Wie viele Einrichtungen der politischen Bildung hat auch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Laufe der Corona-Pandemie verschiedene Erfahrungen mit der Gestaltung digitaler Angebote und Online-Veranstaltungen gesammelt. Darauf aufbauend entstanden in Kooperation mit selbstlernen.net Materialien für die Vorbereitung und Durchführung von digitalen und hybriden (Lehr-)Veranstaltungen. Das Ziel: digitale Bildungsangebote zu unterstützen und neue Möglichkeiten für die souveräne und unabhängige Umsetzung digitaler Veranstaltungen aufzuzeigen.
Was ist selbstlernen.net?
Externer Link: Selbstlernen.net ist ein Projekt der Bildungsagentur J&K – Jöran & Konsorten. Die Agentur setzt Projekte zu den Themen Bildung, Lernen und Digitales um.
Die Materialien wurden im Juni und November 2021 bei zwei Barcamps (Externer Link: #L21camp) mit Bildnerinnen und Bildnern erprobt. Die Materialien sind auf
Das Material
Die Materialien lassen sich in vier Themen einordnen: Online-Barcamp, Online-Methoden, Online-Kommunikation und Online-Organisation. Diese Bereiche umfassen jeweils zwischen vier und 17 Untermaterialien. Von Anleitungen über Checklisten und Vorlagen bis hin zu Folien ist alles dabei, um Bildnerinnen und Bildnern das wichtige Handwerkszeug für die Durchführung von digitalen Veranstaltungen an die Hand zu geben.
Sascha Scheier, der seitens der bpb an der Konzeption beteiligt war, erklärt: "Die Materialien sind so aufgebaut, dass sie nach einer kurzen Schilderung der Rahmenbedingungen einen möglichst konkreten und praktischen Zugang zur Nutzung der jeweiligen Methoden und Tools ermöglichen." Ziel des Materials sei es, Bilderinnen und Bilder darin zu unterstützen, digitale Bildungsangebote professionell zu gestalten und ihnen dafür einen Grundstock an Methoden, Anleitungen und Tools zur Verfügung zu stellen.
Das Modul Online-Methoden umfasst eine umfangreiche Auswahl an Ideen für abwechslungsreiche Auftaktphasen vom Speeddating zum Emoji-Gewitter, bietet Anleitungen zum Thema kooperatives Online-Lernen sowie Vorschläge, wie sich konkrete Online-Tools einsetzen lassen.
Auch für eine gelungene Online-Kommunikation gibt es Anleitungen. Sie erklären etwa, wie sich Messenger-Dienste während Online-Veranstaltungen einsetzen lassen: Zum Austausch unter den Teilnehmenden, aber auch für organisatorische Informationen, wie das Ende einer Pause. Auch zur Moderation von Online-Veranstaltungen gibt es Tipps, etwa zur Unterscheidung zwischen einer technischen, inhaltlichen und informativen Moderation und zur Frage, wann eine Moderation von Online-Gruppen überhaupt sinnvoll ist.
Zuletzt gibt es unter dem Modul Online-Organisation einen ganzen Block an Anleitungen für Tools, Formatideen für digitale Veranstaltungen und die Möglichkeit mithilfe einer Checkliste die eigene (Selbst-)Präsentation in Online-Veranstaltungen zu optimieren.
Ein viertes Modul widmet sich dem Veranstaltungsformat der Online-Barcamps. Dort erhalten Bildnerinnen und Bildner unter anderem eine digitale Vorlage für die Planung von Barcamp-Sessions, die direkt auf der Website heruntergeladen werden können. Vorgestellt wird auch die Methode des "Flipped Barcamps", bei dem die Inhalte einer Veranstaltung den Teilnehmenden schon vorab zur Verfügung gestellt werden, damit die Veranstaltungszeit für den Austausch zu den Inhalten genutzt werden kann. Außerdem wird ein Musterzeitplan als Anregung zur Verfügung gestellt und die verschiedenen Stellschrauben zur individuellen Anpassung dargelegt.
Herausforderungen bei der Konzeption
Das Material widmet sich mit dem Thema "Online Veranstaltungen" einem sehr vielfältigen Bereich und hat dementsprechend nicht den Anspruch, die gesamte Bandbreite an Tools, Methoden und Zielgruppen abzudecken. Sascha Scheier betont, dass bei der Konzeption ursprünglich noch deutlich mehr Ideen und Themen im Raum standen.
Darüber hinaus habe sich der der Markt und die Nutzung digitaler Angebote während der Entwicklung der Materialien aufgrund der dynamischen Pandemiesituation ständig weiterentwickelt und verändert. Im Verlauf des Projekts rückten aus diesem Grund etwa zunehmend hybride Angebote mit in den Blick.
Die Materialien wurden im Rahmen des Werkstatt-Formats "Ausprobiert" durch Lehrkräfte und außerschulische Bildende in einer mehrwöchigen Testphase angewendet und beurteilt. Die Ergebnisse unserer Testerinnen und Tester finden Sie