Mit der U-Bahn zu Freunden fahren, unterwegs schnell noch etwas aus dem Kiosk holen, anschließend ein neues Café ausprobieren und abends ins Kino. Was die meisten Menschen spontan planen können, kann für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer ein einziges Hindernis sein: Was, wenn die U-Bahn-Station keinen Aufzug hat, der Eingang zum Kiosk eine Stufe, es im Café keine behindertengerechte Toilette gibt und der Kinosaal nicht geeignet ist für Rollstühle?
Der Alltag hält für sie viele Hindernisse bereit, die anderen oft gar nicht auffallen. Dadurch wird ihre eigenständige freie Bewegung und Teilhabe stark beeinträchtigt. Das Projekt Externer Link: Wheelmap.org des Sozialhelden e.V. hilft mobilitätseingeschränkten Menschen dabei, ihren Tag besser zu planen, mobiler zu werden und so einfacher am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Projektmacher haben dafür eine Externer Link: Online-Karte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte ins Leben gerufen. Hier kann jeder mitmachen und öffentlich zugängliche Orte nach einem Ampelsystem von rot (nicht rollstuhlgerecht) über gelb (teilweise rollstuhlgerecht) bis hin zu grün (voll rollstuhlgerecht) Externer Link: markieren. Für die Einstufung gibt es festgelegte Kriterien.
Die Wheelmap gibt es als App und als Website. Weltweit gibt es bisher mehr als 560.000 Markierungen, die in 22 Sprachen verfügbar sind. Sie sind nach verschiedenen Kategorien wie Einkaufen, Freizeit, Verkehr oder auch Behörden und Sport sortiert.
Unterrichtsmaterial zur Sensibilisierung
Passend zur Wheelmap gibt es unter dem Titel Externer Link: Wheelmap macht Schule kostenloses Unterrichtsmaterial zu den Themen Behinderung, Barrierefreiheit und Inklusion. Ziel ist es, ein Bewusstsein für Menschen mit Behinderung und deren Barrieren zu schaffen sowie Schülerinnen und Schüler zur gesellschaftlichen Teilhabe und sozialem Engagement zu motivieren. Dafür soll Lehrenden Material an die Hand gegeben werden, mit dem sie ihre Schülerinnen und Schüler auf interessante Weise und ohne übliche Klischees an die Thematik heranführen können. Im praktischen Teil machen sich die Schülerinnen und Schüler selbst auf den Weg und erkunden als Mapper, Architektinnen, Rollstuhlfahrer, Statistikerinnen und Journalisten die Umgebung und bekommen so ganz unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema Barrierefreiheit vermittelt.
Das Unterrichtsmaterial eignet sich vor allem für die Sekundarstufe I (7.-10. Klasse) in allen Schulformen. Eingesetzt werden kann es zum Beispiel im Sozialkunde-, Ethik-, oder Deutschunterricht. Es gibt eine lange Version, die für etwa zwölf bis 19 Stunden konzipiert ist, und eine Kurzversion, die in vier bis sieben Stunden durchgeführt werden kann.
Die Wheelmap sowie das Unterrichtsmaterial sind Projekte des Vereins Externer Link: Sozialhelden, der durch kreative Projekte auf soziale Probleme aufmerksam machen und sie bestenfalls beseitigen will.