Ob gesprochen oder geschrieben: Sprache ist weder wertfrei noch neutral – egal, ob Aussagen getroffen, Inhalte vermittelt oder Informationen transportiert werden sollen. Sprache erzielt Wirkungen und Handlungen, Worte tradieren Meinungen, normative Denkmuster, Werte und (Welt)Anschauungen. Oftmals schließt Sprache auch aus und reproduziert Rassismen, Diskriminierungen und Stereotype.
Verschiedene Initiativen sensibilisieren in diesem Zusammenhang für sprachliche Machtmechanismen und Ausgrenzungen und haben Leitfäden für einen gendersensiblen und nichtdiskriminierenden Sprachgebrauch veröffentlicht. Mit Hilfe dieser Leitfäden können Medienberichte und Textbeiträge in Bildungskontexten kritisch geprüft werden: Wer richtet sich an wen? Wer wird angesprochen und wer nicht? Welche Wirkung entsteht durch eine bestimmte Wortwahl in Bezug auf eine bestimmte Gruppe?
Die folgenden drei Beispiele bieten Handreichungen und Begrifflichkeiten für eine vielfaltssensible Sprache.
Glossar: Neue Begriffe für die Einwanderungsgesellschaft
Bereits nach Bekanntwerden der rassistisch motivierten Mordserie des
Leitfaden: "Auf Augenhöhe"
Der Externer Link: Leitfaden "Auf Augenhöhe" zur Darstellung von Menschen mit Behinderung richtet sich primär an Medienschaffende. Er basiert auf der Überzeugung, dass Medien zu einer besseren Sichtbarkeit beitragen und somit aktiv zu einem
Der Umstand, dass eine Person mit einer Behinderung lebt, könnte irrelevant für den Beitrag sein.
Meist ergeben sich "Behinderungen" eher durch die Umwelt, beispielsweise durch mangelnde Barrierefreiheit, Vorurteile im Bekanntenkreis, Arbeitslosigkeit und vieles andere.
Behinderte Menschen haben auch eine Meinung zu anderen Themen als zu ihrer Behinderung.
Das Thema Inklusion benötigt einen vielseitigen Blick, man sollte also verschiedene Perspektiven für ein umfassendes Meinungs- und Stimmungsbild nutzen.
An der von der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen 2015 herausgegebenen Broschüre wirkten auch das Externer Link: Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, Externer Link: leidmedien.de und Fachleute aus anderen Verbänden sowie dem Medienbereich mit.
Leitfaden: "ÜberzeuGENDERe Sprache"
Sprachwissenschaftliche Studien belegen hinreichend, wie durch die Verwendung des generischen Maskulinums Geschlechter ausgegrenzt und somit Rollenzuschreibungen reproduziert und verfestigt werden. So zeigte etwa Dries Verveckens und Bettina Hannovers Externer Link: Studie Yes, I Can! (2015), welch großen Unterschied Berufsbezeichnungen auf die Wahrnehmung von Kindern haben: Werden für "typische Männerberufe" auch die weiblichen Bezeichnungen verwendet, können mehr Mädchen sich vorstellen, diesen Beruf auszuüben. Der Externer Link: Leitfaden ÜberzeuGENDERe Sprache der Universität Köln liefert weitere Argumente sowie rechtliche Hinweise für einen diskriminierungs- und gendersensiblen Sprachgebrauch und erklärt die zentralen linguistischen Strategien des "Neutralisierens" geschlechtlicher Zuschreibungen in Begrifflichkeiten und des "Sichtbarmachens" geschlechtlicher Vielfalt. Antworten darauf, was gendersensible Sprache genau bedeutet und welche Formulierungshilfen dabei helfen, gibt es in diesem online verfügbaren und 2017 überarbeiteten Externer Link: PDF.