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Vertigo – Aus dem Reich der Toten | Der Filmkanon | bpb.de

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Vertigo – Aus dem Reich der Toten Vertigo

Stefan Stiletto

/ 2 Minuten zu lesen

Vertigo – Aus dem Reich der Toten (© picture-alliance / Mary Evans Picture Library )

USA 1958
Thriller

Kinostart: 1959 (BRD)
Verleih: Universal Pictures
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Alec Coppel, Samuel A. Taylor nach dem Roman "D'entre les morts" von Pierre Boileau und Thomas Narcejac
Darsteller/innen: James Stewart, Kim Novak, Barbara Bel Geddes, Tom Helmore, Henry Jones, Raymond Bailey u. a.
Kamera: Robert Burks
Laufzeit: 128 Min
Sprachfassung: dt. F.
Format: 35mm
FSK: ab 12 J.
Altersempfehlung: ab 14 J.
Klassenstufen: ab 9. Klasse
Themen: Identität, Wahrnehmung, Rollenbilder, Filmgeschichte, Filmsprache
Unterrichtsfächer: Deutsch, Englisch, Ethik, Religion, Kunst

Ist es möglich, dass eine Frau von dem Geist ihrer Urgroßmutter besessen ist und immer wieder die Kontrolle über ihr Handeln verliert? Der einstige Polizist John "Scottie" Ferguson, der vor kurzem aufgrund seiner Höhenangst den Dienst quittieren musste, mag diese Geschichte über Madeleine, die Frau eines alten Bekannten, nicht recht glauben. Als er in dessen Auftrag dennoch mit Nachforschungen beginnt, bröckeln seine Zweifel allmählich. Fasziniert folgt er der schönen Frau und verliebt sich schließlich sogar leidenschaftlich in sie. Doch wird er Zeuge, wie sich Madeleine in den Tod stürzt. Umso irritierter ist Scottie, als er wenige Monate später einer Frau begegnet, die Madeleine bis aufs Haar gleicht.

Um die Wahrnehmung geht es in dem Thriller von Alfred Hitchcock – und vor allem um die Täuschungen, denen diese unterliegen kann. Von Beginn an entfaltet der Film ein dichtes Netz von Bildern, Abbildern und Spiegelungen und spielt somit mit der Unterscheidung zwischen Realität und Illusion. Insbesondere die durchdachte Farbgestaltung mit einem auffälligen Rot-Grün-Kontrast, die Figuren und ihre Gefühlszustände sowie Realitätsebenen visuell kenntlich macht, wird dabei zu einem entscheidenden dramaturgischen Mittel. Mustergültig setzt Hitchcock in Vertigo – Aus dem Reich der Toten zudem sein Markenzeichen des Suspense ein, indem er den Zuschauenden etwa nach der Hälfte des Films einen Wissensvorsprung gegenüber Scottie verschafft und sie umso mehr um den Protagonisten bangen lässt. So wandelt sich die glaubwürdig etablierte Geistergeschichte schließlich zum Thriller um einen Mordkomplott.

Nachdrücklicher noch als der Kriminalfall wirkt die persönliche Geschichte von Scottie. Dieser verfällt nach und nach in eine wahrhafte Obsession für Madeleine, die sich sowohl visuell als auch akustisch in dem stetig wiederkehrenden Spiralmotiv findet. So will Scottie auch um jeden Preis ihre Doppelgängerin nach dem Ebenbild seiner verstorbenen Liebe gestalten. Aus dieser Perspektive lässt sich nicht nur die Darstellung von Traum, Wahn und Wirklichkeit im Kino analysieren, sondern auch das Frauenbild von Vertigo: Denn ordnet sich Madeleine den Wunschvorstellungen der Männer bedingungslos unter, so zeichnet sich eine gute Freundin von Scottie gerade durch ihr Selbstbewusstsein und ihre Unabhängigkeit aus – von Scottie wird sie jedoch kaum beachtet.

Informationen und Materialien:

Interner Link: bpb.de: Dossier Filmkanon: Vertigo

Fussnoten

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Stefan Stiletto: Geboren 1976. Studierte Pädagogik (Diplom) mit Schwerpunkt Medienpädagogik in Trier und Bielefeld und beschäftigte sich insbesondere mit dem Thema Filmkompetenz. Volontariat bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Arbeitet seit 2002 frei als Autor filmpädagogischer Texte sowie als Referent.