Als der US-Senator Ted Stevens (1923-2010) am 28. Juni 2006 Externer Link: in seiner Rolle als Vorsitzender des Handelssausschusses ans Mikrofon trat
Der Auftritt ist inzwischen Externer Link: eine Legende im Internet
Die Idee des Internets: Freie Fahrt für alle
Netzneutralität bedeutet, dass im Internet alle Daten und Datenpakete mit der gleichen Priorität und Geschwindigkeit unterwegs sind. Dieses Prinzip des Internets ist eine der Grundlagen für die Idee des Internet-Erfinders Externer Link: Tim Berners-Lee
In der Praxis gibt es allerdings inzwischen tatsächlich ein Platzproblem: Die Menge an Daten, die durch das Netz geschickt werden, ist exponentiell gewachsen. Schnelle Datenströme sind längst nicht mehr nur für E-Mails, lustige Katzenvideos oder Musik-Streamingdienste wichtig: Telemedizin, autonomes Fahren oder die Vernetzung kritischer Infrastruktur benötigen allesamt schnelle, störungsfreie Datenverbindungen. In einer Welt, in der es unbegrenzt viele Spuren auf der Autobahn gibt, gibt es kein Problem mit der Netzneutralität. Doch es ist immer fraglicher, ob die Netze noch ausreichend Kapazität haben, um alle Datenpakete gleichberechtigt durchs Netz zu transportieren.
Vor allem an wichtigen Server-Knotenpunkten können digitale Staus entstehen. Eine "Überholspur auf der Datenautobahn" ist deshalb im Gespräch: Bestimmte Dienste würden dann bevorzugt, während sich andere hintenanstellen müssten.
US-Aufsichtsbehörde schränkt Netzneutralität ein
Die Provider argumentieren, dass nichts dagegenspreche, bestimmte Datenpakete zu bevorzugen, solange alle anderen Daten dadurch nicht benachteiligt würden. Diese Diskussion gab es 2017 in den USA: Die US-Aufsichtsbehörde FCC Externer Link: stimmte mit 3 zu 2 Stimmen dafür, die Netzneutralität aufzuweichen
Zero-Rating: Ein Beispiel für das Zwei-Klassen-Internet?
Als Beispiel dafür sieht etwa der Verbraucherzentrale Bundesverband
Beim Zero-Rating werden Datenübertragungen für bestimmte Dienste nicht auf das Volumen angerechnet: Es werden "zero" also null Daten berechnet. So verursacht dann zum Beispiel die Nutzung eines besonders datenintensiven Musik-Streamingdienstes wie Spotify keine Kosten für die Datenübertragung. Das könnte Spotify gegenüber anderen Musik-Streamingdiensten attraktiver machen und ihm einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
Deutsche Kontrollbehörde winkt Zero-Rating mit Auflagen durch
Es wird befürchtet, dass Zero-Rating damit die Neutralität des Netzes zum Nachteil von neuen, kleineren Unternehmen untergrabe. Diese hätten Probleme, ihre Dienste gegenüber etablierten Anbietern zu positionieren – es sei denn, sie zahlten auch für die Vorzugsbehandlung, was allerdings deutlich größere Investitionen nötig mache.
Die Externer Link: Bundesnetzagentur hat Zero-Rating-Angebote nach längerer Prüfung bewilligt