talent may leave many young people in the most disadvantaged communities without access to the arts. A "perfect storm" of financial and ideological changes means that much of the progress made over the past decade is under threat.

    All may not be lost. A new Cultural Learning Alliance is attempting to mobilise a united campaign across all artforms and both education and cultural sectors . Government has recently announced a cultural education review, based on a belief that all children, regardless of background, should have a solid cultural education . And, regardless of policy, we now have a large cohort of highly skilled artists and teachers, committed to sustaining and refreshing their practice with young people, and passionate about how culture can enrich, change and transform young lives.

    During the coming decade, cultural learning in England could still become an engine of social mobility and profound change in the nature of those who enjoy and work in the arts, or a key factor in the entrenchment of existing inequalities in both education and culture. There is all to play for.

Joe Hallgarten ist Direktor für Kultur-Programme bei der Regierungsorganisation Creativity, Culture and Education (CCE) in London. Zuvor war er unter anderem Grundschullehrer, Direktor für Lernen bei Creative Partnerships und stellvertretender Direktor des britischen Thinktanks ippr (Institute for Public Policy Research).