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Spiegelung der Projektpräsentationen: Kerstin Hübner | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Spiegelung der Projektpräsentationen: Kerstin Hübner

Kerstin Hübner

/ 7 Minuten zu lesen

Kerstin Hübner analysiert die vorgestellten Projektbeispiele anhand verschiedener Aspekte der kulturellen Bildung, politischer Dimensionen und des Bildungsortes Öffentlicher Raum. Ihre Spiegelung basiert auf dem Verständnis kultureller Bildung der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), deren stellvertretende Geschäftsführerin Kerstin Hübner ist.

Ich möchte meine Spiegelung anhand des BKJ-Verständnisses kultureller Bildung und der sozialräumlichen sowie in Ansätzen politischen Ausrichtung von kultureller Bildung strukturieren. Dazu möchte ich jeweils benennen, was die Spiegelflächen – also die einzelnen Reflexionen im Sinne von Fragestellungen – sind, und Bezüge zu den Projektbeispielen herstellen.

Kulturelle Bildung


1. Spiegel: Inwieweit wird dem Ansatz "Bildung von Subjekt aus denken!" gefolgt?

  • Diese Subjektorientierung drückte sich in den vorgestellten Projekten v. a. in den Prinzipien der Interessenorientierung und Stärkenorientierung sowie in der Suche nach subjektiven Sichtweisen aus.

  • Da die Projekte aber nur sehr wenig bis gar nicht den Bildungsprozess reflektierten, konnte das Bildungsverständnis und der -ansatz hier nicht (ausreichend) eingeschätzt werden.

  • Besonders "Subjekt"-orientierte Ansätze wurden für mich sichtbar bei: Citizen Art Days, Stadt statt Strand. Das bedeutet nicht, dass es in den anderen Projekten nicht auch diesen Ansatz gibt, er wurde in den Präsentationen nur nicht so deutlich.

2. Spiegel: Wie wird das Wechselspiel von Selbst und Welt in den Projekten "gestaltet"?

  • Forschende Ansätze z. B. in Hörpfade, King-Code, Spurensuche

  • Subjektive Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten des Raumes bzw. im Raum, z. B. Citizen Art Days

  • Diskursive Ansätze, z. B. Collini Social Club

3. Spiegel: Inwieweit "erfolgt" die Aneignung von Welt durch und in den Künsten, werden die Künste zum Zugang zur Welt und zum Weltverstehen?

  • Kunst- bzw. soziokulturelle Projekte, z. B. Citizen Art Days, Collini Social Club, Stadt statt Strand

  • Kunst als "Mittler" und "Methode", z. B. in Hörpfade, King Code, Spurensuche (in Teilen auch Collini Social Club)

4. Spiegel: Wie wird Ganzheitlichkeit/Umfassende Bildung umgesetzt?

Dazu würden aus Sicht der Kulturellen Bildung folgende Dimensionen gehören:

  • emotional-affektive (z. B. Citizen Art Days, Stadt statt Strand)

  • kognitiv-intellektuelle (z. B. Hörpfade, King-Code, Spurensuche, Collini Social Club)

  • körperlich-sinnliche (z. B. Citizen Art Days, Stadt statt Strand)

  • sozial-kulturelle (in allen Projekten sichtbar)

Alle Projekte werden in unterschiedlicher Ausprägung alle Dimensionen berücksichtigen (weshalb hier eher Schwerpunkte genannt/vermutet werden, dies ist aber anhand der sehr kurzen Darstellungen schwer einschätzbar).

5. Spiegel: Was trägt das Projekt unter der Zielperspektive "Gelingendes Leben" bei?

  • (Anhand der sehr kurzen Darstellungen schwer einschätzbar.)

6. Spiegel: Wie ist das Setting strukturiert, in dem sich die Bildungsprozesse verorten?

  • Rezeptiv und/oder produktiv: In allen Projekten waren in Bezug auf die Teilnehmenden produktive Ansätze sichtbar, zumeist auch in Verbindung mit einem Ergebnis bzw. einer Präsentation.


  • Es gab eher

    • informell (z. B. Citizen Art Days, Stadt statt Strand) – kein explizierter Bildungsansatz/Bildungsselbstverständnis

    • non-formal (z. B. Hörpfade) – Erwachsenenbildungsorientiert

    • und formal (z. B. King-Code, Spurensuche) – Kooperationsprojekte

    an/mit Schule angebundene ausgerichtete Projekte. Aus diesen unterschiedlichen Settings ergibt sich ein unterschiedlicher Grad der Offenheit.

