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Sechs Fragen an die Berliner Philharmoniker (Education) | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Sechs Fragen an die Berliner Philharmoniker (Education)

/ 3 Minuten zu lesen

Der Education-Bereich der Berliner Philharmoniker wendet sich gezielt an ein interkulturelles Publikum. Workshops und Konzerte führen in die Musik und Instrumente unterschiedlicher Regionen der Welt ein. So werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Thema eines Dialogs in der Sprache der Musik.

1. Ist Ihr Publikum multikulturell zusammengesetzt? Warum/Warum nicht?

Unser Publikum ist multikulturell zusammengesetzt, da wir es mit der Art unseres Programm-Angebots gezielt anwerben.

2. Was bedeutet interkulturelle Bildung für Sie, und wie versuchen Sie diese in Ihrer Institution umzusetzen?

Interkulturelle Bildung beruht auf Gegenseitigkeit und bedeutet, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen und dann die Musik als eine Sprache für alle sprechen zu lassen. Unsere Projekte nehmen verschiedene Formen an: zum Teil durch Workshops und Konzerte, um Musik anderer Kulturbereiche näher kennen zu lernen; zum anderen durch kreative Projekte, um gemeinsame Erfahrungen zu machen, sich zu entwickeln und dabei voneinander zu lernen.

3. Wie sieht die Verbindung von kultureller und interkultureller Bildung bei Ihrem Projekt "MusicTanz - Flug des Makam" genau aus? Welche Ziele verfolgen Sie damit?

Das Projekt "MusicTanz - Flug des Makam" lud Schülerinnen und Schüler deutscher und nicht-deutscher Herkunft ein, unter Anleitung der Choreografin Canan Erek kreativ in die musikalische Welt des Makam (ein Melodietyp orientalischer Musik) einzutauchen und zu dieser Musik eine eigene Choreografie zu entwickeln. Sowohl Musiker der Berliner Philharmoniker als auch Gastmusiker aus dem arabischen Bereich besuchten die Schülerinnen und Schüler in ihrer Schule, um sich und ihre Instrumente vorzustellen. Am Abend der Präsentation führten die Schülerinnen und Schüler ihre Choreografie auf und wurden dabei musikalisch begleitet von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und den am Projekt beteiligten Gastmusikern. Die Musikvermittlung war Ziel dieses Projekts. Die Musik gehörte nicht zum Repertoire des Orchesters, sondern war arabischer Herkunft und aufgebaut auf Makams. Beim Treffen der Orchester- und Gastmusiker stellten sich diese der gleichen Aufgabe wie die Schüler, d.h. sie machten sich mit der Musik vertraut und brachten ihre eigenen Interpretationen ein.

4. Welche Chancen bietet aus Ihrer Sicht die Arbeit einer Philharmonie für die interkulturelle Bildung?

Der folgende Satz ist unser Leitsatz:

Zukunft@BPhil ist eine Initiative der Berliner Philharmoniker mit dem Ziel, die Arbeit des Orchesters und seine Musik einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen. Hierbei sollen Menschen aller Altersstufen, unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft und Begabung für eine aktive und schöpferische Auseinandersetzung mit Musik begeistert werden. Zukunft@BPhil möchte die Teilnehmenden in ihrer eigenen Kreativität unterstützen, selbstständiges Denken vermitteln und ein kritisches Urteilsvermögen fördern. Tatsächlich spricht sich das Haus der Berliner Philharmoniker für die interkulturelle Bildung aus und lädt durch verschiedene Konzertreihen und Workshops Menschen verschiedener Herkunft ein - deutsche und nicht-deutsche - sich gegenseitig durch Musik anzunähern.

5. Wo sehen Sie in Ihrer Institution im Hinblick auf die Ansprache eines kulturell heterogenen Publikums noch Verbesserungsbedarf?

Es wäre schön, wenn sich ein Weg finden ließe, die Spuren, welche die Projekte hinterlassen, noch deutlicher zu machen.

6. Was möchten Sie in diesem Zusammenhang anderen Kulturinstitutionen mit auf den Weg geben?

Es ist wichtig, die eigene Institution in anderer Art und Weise als gewohnt zu öffnen, die Ziele innerhalb der Institution bestens zu vermitteln und die Mitarbeiter dafür zu gewinnen.

Catherine Milliken beantwortete die Fragen für die Berliner Philharmoniker bezogen auf den Bereich "Education".

Fussnoten