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Creative sustainability tours berlin – Gelebte kreative Nachhaltigkeit entdecken | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Creative sustainability tours berlin – Gelebte kreative Nachhaltigkeit entdecken

Thomas Honeck Mareen Scholl Mareen Scholl und Thomas Honeck

/ 4 Minuten zu lesen

Seit einigen Jahren kann man mit den creative sustainability tours berlin, den Stadtführungen von id22: Institut für kreative Nachhaltigkeit, das nachhaltige Berlin entdecken: Wohnprojekte, Gemeinschaftsgärten, Kiezinitiativen, kulturelle und künstlerische Experimente – Orte des kreativen Engagements. Die Touren führen im Gespräch mit den Teilnehmenden durch das alltägliche wie besondere Berlin, welches mit Leidenschaft und gemeinschaftlichem Engagement von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltet wird.

Stadtführung mit creative sustainability tours Berlin. (© creative sustainability tours berlin)

Nachhaltigkeit zeigt sich in einer Vielzahl von Ansätzen und Lösungswegen für Herausforderungen des ständigen Wandels. Die Touren bieten daher eine Entdeckungsreise durch die vielfältigen Kulturen der nachhaltigen Stadtentwicklung: gemeinschaftlich, selbst organisierte Initiativen wie Wohnprojekte, Kiezgärten, Abenteuerbauspielplätze und Kulturtankstellen. Projekte, in denen Menschen Verantwortung für sich und ihre städtische Umwelt übernehmen: kulturell, sozial, ökologisch oder ökonomisch. Die Stationen beschränken sich weder auf die großen Leuchttürme der Touristenführer, noch konzentrieren sie sich auf einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit wie Ökologie und Umwelt. Allen vorgestellten Projekten ist gemein, dass sie sich städtischen Raum aneignen und gestalten und so mehr bieten als lediglich Beteiligungsmöglichkeiten.

Vor allem Berlin hat mit seiner wechselhaften Geschichte voller Umbrüche und Neuanfänge einen großen Reichtum an kreativen Experimenten zu bieten, die sich mit den urbanen Lebensbedingungen auseinandersetzen – manche temporär, andere in stetiger Entwicklung, manchmal bis hin zu deren erfolgreicher Institutionalisierung. So werden mit den Führungen durch Stadtteile wie Prenzlauer Berg oder Kreuzberg Gebiete erkundet, die in der Vergangenheit einen tiefgreifenden Wandel erfahren haben oder ihn gegenwärtig durchlaufen. Diese städtischen Entwicklungen werden aufgegriffen und die Bedingungen für das Entstehen beziehungsweise den Erhalt städtischer Freiräume und sozialer Zusammenschlüsse diskutiert. Die vorgestellten Best Practice-Beispiele machen erlebbar, dass Nachhaltigkeit keine diffuse Begrifflichkeit ist, sondern vielerorts gelebter Alltag. Es sind zukunftsfähige Modelle neuer Sozialstrukturen, Wirtschaftsweisen und Lebensentwürfe – die im besten Fall zu eigenem Handeln und Zusammenarbeit inspirieren.

Die Vermittlung einer Kultur bzw. von Kulturen der "kreativen Nachhaltigkeit" ist das Kernanliegen des gemeinnützigen Trägervereins id22. Dabei geht es weniger darum, einzelne Aspekte der Nachhaltigkeit zu betonen, als vielmehr das Prinzip Nachhaltigkeit als Grundlage für die demokratische Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse zu vermitteln und so eine Vielfalt von Ansätzen und Lösungen zu ermöglichen. Durch die interdisziplinäre Bündelung von Aktivisten/-innen, Künstlern/-innen und Kreativen sowie Akteuren aus Forschung, Verwaltung und lokaler Wirtschaft soll die Erarbeitung gemeinsamer Strategien zum Umgang mit urbanen Problematiken von einem starren "top-down" Handeln in einen partizipativen Prozess verwandelt werden. Die Vorstellung von Best-Practice-Beispielen im lokalen Umfeld soll Menschen jeden Alters zu eigenen Visionen und Ideen inspirieren. Vernetzung, Kooperation und Möglichkeiten der Beteiligung sind grundlegende Aspekte der vorgestellten Projekte, die sowohl ökologische, sozio-kulturelle als auch ökonomische Inhalte transportieren. Die Touren vermitteln sowohl Respekt und Verständnis für die kulturelle und soziale Vielfalt des Stadtraums, ökologisches Bewusstsein, ökonomische Alternativen und Innovationen, soziale und gesamtgesellschaftliche Verantwortung als auch kulturelle und künstlerische Experimentierfreude.

id22 erarbeitet für Gruppen Programme von einigen Stunden bis zu mehrtägigen Workshops. Die Touren können durch Seminare und Diskussionen erweitert und Treffen mit den Projektverantwortlichen, mit lokalen Politikern/-innen und Experten/-innen organisiert werden. Sie finanzieren sich ausschließlich über die Teilnehmergebühren.