7. Spiegel: Welcher Kulturbegriff ist Ausgangspunkt bzw. projektprägend?

  • Kultur in ihrer historischen Dimension, z. B. Hörpfade, King Code, Spurensuche

  • Kultur als Kunst, z. B. Citizen Art Days

  • Kultur als Erlebnis in "Kultureinrichtungen" (inkl. Religion), z. B. Spurensuche

  • Einbezug/Orientierung auf Jugendkulturen, z. B. Stadt statt Strand

  • Soziokulturelles bzw. aktionsorientiertes Verständnis, z. B. Citizen Art Days, Collini Social Club

  • Alltagskulturen: Vermutlich in einigen Projekten eingegangen, aber nicht so deutlich.

Politische Dimension in den Projekten

8. Spiegel: Inwieweit zielen die Projekte auf eine wichtige gesellschaftspolitische Dimension Kultureller Bildung, nämlich auf kulturelle/soziale/gesellschaftliche Teilhabe?

  • Frage nach den Zielgruppen: Wer wird erreicht, wer wird nicht erreicht? Die konkrete Teilnehmenden-Zusammensetzung und -Ansprache/-Erreichung kann aufgrund der kurzen Präsentation nicht eingeschätzt werden.

  • Kulturelle Teilhabe: Diese wird in allen Projekten sichtbar. Auch haben alle Projekte durch ihre Dimension "Politische Bildung" bzw. durch die Umsetzung dieser Dimension sichtbare Ansätze zur sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe. Inwieweit diese wirklich gefördert und reflektiert wird, blieb offen.

  • Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Erfahrung von Selbstwirksamkeit der/des Einzelnen, wie sie in einigen Projekten direkt/explizit im "kulturellen" und "politischen" Rahmen erreicht wird.

  • Besonders auffällig: Mehrere Projekte benannten in der Projektpräsentation die Teilnehmenden als Bürger/-innen. Wie ich es verstanden habe, im Verständnis von "citoyen". Dieser Begriff ist mit Blick auf die (pädagogische) Haltung den Teilnehmenden gegenüber und auf die (politische) Orientierung wichtig.

9. Spiegel: Welche Handlungsperspektiven ergeben sich aus den Themen und Inhalten/Umsetzungsstrategien? (Bildung, die sich im Handeln zeigt.)

  • Zunächst: Was ist der Gegenstand?

    • Die Themenwahl ist vielfältig, wobei sich auffällig viele Projekte mit dem "Erbe" und der "Geschichte" auseinandersetzen und hier die Bezugspunkte für die Gegenwart identifizieren, z. B. Hörpfade, King Code, Collini Social Club, Spurensuche.

    • Der Stadtraum als Gegenstand für Handlungsoptionen wird in den Projekten unterschiedlich stark gewichtet: Gibt er den einen Projekten eher Impulse für eine thematische Auseinandersetzung, wird er in anderen Projekten eher zum Mitspieler (siehe unten)

  • Es kann nicht per se davon ausgegangen werden, dass es durch die Ausrichtung in den Stadtraum einen (bewussten) Lebensweltbezug gibt. In bestimmten Projekten wurde die Lebenswelt in direkten kulturellen und/oder Handlungsbezug gesetzt, z. B. in Citizen Art Days, Collini Social Club, Stadt statt Strand.

  • Handlungsoptionen eröffnen sich individuell, z. B. durch veränderte Haltungen und Nutzung der Orte (z. B. King Code, Spurensuche) oder durch bewusste (Um-)Gestaltung von Orten "kollektiv" (z. B. Citizen Art Days, Stadt statt Strand).

  • Die Dimensionen der Mündigkeit, des Empowerment bis hin zur Selbstermächtigung (durchaus zu verstehen als Dreischritt) werden in allen Projekten berücksichtigt:

    • Mündigkeit (z. B. Hörpfade, Spurensuche)

    • Empowerment (z. B. King Code)

    • Selbstermächtigung (z. B. "künstlerischer" in Citizen Art Days, "politischer" in Stadt statt Strand, Stadt statt Strand)

10. Spiegel: Bildet sich die Stadtgesellschaft als Ganzes oder eher die/der Einzelne?

  • Es gibt Projekte, die eher Fokus auf die Teilnehmenden legen, z. B. King Code, Spurensuche – auch wenn durch die Präsentationen die Themen und Erfahrungen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich werden.


  • Es gibt Projekte, deren Ergebnis andere Interessierte (= Stadtgesellschaft) direkt nutzen können (z. B. Hörpfade).

  • Ausgehend von einer Teilnehmenden-Gruppe oder ganz offen angelegt gibt es Projekte, die dezidiert in die Stadtgesellschaft wirken (wollen) (z. B. Collini Social Club, Stadt statt Strand)

11. Spiegel: Welche Reflexions- und Kommunikationsräume werden eröffnet?

  • Thematische/inhaltliche Kommunikationsräume, z. B. King Code, Collini Social Club, Spurensuche

  • Künstlerische und soziokulturelle Kommunikationsräume, z. B. Citizen Art Days

  • Politische Kommunikationsräume, z. B. Collini Social Club

  • Reflexionsräume konkret bezogen auf den Bildungsprozess konnten aufgrund der Kürze der Präsentationszeit nicht sichtbar gemacht werden.

