In den Unterrichtsmaterialien geht es um die Fragen, wie die Nutzer/-innen digitaler Services und Plattformen Datenspuren erzeugen, um was für Daten es sich dabei handelt und wie unsere Gesellschaft damit umgehen sollte.
Im Alltag erzeugen wir bei der Verwendung digitaler Dienste große Mengen von Nutzungsdaten. Social-Media-Plattformen zum Beispiel speichern Aktivitäten ihrer Nutzer/-innen, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Laufend kommen neue Anwendungen hinzu, zum Beispiel die Auswertung von Gesundheitsdaten mithilfe von Smart Watches.
Über die Chancen und Risiken der Auswertung solcher Datenspuren wird kontrovers diskutiert. Einerseits bezeichnen viele Unternehmen die Sammlung von Daten als notwendig und manche Anwendungen versprechen Vorteile, von denen viele Menschen profitieren könnten – unter anderem im Gesundheitsbereich. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie zum Beispiel würden es viele Menschen begrüßen, wenn mehr Daten erhoben würden, um Risiko-Kontakte zu verfolgen (Contact Tracing).
Andererseits wird vor einer "Totalüberwachung" gewarnt. Unternehmen, aber auch Behörden oder Regierungen könnten Datenspuren für Zwecke nutzen, die den Interessen der Nutzer/-innen widersprechen oder ihre Rechte verletzen.
Hintergrundinformationen
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Inhaltliche Gliederung und Zielgruppen
Die Unterrichtsvorschläge sind gegliedert in zwei Teile (siehe Tabelle). Die Teile bauen aufeinander auf. Sie können separat durchgeführt werden in Lerngruppen mit jeweils passendem Alter bzw. Lernniveau. In höheren Klassenstufen können sie auch miteinander verbunden werden.
Inhaltliche Gliederung und Zielgruppen
Inhalte | Unterrichtsverlauf & Methoden | |
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Einstieg / einfaches Niveau (ab Klasse 6/7) | Was sind Datenspuren? • Wir erzeugen bei der Nutzung von Apps / digitalen Services "Datenspuren": zum Beispiel wird aufgezeichnet, wann wir an welchem Ort waren, welche Internetseiten wir nutzen, welche Beiträge in Social Media wir gut finden. • Die Spuren können gespeichert und verschiedene Spuren zu einem Profil zusammengefügt werden. • Apps und digitale Services übermitteln Informationen bzw. Profile über die Nutzer/-innen an Anbieter und Werbefirmen. • Teilweise ist die Datenübermittlung für die Funktion der Services wichtig. • Teilweise nutzen Werbefirmen die Daten, um Werbung zu machen. | • Demonstration: Übertragung von Handy-Standort an Google Maps (Pizzeria in der Nähe) oder Vorstellung von Fallbeispiel (Künstler sorgt für Stau auf Google Maps – indem er Externer Link: 99 Handys im Bollerwagen durch leere Straßen fährt) • Austausch und Selbstversuch: App-Berechtigungen auf dem eigenen Handy / bei Google Play nachschauen) • Einfache Infografik gestalten: Wie werden meine Daten übertragen, und wie hängen sie mit Werbung zusammen? |
Vertiefung, Reflektion / höheres Niveau (ab Klasse 10) | Was Datenspuren möglich machen • Chancen: Daten haben einen großen Wert / großes Potenzial > zum Beispiel Verkehr, Stadtplanung, Gesundheit ... • Risiken: Persönliche Daten sind sensibel und daher gesetzlich geschützt • Regeln sind nötig • Regelverletzungen und internationale Unterschiede beim Datenschutz sprechen für "digitale Selbstverteidigung" | • Selbstversuch: Einzelne SuS oder Lehrkräfte zeichnen Wege zur Schule mit einem Externer Link: GPS-Tracker auf. Daten werden in eine Karte importiert; SuS raten, welche Wege zu welcher Person gehören. • Lehrkraft stellt verschiedene Ideen für Anwendungen zur Diskussion; einige davon gehen erkennbar zu weit (Strafverfolgung) • SuS entwickeln Vorschläge für Bedingungen / Regeln für Datenübermittlung • Diskussion: Was tun gegen mögliche Regelverletzungen? • "Digitale Selbstverteidigung" |
Weitere Unterrichtsvorschläge siehe