Beispiel I: Spreeperspektiven

Entlang des Spreeufers in den Bezirken Mitte und Kreuzberg hinterlässt die frühere Trennung der Stadt deutliche Spuren. Die ehemalige Wassergrenze zwischen Ost und West war lange Jahre ein unbeachteter Ort für städtischen Wildwuchs, Zwischennutzungen und kreativen Freiraum. Angesichts der rasanten Entwicklung Berlins sind diese städtischen Filetstücke in zentraler Wasserlage heute beliebtes Objekt von Bodenspekulation geworden. Durch das Bebauungskonzept "Mediaspree", das bereits in den 1990er Jahren zur Entwicklung des Spreegebiets vom Berliner Senat beschlossen wurde, siedeln sich Global Player aus dem Bereich der kreativen Industrien an, die Arbeitsplätze und hohe Profite bringen sollen. Anwohner und organisierte Gruppen aus dem traditionell aktivistischen Kreuzberg wollen sich ihr 'Recht auf Stadt' nicht nehmen lassen und kämpfen für eine behutsame Entwicklung. Die Tour "Spreeperspektiven" erkundet den ‚wilden Osten’ der innerstädtischen Spree mit all seiner Vielfalt. Dabei werden verschiedene Blickwinkel auf den Wandel des Kiezes anhand von Initiativen und Projekten nachvollzogen. Guerilla-Gärten auf Freiflächen, kreative Umnutzungen von Fabrikruinen, eine gewaltige, neue Multifunktionsarena als Beispiel für realisierte Mediaspree-Pläne und eine alte Markthalle mit neuer Wertschätzung sind nur einige Beispiele für die kontrastreichen und diskussionswürdigen Entwicklungen im Umkreis des Berliner Stadtflusses.

Beispiel II: Berlin – grün und wild

Nicht zuletzt aufgrund historischer Phasen des Umbruchs hatte Berlin eine Vielzahl von Freiflächen, die die Stadt heute zu einer der grünsten Metropolen weltweit machen. Dass die urbane Umwelt weit mehr als brave Vorgärten und Geranienkästen hervorbringt, zeigt die thematische creative sustainability tour zum grünen Berlin. Ausgangspunkt ist einer der zurzeit populärsten Gemeinschaftsgärten der Stadt: In den Prinzessinnengärten wachsen nicht nur Pflanzen aller Art. Auch die vitalen Beziehungen der Kreuzberger Kiezgemeinschaft werden dort über alle Kulturunterschiede hinweg gepflegt. Von dort aus beginnt die Erkundung des Kiezes mit seinen zahlreich begrünten Fassaden der Gründerzeitbauten, oasengleichen Hinterhöfen und bewachsenen Dächern. Ein ehemaliger Kanallauf wurde zur Zeit der Teilung zum Todesstreifen umfunktioniert. Heute ist dieser ein lebendiger Park mit einer großen Wasserfläche, in dem nur noch die vereinzelten Brücken an seine ursprüngliche Nutzung erinnern. Ein Kinderbauernhof bietet Stadtbewohnern/-innen schon seit mehr als 30 Jahren die Gelegenheit, Landluft zu schnuppern und eine Tierpatenschaft zu übernehmen. Rund um das Rauchhaus wird eine ökologische Gartenkultur praktiziert und mit dem so genannten ‚Baumhaus an der Mauer’ bewirtschaftet ein türkischstämmiger Westberliner einen anatolischen Garten auf einem ehemaligem Fleckchen Staatsgebiet der DDR. Urbane Innovationen und Improvisationen in grün – Berlin bietet eine Vielzahl davon.

creative sustainability tours Berlin - Impressionen

Fussnoten

arbeitet im Bereich der nachhaltigen und kreativen Stadtentwicklung im Rahmen von Publikationen, Veranstaltungen, Dokumentarfilmen, Forschungsprojekten und den creative sustainability tours berlin. Sein besonderes Interesse gilt den Potentialen von bottom up Initiativen im urbanen Raum in Bezug auf eine nachhaltig orientierte Stadtplanung.

arbeitet zu den Schnittstellen von Kunst und Kultur, kreativem Engagement, städtischem Raum und Nachhaltigkeit. Als Kulturarbeiterin will sie im Sinne der Sozialen Plastik Themen und Prozesse in Gesellschaft, Stadt und Raum sichtbar machen und zu einem Neudenken inspirieren.