Einfache Sprache ist für alle gedacht, die komplizierte Texte für sich zu schwierig finden. Daher sind die „Leitfäden INTERNET“ nicht für eine bestimmte Zielgruppe gemacht, sondern für alle, die mit dem Internet am gesellschaftlichen Leben aktiv teilhaben wollen.
Was ist einfache Sprache und wo liegen deren Vorteile?
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Einfache Sprache nutzt das Know-how vor Ort; Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten von Anfang an zusammen; erlaubt ist, was die Zielgruppe versteht und was ihr nützt – auch Bilder und Grafiken; der Zeit- und Kostenaufwand ist viel geringer.
Leichte Sprache und einfache Sprache im Vergleich
Leichte Sprache | Einfache Sprache |
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Die UN-BRK verpflichtet Deutschland zu barrierefreier Information und Kommunikation für Menschen mit Behinderungen. Dazu gehört auch die Leichte Sprache. Internetauftritte und -angebote der Bundesbehörden müssen nach der BITV 2.0 eine Zusammenfassung des Inhalts und eine Hilfe zur Navigation in Leichter Sprache enthalten | Texte in einfacher Sprache sind für viele Menschen hilfreich, etwa für Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche, ältere Menschen, Menschen mit geringen Deutschkenntnissen, Lernende einer Fremdsprache, Touristinnen und Touristen |
Übersetzung bestehender und Erstellung neuer Texte durch professionelle Dienstleister | Bedarfsgerechte Erarbeitung neuer Texte. Nutzung des Know-hows vor Ort – Wissen der Vielen |
Beteiligung der Zielgruppe der Menschen mit Behinderung erst am Ende | Beteiligung der Referenzgruppe immer möglich |
Ergänzung durch kleine Zeichnungen, keine Fotos | Entwicklung einer diskriminierungsarmen Bildsprache |
Strenges, aber wissenschaftlich nicht fundiertes Regelwerk | Es existiert kein Regelwerk. Grundsätzlich kann jeder Medien in einfacher Sprache entwickeln |
Nur anerkannt bei Evaluierung und Zertifizierung durch "Netzwerk Leichte Sprache" | Anerkannt ist, was die Zielgruppe versteht und was ihr nützt - auch Bilder und Grafiken |
Hoher Kosten- und Zeitaufwand | Geringer Aufwand |
Tabellenbeschreibung
Tabelle erstellt nach:Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 9–11/2014) Leichte und einfache Sprache
Zusammenfassend kann man sagen:
Leichte Sprache ist organisiert von Oben mit strengen, aber wissenschaftlich nicht abgesicherten Regeln, aufwändig und teuer. Einfache Sprache nutzt das Know-how vor Ort; Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten von Anfang an zusammen; erlaubt ist, was die Zielgruppe versteht und was ihr nützt – auch Bilder und Grafiken; der Zeit- und Kostenaufwand ist viel geringer. Deshalb bietet die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sowohl Medien an, die alle Regeln der Leichten Sprache im Sinne der Menschen mit Behinderungserfahrung erfüllen: mit Vorlesefunktion, mit Untertiteln und Video in Gebärdensprache. Gleichzeitig experimentieren wir aber auch wie in einer Werkstatt mit neuen Formen in einfacher Sprache und neuen Formaten: z.B. den Leitfäden Internet in einfacher Sprache, Erklärvideos, mit multimedialen Inhalten und open office Medien, die kostenlos weiter verbreiten werden dürfen. Zur Entwicklung dieser Medien hat sich die Bundeszentrale Partner gesucht, die darin Erfahrung haben und innovativ sind.
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