2018 erreicht die weltweite Emission des Treibhausgases Kohlendioxid (CO²) mit 36,6 Milliarden Tonnen wieder einen historischen Höchststand und die Tendenz ist weiterhin leicht steigend. Auch wenn in Deutschland mit insgesamt 865,6 Millionen Tonnen rund 41 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr 2017 freigesetzt worden sind, bleibt die Lage angespannt. Mehr als 25 Jahre nachdem sich die Staatengemeinschaft 1992 bei der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro ehrgeizige Ziele für den Kampf gegen den Klimawandel setzte, hat sich in absoluten Zahlen die Situation drastisch verschlimmert. Die Folgen der globalen Erwärmung werden insbesondere in den Ländern des globalen Südens immer spürbarer. Langanhaltende Dürren und Zunahme von Extremwettern sind aber auch in Deutschland wahrnehmbar. Angestoßen von Greta Thunbergs Schulstreik im August 2018 entwickelt sich weltweit eine neue junge Protestbewegung, die die politischen Verantwortlichen zum sofortigen Handeln und einschneidenden Maßnahmen auffordert. Der Kampf gegen den Klimawandel und die Transformation hin zu einer CO²-losen Wirtschaft sind mittlerweile Querschnittsthemen, mit denen sich fast alle politischen Parteien in Deutschland ernsthaft beschäftigen.
Feuchtgebiete, Urwälder und Permafrostböden binden einen Großteil der entstehenden und entstandenen Treibhausgase wie CO² und Methan. Durch die Intensivierung der Nutzung und der Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen in Folge einer wachsenden Weltbevölkerung geraten auch die letzten intakten Ökosysteme unter Druck. Der Kontakt von Wildtieren mit Nutztieren und Menschen begünstigt laut dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit Artensprünge von Krankheiten auf den Menschen. Welche fatalen Folgen dies haben kann, zeigt die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020.
Der breite gesellschaftliche Diskurs über Umwelthemen wird nicht zuletzt über Bewegtbildmedien geführt und initiiert. Film und Kino können dabei eine Sonderrolle einnehmen. Filmschaffende informieren, kritisieren und sensibilisieren nicht nur für die komplexen Zusammenhänge zwischen Menschheit und Umwelt, sondern geben in abendfüllenden Formaten und anschließenden Filmgesprächen Raum für Vertiefung, Reflexion, Argumentation und Widerspruch. Sie verhandeln Themen zumeist nicht bloß abstrakt, sondern anhand persönlicher Geschichten und können so mit Emotionen nachhaltig bilden. Dokumentarfilme zu Umweltthemen gehören zu den publikumsstärksten Dokumentarfilmen in deutschen Kinos und drängen mit Schulkinoveranstaltungen und Unterrichtsmaterialien in Bildungskontexte.