Filme erzählen Geschichten. Filme können aber auch etwas aufzeichnen, zeigen und zur Anschauung bringen. Die Gesten des Zeigens und des Erzählens bilden ein Spannungsfeld, das nahezu jeden Film kennzeichnet. Dokumentarfilme zeigen uns (fremde) Wirklichkeiten. In der Art und Weise, wie sie Bild- und Tonmaterial strukturieren und unsere Aufmerksamkeit lenken, erzählen sie auch Geschichten. Spielfilme inszenieren Handlungen, bringen darüber hinaus Aspekte der Realität zur Anschauung – seien es Schauplätze, Menschen, Ereignisse oder Stimmungen. Beide Pole – das Zeigen und das Erzählen – sind grundlegend für die filmische Konstruktion von Realitäten. Sie in ihrer Wechselwirkung zu begreifen hilft, die Logiken des filmischen Erzählens zu verstehen, die Wahrnehmung für die Eigenheiten der filmischen Ästhetik zu sensibilisieren und ihrer Faszinationskraft auf die Spur zu kommen.
Das Erzählen und das Zeigen sind auch grundlegend für die Vermittlung: Jemand zeigt mir etwas, das ich anschauen und verstehen kann. Ich erzähle Geschichten, um mir die Welt zu erklären und meine Erfahrungen zu verarbeiten. In diesem Sinne sind Filme bildend und können Lernprozesse initiieren. Filmbildung kann dort ansetzen, indem sie das Zeigen und das Erzählen als (filmische) Handlungen begreift, die Prozesse des Wahrnehmens und des Verstehens miteinander verbinden. Dazu bietet dieses Online Spezial konkrete Anregungen. Es entstand im Rahmen der Externer Link: Autumn School für Lehrer*innen im Externer Link: Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin.
Ausgangspunkt ist der Vermittlungsansatz des französischen Filmkritikers und -vermittlers Alain Bergala. In seinem Buch
In diesem Sinne schlägt das Online-Spezial "Erzählen und Zeigen im Film" drei beispielhafte methodische Zugänge vor, die sich mit Filmen aus unterschiedlichen historischen Kontexten beschäftigen. Die ersten Filme der Kinogeschichte der Brüder Lumière regen zu einer analytischen und praktischen Auseinandersetzung mit der