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Das Projekt PIKSL: Entwicklung einfacher Online-Werkzeuge zur niederschwelligen inklusiven Nutzung neuer Medien | bpb.de

Das Projekt PIKSL: Entwicklung einfacher Online-Werkzeuge zur niederschwelligen inklusiven Nutzung neuer Medien

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Das Projekt PIKSL verfolgt das Ziel, moderne Informations- und Kommunikationstechnologie für Menschen mit geistiger Behinderung zugänglich zu machen und weiter zu entwickeln. Dadurch soll die Teilhabe an der Gesellschaft erleichtert, die Abhängigkeit von professioneller Unterstützung reduziert und ein selbstbestimmteres Leben erreicht werden.

Fragen an Tobias Marczinzik, Leiter des Projekts PIKSL der "In der Gemeinde leben gGmbH" (IGL) in Düsseldorf Düsseldorf
Tobias Marczinzik in:Externer Link: Werkstatt einfache Sprache

Welchen Auftrag hat PIKSL?
PIKSL bedeutet "Personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben" und bringt Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen, um innovative Ideen durch Inklusion zu verwirklichen. Schwerpunkt des „Labors“ ist die Entwicklung einfacher Online-Werkzeuge zur niederschwelligen inklusiven Nutzung neuer Medien. Mit dieser Zielsetzung macht sich PIKSL ganz konkret zur Aufgabe die Anforderungen der UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung umzusetzen. Beispielhaft seien hier die Artikel 9 Zugänglichkeit, Artikel 21 Recht der freien Meinungsäußerung, Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen und Artikel 24 Bildung genannt.

Was ist das Besondere an der PIKSL Arbeitsweise?
Der Modellcharakter von PIKSL liegt in der Qualität der interdisziplinären Forschungs- und Entwicklungsarbeit mit externen Partnern. Im Projekt arbeiten Menschen mit Lernschwierigkeiten als Entwickler und als Referenzgruppe gleichberechtigt mit Experten aus Forschung und Wissenschaft an barrierearmen Lösungen im Bereich digitaler Kommunikations- und Informationstechnik. Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts spiegelt sich also in der Arbeitsweise - eine inklusive Vorgehensweise, die für einen neuen Umgang mit Behinderung steht: Der behinderte Mensch wird nicht als betreuungsbedürftig gesehen, sondern als kompetenter Partner im Abbau von Komplexität. Auf diese Weise zeigen Menschen mit Behinderung auch Nichtbehinderten im Umgang mit Technik neue Lösungswege auf.

Wie funktioniert das PIKSL Prinzip?
Grundlage für die Arbeit im PIKSL-Labor ist das Verständnis für die Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen. Auf diese Weise können konkrete Bedarfe identifiziert und Anforderungen abgeleitet werden. Durch die Integration der Anwender, können darüber hinaus Rückmeldungen umgehend aufgenommen und umgesetzt werden.

Das PIKSL-Labor bietet die einmalige Konstellation, die Vorgabe „Entwicklung von Darstellungsalternativen und einer neuen Bildsprache“ unter Einbeziehung der Zielgruppe zu erfüllen. Bereits in der Konzeptionsphase werden im PIKSL Labor Düsseldorf durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe bestehend aus Menschen mit Lernschwierigkeiten, Pädagogen, Designern und Textern Barrieren identifiziert und abgebaut.

Fussnoten