Regie u. Buch: Gülseren Suzan, Joachim Menzel
Produktion: Gülseren Suzan, Joachim Menzel, Bundesrepublik Deutschland 1994
Format: 55 Min. - VHS-Video - farbig
Stichworte: Ausländer - Deutschland nach 1945 - Minderheiten - Sozialwesen
FSK: 6 Jahre
Kategorie: Dokumentarfilm
Inhalt: Vor rund 30 Jahren bereiteten ihnen Musikkapellen einen festlichen Empfang - den ersten türkischen Arbeitnehmern, die Mitte der sechziger Jahre dem Werben der deutschen Wirtschaftsbetriebe Folge leisteten. Aus zunächst kurzfristig angelegtem Arbeitsaufenthalt wurde vielfach ein ganzes Leben in Deutschland: Jetzt beginnen die Pioniere von einst allmählich aus dem Arbeitsleben auszuscheiden, Anlaß für sie, Bilanz zu ziehen und nachzuhalten, wie durch Nachzug der Familien und Geburtenzuwachs aus der Arbeitsmigration Aus- bzw. Einwanderung wurde.
Gülseren Suzan und Joachim Menzel nutzten ihre Erfahrungen als Sozialarbeiterin bzw. Sprachlehrer für ein einfühlsames Porträt des Alltags türkischer Mitbürger in der katholischen Kleinstadt Forchheim, die zu ihren ca. 30000 Einwohnern eine mittlerweile rund 2000 Mitglieder umfassende türkische Gemeinde zählen kann. Drei Generationen dieser Gemeinde schildern freimütig ihre Lebenssituation und ihr Bemühen, als Pendler zwischen zwei Kulturen ihre eigene Identität zu bewahren.
Der Film gibt ein Beispiel für das friedliche Zusammenleben von Deutschen und Türken, das immer wieder starken Belastungsproben ausgesetzt ist. So wurde die Drehzeit durch die Brandanschläge des Jahres 1993 auf türkische Familien in Mölln und Solingen überschattet.
Er ist darüber hinaus ein Beitrag zur 30jährigen Geschichte türkischer Arbeitsmigration in Deutschland, der Vorurteile in Frage stellt, gegenseitiges Verständnis fördert und deutsche wie ausländische Mitbürger zur Reflexion über eigene Grundeinstellungen anregen kann.