Wollte man ein ideales Projekt politischer und kultureller Bildung entwickeln, sei es wichtig, dass Partner aus beiden Bereichen es gemeinsam entwickelten. Nur so könne einer gegenseitigen Instrumentalisierung vorgebeugt werden. Im Projekt sollten Bedenken und Unterschiede fruchtbar gemacht werden, so ein Fazit der Gruppe 2, die im Saal diskutiert hatte. Es müsse eine Reflexion und Dialog über die gemeinsamen Prozesse mit den Teilnehmenden stattfinden. Motivation für das Projekt sollten die gemeinsamen Ziele sein.
In der Gruppe hatte die Diskussion darüber, was die politische Bildung und die kulturelle Bildung eigentlich jeweils ausmachten und worin sie sich voneinander unterscheiden, großen Raum eingenommen. Als zugespitzte Essenz stellte die Gruppe folgende Unterschiede einander gegenüber:
Politische Bildung / kulturelle Bildung
Politische Bildung | Kulturelle Bildung |
Neutralitätsgebot | Setzung / Behauptung |
Keine Überwältigung | Grenzerfahrung |
Vielperspektive | Multidimensionalität |
Um Objektivität bemüht | Subjektivität im Zentrum |
Wichtig sei in den Bereichen im Prozess die Anerkennung von Komplexität und die Aktivität der Wahrheitsfindung. Die herausgearbeiteten Unterschiede von politischer und kultureller Bildung seien auch Qualitäten. Dabei seien die Generalisierungen bei der kulturellen Bildung vielleicht schwieriger als bei der politischen Bildung, wo es zum Beispiel den
Es gebe zwar bereits einige Projekte an der Schnittstelle Kultur/Politik/Bildung. Man müsse allerdings unterscheiden, ob ein Projekt ein kulturelles Projekt mit einer politischen Dimension sei, oder ob es tatsächlich die wichtigen Aspekte politischer Bildung aufweise. Ebenso seien politische Bildungsprojekte, die mit kulturellen oder künstlerischen Aspekten und Methoden arbeiteten, noch nicht per se kulturelle Bildung. "Politische Aspekte sind noch keine politische Bildung und kulturelle Aspekte sind noch keine kulturelle Bildung", so ein Fazit der Gruppe.
Wolle man gemeinsame Projekte umsetzen, dürfe man keinesfalls die Zeit für die Projektplanung unterschätzen. Die Partner aus beiden Bereichen müssten versuchen, ihre Spezifika einzubringen und die Unterschiede und Reibungsflächen fruchtbar zu machen. "Man braucht viel Zeit für gemeinsames Denken", so ein weiteres Fazit, das die Gruppe aus ihrer Workshoparbeit zog.