Eine Flucht kann Monate oder auch Jahre dauern, vor allem wenn sie von Wartezeiten unterbrochen ist. Die Menschen legen tausende Kilometer zurück und durchqueren viele Länder. Im Gepäck sind meist nur wenige Dinge wie Kleidung, Erinnerungsstücke, Bargeld und wichtige Papiere, zum Beispiel der Pass.
Fluchterfahrungen
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Refugee Eleven: Fluchterfahrung (Folge 2/11)
Familien fliehen auch gemeinsam, häufig ist aber nur Geld für die Flucht einer Person vorhanden. In diesem Fall wird die Flucht oft von mehreren Familienmitgliedern finanziert. Dann ist der Druck für Geflüchtete hoch, die Schulden schnell zu begleichen und die Familie im Herkunftsland zu unterstützen. Da eine Flucht gefährlich ist, sind es meistens Männer, die fliehen und später die Familie finanziell unterstützen, manchmal auch nachholen sollen. 2016 waren zwei von drei der in Deutschland Asylsuchenden männlich.
Schleuser
Für Menschen auf der Flucht ist es fast unmöglich, ohne die Hilfe von Schleusern an ihre Ziele zu gelangen. Schleuser bringen Menschen illegal über Ländergrenzen. Dies gilt weltweit als Straftat, weil Einwanderungsgesetze missachtet und Grenzkontrollen umgangen werden.
Flugzeug
Obwohl es oft sogar günstiger und ungefährlicher wäre, fliehen nur wenige Menschen per Flugzeug. Der Grund ist eine EU-Richtlinie, die besagt, dass niemand ohne Einreiseerlaubnis an Bord eines Flugzeugs darf. Wenn eine Fluggesellschaft eine Reisende oder einen Reisenden ohne gültiges Einreisevisum mitnimmt, muss sie an den deutschen Staat 1.000 bis 5.000 Euro Bußgeld zahlen.
Landweg
Deshalb fliehen die meisten Menschen über Land und Wasser. Die Routen verändern sich stetig, da immer wieder Grenzen geschlossen werden.
Mohammads Fluchtroute (© bpb)
Seeweg
Viele Menschen fliehen über das Mittelmeer. Der Seeweg ist sehr gefährlich. Die Überfahrt kann einige Tage dauern. Sie beginnt meist in der Nacht, aus Angst von Grenzpolizei oder Küstenwache
José Pierre Vunguidica und Mohammad Al Hussein sprachen in der Gästekabine des SV Sandhausen über Mohammads Weg von Syrien nach Deutschland. (© bpb)
José Pierre Vunguidica und Mohammad Al Hussein sprachen in der Gästekabine des SV Sandhausen über Mohammads Weg von Syrien nach Deutschland. (© bpb)
Eine Flucht ist eine hohe emotionale und körperliche Belastung und stellt eine persönliche Ausnahmesituation dar.
Diese Gefahren sind den Fliehenden oft bekannt – aus den Medien oder Erzählungen von Familienmitgliedern und Bekannten, die bereits geflüchtet sind. Doch aufgrund der Situation in ihrem Herkunftsland entscheiden sie sich dennoch zu fliehen.
Aufgaben für den Unterricht
Stell dir vor, du musst fliehen. Was nimmst du mit? Schreibe eine Packliste.
Eine Flucht ist mit Gefahren verbunden. Welche sind das? Hätte das, was auf deiner Packliste steht, dir dabei geholfen? Wer oder was hätte dir helfen können?
Welche positiven und negativen Erfahrungen hat Mohammad auf der Flucht gemacht? Sprich mit Anderen in der Gruppe darüber, wie ihr euch an seiner Stelle gefühlt hättet.
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