Der Journalist Oliver Rack stellte das Projekt "Collini Social Club" vor, ein mobiles Veranstaltungsformat. Oliver Rack und der Kurator Jan-Philipp Possmann haben es 2013 in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Kunstort zeitraumexit gegründet. Ziel des Projekts ist es, Stadtplanung und Stadtsoziologie ohne akademische Hürden dort erfahrbar zu machen, wo Stadt gelebt wird: vor Ort in den Stadtteilen und auf zentralen, für alle zugänglichen Plätzen.
Collini Social Club will Interesse und Begeisterung wecken für theoretische Überlegungen zur Zukunft der Stadt und auffordern, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen in die wissenschaftliche und politische Debatte einzubringen. Bei jeder Veranstaltung verbinden die OrganisatorInnen lokale bzw. aktuelle Themen mit allgemeinen Trends und Thesen und laden WissenschaftlerInnen und Stadtaktivisten an einen Tisch. "Dafür arbeiten wir im Vorfeld mit lokalen Gruppen und Vereinen zusammen und beziehen diese möglichst in den Veranstaltungsablauf aktiv mit ein", so Rack.
Thema der Veranstaltungsreihe im Herbst 2015 war "Zurück in die Zukunft". Wie der Zeitreisende Marty McFly aus dem 1980er-Jahre Kultfilm "Zurück in die Zukunft", landete Collini Social Club im September und Oktober 2015 mit einem speziell entworfenen Auto und einem pneumatischen 40-Personen-Zelt an sechs Orten der Stadt – im Zentrum und in entlegeneren Stadtteilen. "Die Überlegung war: In der Innenstadt finden immer alle Veranstaltungen statt, und es kommen auch stets die üblichen Verdächtigen, wir müssen uns auch mal die Vororte vorknöpfen. Vor allem weil es riesige Unterschiede gibt in der Teilhabe und in der Positionierung der Menschen in den Vororten und in der Innenstadt", sagte Rack.
Themen waren die städtebaulichen und sozialen Visionen der 1980er-Jahre, was in Mannheim aus ihnen geworden ist und ein Blick in die Zukunft. In der Schönau, einem sehr prekären Stadtteil, fand etwa eine Veranstaltung zur Frage "Was kann Stadtplanung?" statt. Es ging zum Beispiel darum, wie man die Entwicklung und das soziale Gefüge eines Stadtteils strategisch beeinflussen kann.
Mit typischen 1980er-Jahre-Süßigkeiten, dem schrillen Auto, Musik und Ansagen über Megafon wurden die AnwohnerInnen in das Iglu-artige Zelt gelockt, um mitzudiskutieren.
"Es geht uns darum, Anreize zu schaffen, dass die Leute Gefallen daran finden, sich mit Stadtentwicklung auseinander zu setzen in der Hoffnung, dass sich daran ein politisches Bedürfnis oder Verständnis entwickelt", so Rack.
Weitere Informationen unter Externer Link: http://collinisocialclub.org