Didaktisch-methodischer Kommentar
Die Schülerinnen und Schüler erschließen in der Auseinandersetzung mit DER SCHWARZE FALKE grundlegende Elemente des sogenannten klassischen Western und arbeiten die filmgeschichtliche Bedeutung des Spielfilms von John Ford heraus.
Zur Vorentlastung werden für das Filmverständnis zentrale inhaltliche Aspekte arbeitsteilig erschlossen. Dazu zählen der Frontier-Mythos – die Besiedlung einer vermeintlichen rauen und leeren Landschaft, der Sezessionskrieg (die Handlung des Filmes beginnt 1868 – drei Jahre nach Ende des Krieges), die Veränderung der Darstellung indigener Kulturen und die Bedeutung des Schauspielers Harry Carey und das damit verbundene Anknüpfen an Western-Traditionen aus der Stummfilmzeit.
Die Analyse eines Ausschnitts führt zu dem Ergebnis, dass die darin geschilderte Bedrohung durch die Comanchen mit filmästhetischen Mitteln unterstützt wird (beispielsweise in der Farbgestaltung – die Bedrohung geht mit einem blutroten Himmel einher, der Angriff erfolgt jedoch erst in der Dunkelheit). Mittels Panoramaeinstellungen wird das Haus der Familie als Symbol der Zivilisation eingeführt – hierbei wird deutlich, dass sich um das Haus nur unwirtliche Gesteinsformationen befinden. Die Comanchen werden nicht als Bewohner des Gebiets dargestellt, sondern als scheinbar nomadische Bedrohung für den zivilisatorischen Fortschritt. Diese Aspekte sowie den teils latenten, teilweise offen zur Schau gestellten Rassismus der von John Wayne verkörperten Figur werden von den Schülerinnen und Schüler kritisch beleuchtet.
Danach erfolgt wiederum in Gruppenarbeit die Untersuchung des Einflusses des Films auf andere Regisseurinnen und Regisseure und deren Werk.
Daraus wird anschließend eine Synthese gebildet – wie kann unter Verwendung ähnlicher filmästhetischer Mittel in einem Remake eine ähnliche Geschichte erzählt werden, die einen stärkeren Fokus auf die Perspektive der Figuren indigener Kulturen legt.