(Öffentlicher) Raum als Bildungsort

Mit der Öffnung/Eroberung des Stadtraums durch die Kulturelle Bildung war zunächst verbunden, die Institution Schule und das formale Bildungssetting zu überwinden. Stadtraum wurde daher als offen/frei und als informell "angesehen".

12. Spiegel: Welche Rolle spielen der Realraum und v. a. der von den Teilnehmenden wahrgenommene/empfundene (Real-)Raum?

  • Wo sind die Angebote räumlich verortet: Dort, wo die Teilnehmenden "sind" oder dort, wo Teilnehmenden neue/unbekannte Räume erschlossen werden? Diese Frage wird in den Projekten unterschiedlich, oft nicht explizit beantwortet.

  • Alle vorgestellten Projekte sind in engem Dialog mit dem Realraum, er ist oft Impuls für Fragen. Dabei ist der Realraum (= Ort) entweder der, den die Teilnehmenden kennen und sich neu erschließen (z. B. Citizen Art Days, Collini Social Club, Stadt statt Strand), oder der, der den Teilnehmenden unbekannt ist und den es zu entdecken und erfahren gilt (z. B. King Code, Spurensuche).

  • Neben geografischen Dimensionen spielt die zeitliche Dimension und die Veränderung von Räumen/Orten durch Zeit eine Rolle (z. B. Collini Social Club, King Code)

13. Spiegel: Welcher Aneignungsbegriff wird "umgesetzt"?

  • Kennen lernen und Erforschen, z. B. Hörpfade, King Code, Spurensuche

  • Nutzen, z. B. Collini Social Club

  • Gestalten, z. B. Stadt statt Strand

14. Spiegel: Welche sozialräumlichen Ressourcen werden eingebunden?

  • Die Impulse in die Stadtgesellschaft hinein, d. h. auch der konkrete Dialog mit Bewohner/-innen, sind bereits oben kurz erwähnt (10. Spiegel).

  • Es gibt Projekte, deren Ausgangs- und Wirkpunkt der Sozialraum ist (z. B. Citizen Art Days, Collini Social Club, Stadt statt Strand). Hier werden die räumlichen Ressourcen des Sozialraums genutzt. Die anderen Projekte nehmen den Sozialraum eher zum Impuls und lassen Ergebnisse entstehen, die an anderer Stelle Kommunikationsanlässe sind (z. B. King Code, Spurensuche)

  • Weniger sichtbar wurde, aufgrund der Fokussierung der Projektvorstellung, inwieweit Familien, Freunde und sozialräumliche Kooperationspartner/Institutionen eingebunden sind.

15. Spiegel: Inwieweit werden reale Frei- und Spielräume geschaffen bzw. erhalten?

  • Kulturelle Bildung als Selbst-Bildung stellt immer auch die Frage nach der "Pädagogisierung" von Räumen bzw. nach der Durchdringung von jugendlichen Freiräumen durch Erwachsene.

  • Mit Blick auf jugendliche Zielgruppen ist der Ansatz, Frei- und Spielräume für Kinder/Jugendliche zu schaffen bzw. zu erhalten, besonders bei Stadt statt Strand sichtbar geworden.

Insgesamt würde ich für mich festhalten, dass unterschiedliche Facetten Kultureller Bildung sichtbar geworden sind. Auffällig: Sehr selten haben die Projekte in Ihrer Präsentation überhaupt den Begriff "Bildung" formuliert bzw. das Bildungsverständnis sichtbar gemacht. Insofern können einige der Einschätzungen Fehleinschätzungen sein.

Folgende grobe Kategorisierung würde ich abschließend festhalten:

Drei soziokulturell ausgerichtete Projekte, die eher aus der "Aktion" kommen und aus meiner Sicht am wenigsten einen expliziten Bildungsansatz benennen,

  • eines davon sehr künstlerisch orientiert (Citizen Arts Days)

  • ein anderes eher politisch ausgerichtet (Collini Social Club)

  • eines sehr informell ausgerichtet und am wenigsten durch Anbieter/Institutionen "begleitet" und "gerahmt" (Strand statt Stadt)

Drei eher "historisch" orientierte, die kulturelle Bildungsmethoden nutzen und kulturelle Kompetenzen vermitteln,

  • zwei davon mit/an Schulen (King Code, Spurensuche)

  • eines davon in der Erwachsenenbildung der Volkshochschule (Hörpfade)

Die sichtbar formale An-/Verbindung wird hier mit einer deutlichen Erweiterung von (schulischen) Methoden und Erfahrungswelten verbunden.

Fussnoten