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Erinnern und vergessen

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Fünf Sozialdemokraten besuchten 1991 die Haftanstalt Bautzen, in der sie z.Zt. des Stalinismus als politische Häftlinge inhaftiert waren. Anlaß für sie, sich zu erinnern, sich mit bislang verdrängten Erlebnissen auseinanderzusetzen und den Zuschauer in eine Zeit zu entführen, die im Film auch durch entsprechende Archivaufnahmen lebendig wird.

Regie: Andrea Ritterbusch
Buch: Andrea Ritterbusch, Manfred Schmidt
Produktion: DEFA-Studio für Dokumentarfilme, Bundesrepublik Deutschland 1991
Format: 49 Min. - VHS-Video - farbig
Stichworte: DDR - Deutschland nach 1945 - Geschichte - Justiz - Kommunismus - Marxismus - Parteien - Politische Systeme - Starfvollzug
FSK: o. Altersbeschränkung
Kategorie: Dokumentarfilm

Inhalt: Fünf Sozialdemokraten besuchten 1991 die Haftanstalt Bautzen, in der sie z.Zt. des Stalinismus - selbst kaum den Kinderschuhen entwachsen - als politische Häftlinge über Jahre hinweg inhaftiert waren.

Anlaß für sie, sich zu erinnern, sich mit bislang verdrängten Erlebnissen auseinanderzusetzen und den Zuschauer in eine Zeit zu entführen, die im Film auch durch entsprechende Archivaufnahmen lebendig wird.

Die Erlebnisberichte spiegeln ein Stück Geschichte der Sozialdemokratie in der Zeit nach 1945 wider, als viele junge Menschen voller Idealismus Lehren aus der nationalsozialistischen Vergangenheit ziehen wollten und nach neuen Wegen suchten, um die angestrebte Demokratie gemäß den Worten des SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher sozialistisch zu gestalten.

In der SBZ mündet die Diskussion um Konkurrenz oder Zusammengehen mit der KPD auf Betreiben der sowjetischen Besatzungsmacht in die Vereinigung zur SED am 22. 4. 1946. Die betroffenen Sozialdemokraten standen vor der Wahl zwischen Passivität, Anpassung oder Widerstand, der wie 1933 in eine Illegalität führte, für die zahlreiche Widerständler teuer zu bezahlen hatten.

Folgerichtig zeigt der Beitrag auch die persönlichen Auswirkungen des Erlebten auf die Betroffenen, das Gefühl der Einsamkeit, Sprachlosigkeit und die Trauer um unwiederbringlich verlorene Jahre, die Menschen empfinden angesichts einer Umwelt, der sie das Erlebte nicht vermitteln können.

Fussnoten