Wie eine CC-Lizenz in der Praxis am besten zu einem bestimmten Werk hinzugefü
Bei einem Foto, das auf einer Webseite verwendet wird, ist es am sichersten (im Sinne der einfachen Wahrnehmbarkeit), den Lizenzhinweis in die Bildunterschrift einzufügen. In diesem Sinne am unsichersten ist es, den Lizenzhinweis auf einer zentralen Seite, z. B. in einer Subdomain wie auf einer "Über"-Seite oder auf einer Seite mit den Nutzungsbedingungen unterzubringen. Die meisten Nutzer würden solche verborgenen Informationen nicht finden, und die Lizenz geht dann in den meisten Fällen ins Leere.
In den folgenden Absätzen finden Sie einige Empfehlungen für typische Nutzungsszenarien. Tiefergehende Informationen über die Kennzeichnung von Werken mit CC-Lizenzen in verschiedenen Kontexten finden Sie im CC-Wiki.
Lizenzhinweise bei Online-Inhalten
Webseiten-Anbieter verwenden Open-Content-Lizenzen auf verschiedene Weise. In manchen Fällen wird der gesamte Inhalt einer Webseite unter derselben Lizenz lizenziert. In diesem Fall bietet es sich an, einen allgemeinen Lizenzhinweis z. B. in der Fußzeile jeder Webseite/Unterseite zu setzen. Für dessen Formulierung bestehen verschiedenste Möglichkeiten. CC selbst verwendet folgende Formulierung: "Sofern nicht anders angegeben, ist der Inhalt dieser Webseite unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0-Lizenz lizenziert."
Der Lizenzhinweis ist generell mit einem Hyperlink unterlegt, der den Nutzer auf die CC-Deed der jeweiligen Lizenz führt. In der Deed findet sich ein weiterer Link zum vollständigen Lizenztext. Darüber ist empfehlenswert, das betreffende Lizenzlogo als Banner einzufügen, um die Aufmerksamkeit auf den Lizenzhinweis zu lenken. Der vollständige Hinweis auf den Webseiten von CC sieht zum Beispiel so aus:
Lizenzhinweis
Mitunter kann es auch auf Domains, die vollständig auf Open Content setzen, notwendig sein, manche Materialien mit einem eigenen Lizenzhinweis zu versehen. Veröffentlicht jemand beispielsweise auf seiner CC BY-lizenzierten Webseite ein Foto, das von einem Dritten unter einer anderen CC-Lizenz veröffentlicht wurde, müsste auf diesen Unterschied hingewiesen werden. In diesem Fall sollte der abweichende Lizenzhinweis möglichst nahe an dem Material angebracht werden, um den Eindruck zu vermeiden, dass der allgemeine Lizenzhinweis auch für das betreffende Foto gilt. Hier wäre es am besten, den Lizenzhinweis gemeinsam mit dem Urheberhinweis in die Bildunterschrift einzufügen.
Dies wäre auch in Fällen, in denen der Webseiten-Anbieter nur gelegentlich Open-Content-Lizenzen verwendet (anstatt den gesamten Inhalt einer Webseite unter derselben freien Lizenz zu lizenzieren), ein geeigneter Ansatz.
Lizenzhinweise in digitalen Dokumenten oder Büchern
Soll die gesamte Publikation und alle hierin enthaltenen Inhalte unter derselben Lizenz stehen, empfiehlt sich ein zentraler Lizenzhinweis. In einem Buch könnte der Lizenzhinweis z. B. im Impressum oder an einer anderen gut sichtbaren Stelle eingefügt werden. Hierbei ist zu bedenken, dass der Hinweis möglichst leicht auffindbar sein sollte.
Enthält ein Buch oder ein PDF-Dokument dagegen nur vereinzelt Open-Content-Bestandteile (z. B. einzelne Fotos, Texte oder Grafiken), sind direkt am Werk angebrachte Lizenzhinweise ebenfalls der beste Weg. Sie sollten daher z. B. in einer Fußnote oder wiederum der Bildunterschrift enthalten sein. Eine technische Variante kann, soweit machbar, darin liegen, die Lizenz mithilfe der "Extensible Metadata Platform" (XMP) in eine PDF-Datei einzubetten.
Alternativ ist es bei digitalen oder analogen Dokumenten auch möglich, die Hinweise in einem Anhang zusammenzufassen, dessen Titel möglichst deskriptiv sein sollte.
Lizenzhinweise in Videos, Musik, Radio- oder Fernsehsendungen
Die Einfügung adäquater Lizenzhinweise in nicht textlichen Publikationen kann schwierig sein. Wo sollten die Lizenzhinweise und Namensnennungen in einer Radiosendung erfolgen? Wo in einem Video? Wenn solche Medien online stehen, liegt eine einfache Lösung darin, die Hinweise der Online-Quelle beizufügen. Wenn nicht, müssen sie im Zweifel direkt in das Werk selbst integriert werden. Bedingt durch die unterschiedliche Natur z. B. von Video- und Rundfunksendungen ist es kaum möglich, hierfür allgemeingültige Ratschläge zu geben. Möglich sind vielerlei Varianten.