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Über Wirksamkeit von Webvideos in der politischen Bildung
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Politische Bildungsangebote finden längst nicht mehr nur in pädagogischen Settings (z. B. Schule) Anwendung, sondern auch in sozialen Medien wie YouTube oder Instagram. Doch kann politische Bildung in sozialen Medien gelingen? Oder ist politische Bildung aufgrund der Anforderungen digitaler Medien an die Nutzerinnen und Nutzer (z. B. Angebotsvielfalt, Algorithmen) weiterhin auf pädagogische face-to-face Kommunikationen angewiesen?
Einführung
Jugendliche Mediennutzerinnen und -nutzer verbringen einen Großteil ihrer Freizeit online; Bewegtbilder sind dabei aus ihrem medialen Alltag nicht wegzudenken, die Videoplattform YouTube gilt als wichtigstes Online-Angebot
Diese Vorzüge digitaler Plattformen – sowie der, dass die Produktion und Verbreitung von Inhalten deutlich einfacher und schneller geworden ist – machen sich nicht nur (professionelle) Anbieter von Bildungsangeboten (z. B. bpb) zu Nutze. Auch Laien oder gar extremistische Akteure nutzen diesen Medien als Vermittler ihrer Perspektiven. Durch die algorithmische Verschränkung von Inhalten
Vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen stellen sich für Webvideo-Formate wie "Say My Name" – die über die Plattformen YouTube und Instagram ausgespielt werden – Fragen nach ihrer Eignung für eine gelingende politische Bildung: Können Webvideo-Formate Bildungsprozesse im Netz initiieren? Inwiefern können sie für selbstgesteuerte, informelle Lernprozesse unabhängig von einer pädagogischen Einbettung stehen?
Inwiefern können Webvideos in der politischen Bildung wirksam sein?
Doch zunächst: Was genau bedeutet "Wirksamkeit" in diesem Kontext? Politische Bildung "initiiert und organsiert Bildungsprozesse, in denen es darum geht, unser individuelles Verhältnis zum Politischen zu bestimmen."
Zahlreiche Studien legen nahe, dass Medieninhalte Emotionen, Einstellungen, Verhalten und Wissen beeinflussen können.
Andererseits können Eigenschaften des Medienangebotes dessen Wirksamkeit bedingen. So zeigen Studien, dass vor allem erzählende (narrative) Medienangebote unterhaltsamer wahrgenommen und überzeugender wirken können.
Jedoch geht eine intensive Nutzung von politikbezogenen Inhalten sozialer Medien nicht unbedingt mit hoher politischer Informiertheit einher.
Fazit: Wie Webvideo-Angebote als Bildungsressource gelingen können
Die Hürden für eine gelingende – durch junge Nutzerinnen und Nutzer selbstgesteuerte – politische Bildung über soziale Medien sind hoch. Über sie können Nutzerinnen und Nutzer "zufällig" auf potentielle Bildungsinhalte stoßen, die wiederum Lernprozesse initiieren können.
Die erwähnten Herausforderungen legen jedoch eine intensive Begleitung dieser Inhalte (z. B. online durch ein gewissenhaftes Community-Management) nahe. Aus einer didaktischen Perspektive scheint zudem eine Integration von online verfügbaren Bildungsinhalten in pädagogische Settings sinnvoll.
Weitere Inhalte
Dr. Josephine B. Schmitt (Studium der Psychologie in Hamburg, Promotion im Bereich Medienpsychologie an der Universität Hohenheim) ist Referentin am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum. Sie forscht unter anderem zu Inhalt, Verbreitung und Wirkung von Hate Speech, extremistischer Propaganda, Gegenbotschaften und (politischen) Informations- und Bildungsangeboten im Internet. Zudem entwickelt sie didaktische Konzepte für die Radikalisierungsprävention unter anderem im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und des Innenministeriums NRW.
Julian Ernst (Lehramtsstudium in Köln und Istanbul) ist Doktorand am Arbeitsbereich für Interkulturelle Bildungsforschung der Universität zu Köln. Er forscht zur Medienkritik(fähigkeit) Jugendlicher, zu digitalen Bildungsmedien im Kontext von Hass und Gegenrede sowie zu didaktischen Fragestellungen Interkultureller Bildung. Weiterhin entwickelt er (medien)pädagogische Konzepte u.a. im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des Innenministeriums NRW.
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