Das Projekt: segu (selbstgesteuert-entwickelnder Geschichtsunterricht) ist eine Externer Link: OER-Plattform, die seit März 2011 frei verfügbare Lernmaterialien zum Einsatz im Geschichtsunterricht anbietet. Das Themenspektrum reicht von der Antike über das Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und umfasst derzeit 17 Unterthemen und rund 120 Module. Die Lernmaterialien können von Schülern und Schülerinnen direkt online bearbeitet werden. Pro Monat verzeichnet die Webseite etwa 10.000 Besuche und 40.000 Seitenaufrufe.
Obwohl die Plattform insbesondere Lehrende immer wieder zur Beteiligung aufruft, werden die Inhalte bislang vor allem am Historischen Institut der Universität zu Köln von Dr. Christoph Pallaske (Studienrat im Hochschuldienst) entwickelt. Dazu kommen Inhalte einiger weniger Gastautoren.
Nennen Sie drei Ziele Ihres Projektes - insbesondere im Hinblick auf die Aspekte Bildung und Teilen.
1. segu ist eine Online-Lernplattform, die Materialien für den Geschichtsunterricht als Lernmodule bereithält. Die Materialien stehen unter Creative-Commons-Lizenz und sind Open Educational Resources, das heißt sie dürfen von jedem kostenlos heruntergeladen, weiterverbreitet und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.
2. segu will Lehrende unterstützen, mit Schülern und Schülerinnen im offenen Unterricht anders zu lernen: Die Schüler und Schülerinnen wählen sich Lernmodule selbst aus und bearbeiten sie individuell und eigenständig – möglichst in einem kleinen Team. Das Arbeiten mit dem Internet bietet sich hierfür besonders an – denn früher bedeutete offener Unterricht, eine Fülle von Arbeitsblättern mit in den Unterricht zu bringen.
3. segu will zeigen, wie mit digitalen Medien sinnvoll im Geschichtsunterricht gelernt wird. Dafür wird auf verschiedene digitale Formate – zum Beispiel Quizformate von LearningApps, digitale Karten oder sogar Street View zurückgegriffen.
Welche Rolle spielen digitale Strukturen und Tools in Ihrem Projekt?
Lernen mit digitalen Medien im Rahmen von Unterricht kann nicht heißen, dass Schüler und Schülerinnen alleine – und quasi atomisiert – vor einem digitalen Gerät sitzen und jeder nur für sich lernt. Das könnten sie auch zu Hause. Unterricht besteht aus Kommunikation und Interaktion. Das Lernkonzept von segu – Geschichte lernen im offenen Unterricht – macht sich digitale Medien deshalb für sinnhaftes, strukturiertes, kooperatives und kollaboratives Lernen zunutze.
Welche Herausforderungen tauchen bei Ihrer Art des Teilens auf?
Etwas problematisch ist, dass segu immer noch vorrangig die Inhalte bereitstellt (und inzwischen auch rege genutzt wird: es gibt ca. 10.000 Besucher/-innen und 40.000 Seitenaufrufe monatlich), aber nur wenig Rückmeldung von Lehrenden erhält. Das ist typisch für die OER in Deutschland, die noch wenig bekannt und anerkannt sind. Wünschenswert wäre, dass sich (hierzu hat segu mehrfach aufgerufen, aber kaum Rückmeldung erhalten) Lehrende noch stärker einbringen, ihre guten Unterrichtsideen einbringen und als Modul vorschlagen. Sie können sogar als Autoren bei segu genannt werden.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in einem Jahr?
segu ist weit fortgeschritten. Es fehlen nur noch circa ein Viertel der Module, dann gibt es zu allen Epochen der Geschichte Materialien für den offenen Geschichtsunterricht. Es wäre schön, wenn die Plattform in einem Jahr komplett wäre.
Webseite: Externer Link: http://segu-geschichte.de/
Kontakt: Dr. Christoph Pallaske, E-Mail Link: kontakt@segu-geschichte.de
Sie wollen noch mehr über das Teilen von Bildung in der Praxis erfahren?
Die Werkstatt der bpb hat auch noch bei anderen ausgewählten Projekten nachgefragt.
Interner Link: Zum Beitrag "Tausche Bildung für Wohnen"
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