Das Material "Warum Armut" beinhaltet sechs Dokumentarfilme und 15 Kurzfilme zu Armut und Ungleichheit mit über 400 Minuten Videomaterial. Das Spektrum der Filme reicht dabei von einer Dokumentation, die die wachsende Spaltung der amerikanischen Gesellschaft anhand der Park Avenue in New York zeigt, bis hin zu einem Film über Frauen, die in Indien zu Solar-Mechanikerinnen ausgebildet werden und in ihre Heimatländer, etwa Jordanien, zurückkehren, um dort Armut zu bekämpfen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Das Material wurde in der Ausprobiert-Aktion vor allem von Lehrenden an Gymnasien, Real- und Gesamtschulen in der Sekundarstufe I und II, in berufsbildenden Schulen sowie der Erwachsenenbildung getestet. Die Einsatzbereiche des Materials reichten vom Politik-, Wirtschafts-, Sozialkunde-, Geografie- und Englischunterricht über fächerübergreifenden Unterricht bis hin zu Projektwochen zum Thema Armut.
Die Testenden bewerten das Material insgesamt als gut durchdacht und optisch ansprechend gestaltet. Der komplexe Sachverhalt Armut würde bildlich und an konkreten Beispielen anschaulich und begreifbar dargestellt. Das Material sei damit eine "Abwechslung zum textbasierten Politikunterricht". Weiterhin rege das Material zur Diskussion an und ermögliche kooperatives Lernen.
Navigation könnte intuitiver sein
Die Navigation innerhalb der DVD könnte nach Meinung der Lehrenden etwas vereinfacht werden. Die Filme seien teilweise für den Gebrauch im Unterricht sehr lang, das Abspielen einzelner Filmausschnitte könnte einfacher gestaltet werden. Da es sich um eine internationale Filmproduktion handelt, steht die Armutssituation in Deutschland nicht im Mittelpunkt – einige Lehrende hätten es jedoch begrüßt, wenn das Thema "Armut in Deutschland" stärker im Fokus gestanden hätte. Die didaktischen Materialien werden durchweg positiv bewertet. Sie ermöglichten die Anpassung an verschiedene Bedürfnisse der Lernenden und stellten eine gute Auswahl zum Themenfeld dar. Für den Einsatz wären zusätzlich editierbare Dokumente wünschenswert.
Mehr Aufgaben für den Förderschulbereich gewünscht
Deutlich wird, dass das Material vielfältige Anlässe zur kritischen Reflexion des Themas Armut bietet. Die Testenden berichten, dass ihre Schülerinnen und Schüler wichtige Aha-Erlebnisse hatten. Einzelne Lehrende schätzen das Material für ihre Zielgruppe jedoch als zu anspruchsvoll ein. Insbesondere für den Förderschulbereich müssten weitere Aufgaben entwickelt werden.
Bis auf eine Testperson wollen alle das Material wieder im Unterricht oder in der Projektarbeit einsetzen, nicht zuletzt weil – wie ein Lehrender berichtet – "Armut ein wichtiges Thema ist, auch oder gerade für ein wirtschaftlich stabiles Land."
In der nächsten Testaktion nehmen Lehrende das Material "