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Ablauf und Filmgespräch | Klassiker sehen – Filme verstehen | bpb.de

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Ablauf und Filmgespräch

Dr. Martin Ganguly

/ 4 Minuten zu lesen

Hinweise für Coaches und Lehrende

Das Screening der beiden Filme, zuerst Rebel Without a Cause – Denn sie wissen nicht, was sie tun und danach Berlin – Ecke Schönhauser, ist das zentrale Element des Programms.

Die Sichtung wird von einem Coach moderiert. Sollte das Screening von einem/r Lehrenden geleitet werden, übernimmt diese/r die Rolle des Coachs und sollte sich entsprechend in die Filme einarbeiten. Ein einleitendes, gemeinsames Vorgespräch wird das Vorwissen der Schüler/innen noch einmal gezielt bündeln und ergänzen. Die Einführung zu den Filmen selbst (jeweils etwa 10-15 Minuten) beinhaltet Beobachtungsaufgaben.

Die weiterführenden Informationen zu den Filmen, die der/die Lehrende im Vorfeld erhalten hat, sollten nur auszugsweise vorgestellt werden, da die originäre Begegnung der Jugendlichen mit den Filmen im Vordergrund steht.

Nach den Filmen findet ein ausführliches Nachgespräch (ca. 40-60 Minuten) statt, das den Schüler/innen einen Bezug zu den Filmen und auch zu ihrer eigenen Sicht auf Themen, Zeit der Handlung und weitere Filme ermöglicht.

Vor dem Screening der Filme können wichtige Punkte zur Geschichte und den Filmen der 1950er-Jahre sowie zum Beruf des/der Schauspielers/Schauspielerin, des Filmschauspielers als Star oder Idol und zu den beteiligten Filmschaffenden gesammelt werden (ca. 10-15 Minuten).

Mögliche Beobachtungsaufgaben

  • In welchen Situationen und an welchen Orten werden die Jugendlichen im Film gezeigt?


  • Welche unterschiedlichen Charaktere und Typen von Jugendlichen werden gezeigt?


  • Achten Sie bei diesen Szenen auf die visuelle Gestaltung:

    • Beschreiben Sie das Produktionsdesign (Schauplätze, Einrichtungen, Gegenstände, Autos).

    • Stellen Sie die Besonderheiten der Kleidung, Frisuren und des Make-Ups dar.

    • Was ist daran typisch für die 1950er?

  • Wie wird das Verhältnis der Jugendlichen zu den Erwachsenen und ihrer Welt dargestellt? Gibt es unterschiedliche Formen von Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen? Achten Sie auf Konfliktsituationen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen sowie Konfliktszenen der Jugendlichen untereinander.


  • Wie werden emotional anrührende Szenen oder Liebeszenen dargestellt? Achten Sie bei diesen Szenen auf die visuelle Gestaltung:

    • Welche Einstellungsgrößen und welches Bildformat werden verwendet?

    • Welche Kamerafahrten und -schwenks erkennen Sie?

    • Wie werden Farbe beziehungsweise Licht und Schatten eingesetzt?

  • Achten Sie auch auf die Tonebene:

    • Welche Bedeutung hat die gesprochene Sprache? Gibt es unterschiedliche Formen von Sprache bei Jugendlichen und Erwachsenen?

    • Wann und in welcher Form werden Geräusche und Musik eingesetzt?

  • Welche Schauspieler/innen fanden Sie besonders eindrücklich? Beschreiben Sie, was Sie an ihren Darstellungen besonders gelungen fanden.


  • Vergleichen Sie die Situation und das Auftreten der Jugendlichen und Erwachsenen mit der Situation heute.


  • Kennen Sie aktuelle Filme, bei denen Jugendliche im Mittelpunkt stehen? In welcher Form wird darin das Leben von Teenagern dargestellt?

