Western kennen viele Schüler/innen nur vom Hörensagen. Wenn sie mit diesem umfangreichen, kommerziell und filmgeschichtlich sehr erfolgreichen Genre konfrontiert werden, ist das Interesse jedoch meist schnell geweckt. Die Struktur der Westernfilme, die sich – je nach zeitlicher Verortung der einzelnen Werke – in vereinfachter oder auch vielschichtiger Form mit den Konzepten Gut und Böse und deren moralischen und gesellschaftlichen Konnotationen beschäftigt, dient dazu, junge Menschen über eigene Vorstellungen von Recht oder Unrecht zur Diskussion anzuregen.
Durch den – auch im Westernfilm – ständig ausgefochtenen Kampf zwischen Gut und Böse legitimiert sich unter anderem das US-amerikanische Bild eines Freiheitsverständnisses, das die territoriale und gesellschaftsbeherrschende Dominanz in den Mittelpunkt stellt. Diese Mystifizierung der amerikanischen Geschichte von der Besiedelung des westlichen Kontinents schuf dabei ein Männerbild des sich selbst und die Gesellschaft beschützenden Helden, der sich, vom Gesetz legitimiert, moralisch verpflichtet fühlt, zur Waffe zu greifen.
Im Zusammenhang mit ihrem kulturellen Erbe, zu dem der Western gehört, und der Legitimation durch ihre Verfassung haben die US-Amerikaner ein anderes Verständnis vom Waffenbesitz in Privathaushalten als zum Beispiel die Europäer.
In der Zusammenschau des klassischen Westerns Zwölf Uhr mittags und des Spätwesterns Erbarmungslos werden die Schüler/innen erfahren, wie sich diese genretypischen Themen in der Filmgeschichte verändert haben. Veranschaulicht wird dies durch zahlreiche Belegfilme, vor allem Western aus der dramatischen Westernphase der 1940er-Jahre bis zu den Neo-Western dieses Jahrtausends. Diese Filmübersicht erhalten die Jugendlichen im dritten Teil des Programms (siehe dazu
Ausgewählt wurden dafür US-amerikanische und europäische Western unterschiedlicher Machart sowie weitere Filme von Fred Zinnemann und Clint Eastwood. Eine populäre US-amerikanische Fernsehserie rundet das Programm ab.
Die inhaltlichen Schwerpunkte dieses Programms liegen beim Western als Filmgenre und seinen historischen Wurzeln, bei seiner genretypischen Motivik sowie der Entwicklung des Western in der Filmgeschichte mit Beispielen von Regisseuren wie etwa John Ford, Howard Hawks und Sergio Leone.
Entsprechende Informationen zu den Schwerpunkten sowie Fragen und Aufgaben finden sich in allen drei Teilen des Programms.
Vorbereitungstipps für Lehrende
Der erste Teil der Materialien
Darüber hinaus finden Sie im Vorbereitungsteil nach den einzelnen Kapiteln sowie in der
Sie vermitteln den Schüler/innen die Kompaktinformationen selbst in einem Vortrag, verknüpfen die Vorinformationen mit anschließendem Unterrichtsgespräch und geben den Schüler/innen die Links und Materialien (siehe dazu Vorbereitung für Schüler/innen) zur Vertiefung in Eigenbeschäftigung.
Die Schüler/innen erhalten die Informationsmaterialien sowie die Vorbereitungstipps zum eigenen Studium und stellen ihre Ergebnisse in Kurzreferaten der Gesamtgruppe vor.
Sie kombinieren beide Varianten. Die methodische Gewichtung ist dabei Ermessenssache, die je nach Lernvoraussetzungen erfolgt. Sie können bei dieser Variante auch zusätzlich Filmausschnitte (siehe
Interner Link: Linksammlung und Literaturhinweise oder – sofern vorhanden – eigene DVDs mit Western oder Filmen von Fred Zinnemann oder Clint Eastwood in Auszügen) einsetzen.
Welche Variante Sie dabei bevorzugen, bleibt Ihre Wahl. Wichtig ist, dass die Schüler/innen vor dem Kinobesuch grundlegende Fakten zum Western-Genre kennenlernen, die Western zeitlich und produktionstechnisch einordnen können sowie Grundinformationen zu den beiden Regisseuren wie auch zu den zwei Hauptfilmen des Double Features erhalten haben.
Begleitmaterialien als Grundlage
Im thematischen Zusammenhang mit Filmgeschichte und zu den Grundbegriffen der Filmsprache, vor allem der Bildgestaltung, gibt es verschiedene Werke zur Filmanalyse (siehe