Nach Inputvorträgen von Dr. Wolfgang Reißmann (Medien- und Kommunikationswissenschaftler, Universität Siegen) und Prof. Dr. Thomas Hensel (Kunst- und Designforscher, Hochschule Pforzheim) führte Prof. Dr. Karsten Wolf (Wirtschaftspädagoge und Erziehungswissenschaftler, Universität Bremen) anschaulich in Bedeutung und Bildungspotentiale von Erklärvideos und Tutorials ein. Von der Anleitung für Macarons bis zum Vektoren-Rap lassen sich im Netz Video-Tutorials zu fast jedem Thema finden.
Den größten Lerneffekt entfalten diese Videos jedoch, wenn sie durch die Lernenden selbst entwickelt und gestaltet werden. Guter Anküpfungspunkt für Bildnerinnen und Bildner ist der hohe Stellenwert, den YouTube und Co. bei Schülern genießen. Der Berufswunsch "YouTuber" hat sich in den Kinderzimmern bereits fest etabliert, so Daniel Seitz (Mediale Pfade). Das haben auch die Medienkonzerne verstanden und versuchen immer stärker in die Mechanismen einer scheinbar freien Community einzugreifen. Damit Jugendliche diese Mechanismen stärker reflektieren, fehlt es im Augenblick an den entscheidenden Inhalten in der schulischen Bildung, so Seitz.
Für einen beeindruckenden Moment sorgten die jungen Beteiligten des Think Big-Projekts "Flucht nach Europa". Gemeinsam produzierten sie mit minimalen Mitteln ein Video über den jungen syrischen Flüchtling Tarek Chalabi. Die Anwesenden waren sich einig: Dieser Filmbeitrag zeige, wie Medienkompetenz und Bildungsthemen verknüpft werden können. Wie „Bilder bilden“.