Ablauf des Screenings

Screening: Rebel Without a Cause – Denn sie wissen nicht, was sie tun

111 Minuten

Gespräch nach der ersten Filmsichtung

(ca. 10-15 Minuten)

Die folgenden Fragen und Gesprächsvorschläge können auch im abschließenden Nachgespräch diskutiert und in Vergleich zum zweiten Film erörtert werden:

  • persönliche Einschätzung der Schüler/innen

  • Darstellung der Jugend- und Erwachsenenwelt (Verhaltensweisen, Erscheinungsbild)

  • Darstellung der 1950er-Jahre im Vergleich zu heute (Produktionsdesign)

  • Schauplatz Los Angeles (Stadtstruktur, Vorortsiedlungen)

  • Funktion und Darstellung von Konfliktszenen (Polizeiwache, Jim Starks erster Schultag, Messerkampf, Autorennen, häusliche Konflikte, Szenen in der verlassenen Villa, Showdown mit der Polizei)

  • Farb- und Lichtgestaltung, Bildkomposition (Farben mit Symbolcharakter, Breitleinwandverfahren)

  • Kameraführung, Kameraperspektive (Schräglage bei den Konfliktszenen, Aufsicht, wenn Jim die Schule betritt; Auf- und Untersicht bei den familiären Szenen in der Villa)

  • Musik- und Tongestaltung (Jims Anfangssummen, Musik von Rosenman bei verschiedenen Szenen)

  • dramaturgischer Aufbau (24-Stunden-Einteilung, Autorennen als Höhe- und Wendepunkt in der Mitte des Films)

  • Charakterisierung und Beziehungen der Haupt- und Nebenfiguren

  • Schauspielerwahl und Formen der schauspielerischen Charakterisierung

  • Jugendliche im Film im Vergleich zu heute (persönliche Bezüge, Bezug zu anderen Filmen)

  • Fragerunde (Q&A)

Kurze Pause vor dem zweiten Screening

Screening: Berlin – Ecke Schönhauser

81 Minuten

Gespräch nach der zweiten Filmsichtung, speziell zum Film und im Vergleich mit dem ersten Film

(ca. 45-60 Minuten)

  • persönliche Einschätzung der Schüler/innen

  • Darstellung der Jugend- und Erwachsenenwelt (Verhaltensweisen, Erscheinungsbild)

  • Darstellung der 1950er im Vergleich zu heute (Produktionsdesign)

  • Schauplatz Berlin als geteilte Stadt (Schauplätze in Berlin Ost und West, Kriegsfolgen, Wohnsituation, Kino und Tanzlokale als Ausweichort)

  • Funktion und Machart von Konfliktszenen (Szene unter der Hochbahn, Konflikt im häuslichen Umfeld, Verhörsituationen, Szene der Passübergabe in Berlin-West, Szenen im Auffanglager)

  • Lichtgestaltung, Bildkomposition (dokumentarischer Charakter durch Verwendung von Schwarz-Weiß)

  • Kameraführung, Kameraperspektive (Stadt- und Menschenansichten, Einbettung der Figuren in die Schauplätze)

  • Musik- und Tongestaltung (Alltagsgeräusche, Einsatz von Realmusik, Filmmusik als Untermalung)

  • propagandistische Elemente (Stufen von Dieters "Läuterung", Darstellung der Volkspolizei, Darstellung von Berlin-West; Motivation der Jugendlichen, von Ost nach West zu gehen)

  • Charakterisierung und Beziehungen der Haupt- und Nebenfiguren

  • Schauspielerwahl und Formen der schauspielerischen Charakterisierung

  • Jugendliche im Film im Vergleich zu heute (persönliche Bezüge, Bezug zu anderen Filmen)

  • Vergleich der Lebenssituation der Jugendlichen in beiden Filmen

  • Schauspielertypus und Filmcharakter von James Dean und Ekkehard Schall im Vergleich

  • Voraussetzungen, die einen Schauspieler zum Star oder Idol machen (Vergleich der Protagonisten Dean und Schall und Vergleich zu Schauspieler/innen anderer Filmepochen)

  • Produktionsbedingungen der beiden Filme (amerikanisches Studiosystem, DEFA, Budget)

  • Vergleich aktueller Jugendfilme mit den beiden gezeigten

  • abschließende Fragerunde (Q&A)

Fussnoten