Vorurteile und Ausgrenzung sind nur zwei der Widrigkeiten, mit denen sich Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen häufig in der Schule konfrontiert sehen. Der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2015 thematisierte dies in einer Aufgabenstellung und rief dazu auf, sich mit der Situation der Betroffenen auseinanderzusetzen und Lösungsvorschläge für ein positives Miteinander in der Schule zu erarbeiten.
Inklusion im Klassenzimmer
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Seit 1971 lädt der Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung jährlich dazu ein, sich in Unterrichtsprojekten mit aktuellen und brisanten Themen aus Politik und Gesellschaft zu beschäftigen. Die Projektvorschläge sind breit gestreut, sodass von der vierten bis zu elften Klasse in allen Schulformen und in vielen Unterrichtsfächern Projekte starten können. Ziel ist es, dass der ganze Klassenverband sich über längere Zeit mit einem Thema auseinandersetzt und dieses von der Recherche bis zur medialen Präsentation eigenständig bearbeitet. So wird nicht nur die Selbstorganisation und Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler gestärkt, sondern auch Raum gegeben für die intensive Beschäftigung mit Themen, die im Lehrplan gewöhnlich nicht vorgesehen sind, die aber für die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler von Bedeutung und erheblichem Interesse sind.
Die Schule, ein Ort, an dem Leistungsprinzip und Gruppenzwang die Inklusion von Menschen mit Behinderungen oft schwierig gestalten, bietet gleichzeitig das Potenzial für ein besonders buntes, vielfältiges Miteinander – wenn es gelingt, Vorurteile bewusst zu machen und abzubauen. Der Schülerwettbewerb 2015 zielte daher mit der Aufgabe „Unsere Schule ist für alle da!“ speziell darauf ab, dass Schülerinnen und Schüler sich in die Lebensumstände ihrer beeinträchtigten Mitschülerinnen und –schüler hineinversetzen. Sie sollten Probleme aufdecken, die sich einerseits im sozialen Bereich, andererseits aber auch einfach in der materiellen und baulichen Ausstattung der Schule präsentieren können. Dabei entspann sich ein Prozess, der häufig dazu beitrug, Berührungsängste abzubauen und der in konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Situation mündete.
Das Ziel des Wettbewerbs erschöpfte sich bei all dem nicht in der einmaligen Erledigung einer Aufgabenstellung; vielmehr sollte er nachhaltig Sensibilität für die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen und Offenheit in der Begegnung fördern. Mit den eingesendeten Beiträgen zeigten die Klassen deutlich, dass sie diesen Anstoß gerne und mit viel Empathie, Entdeckungsfreude und Kreativität aufgenommen haben. Die Arbeiten belegen damit, wie im Unterricht Impulse für eine gelungene, inklusive Klassen- und Schulgemeinschaft gegeben werden können, und bieten darüber hinaus viele Projektideen für Lehrkräfte, die das Thema Inklusion in ihrer Klasse behandeln wollen.
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