Kinder und Jugendliche gehen als Digital Natives heute selbstverständlich mit digitalen Medien um. Junge Menschen kommen bereits im Kleinkindalter mit Handy, Tablet und Laptop ihrer Eltern oder älterer Geschwister in Berührung. Später spielen digitale Tools, Anwendungen und Apps in der Grundschule und vor allem im Freundeskreis bzw. Sozialraum eine große Rolle. Kommunikation, Konsum und Vernetzung erfolgen in unserer Gesellschaft zunehmend über digitale Endgeräte.
Laut Externer Link: KIM-Studie 2016 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs), die den Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland untersucht hat, sind 98 Prozent der Haushalte mit Handy oder Smartphone und 97 Prozent mit Internetzugang ausgestattet. 53 Prozent der Kinder und Jugendlichen besitzen ein eigenes mobiles Telefon, wobei der Gerätebesitz mit dem Alter der Kinder deutlich ansteigt. Für drei von fünf Kindern ist die Beschäftigung mit digitalen Spielen (60 Prozent) oder mit dem Handy bzw. Smartphone (59 Prozent) eine regelmäßige Freizeitbeschäftigung. Laut Externer Link: Digital-Index 2017/2018 der digitalen Interessenvertretung Initiative D21, die ein jährliches Lagebild zur digitalen Gesellschaft in Deutschland zeichnet, erwarten zwei Drittel der Deutschen ab 14 Jahren, dass der Umgang mit digitalen Medien und Programmierkenntnissen bereits in den Schulen vermittelt werden sollte (befragt wurden gut 20.000 Personen).
Über den "gesunden" Grad der Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen mit digitalen Medien gibt es kontroverse Meinungen. Digitalität ist längst Teil unseres Alltags - junge Menschen sollten von Anfang an in diese Realität hineinwachsen und ihre Medienkompetenz ausbilden, meinen die einen. Digitale Medien hemmen die kognitive Entwicklung der Kinder und schaden ihrer Entwicklung, mahnen die anderen.
In welchem Alter sollten Kinder in welchem Umfang digitale Medien nutzen - welche Chancen und Risiken ergeben sich? Wer bewertet das, und welche Erfahrungswerte gibt es? Wie gelingt die Vermittlung von Medienkompetenz von Anfang an, um welche Dimensionen geht es? Welche guten Beispiele gibt es und welche konkreten Tools und Anwendungen eignen sich zum Beispiel für die Anwendung in der Grundschule oder im außerschulischen Bildungsbereich?
Der Themenschwerpunkt "Smart Kids" beschäftigt sich mit der Bedeutung digitaler Medien in Kindheit und früher Jugend in den Sphären Elternhaus, Bildungseinrichtungen und sozialem Umfeld und gibt einen Überblick über aktuelle Positionen und Entwicklungen. Wir diskutieren, wie das jeweilige Wissen von Lernenden wie Lehrenden für alle gewinnbringend sicht- und nutzbar gemacht werden und wie ein ideales Verhältnis von digitalem und analogem Lernen aussehen kann.
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