Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Identitätsentwicklung Jugendlicher angesichts von Diskriminierungserfahrungen | Say My Name | bpb.de

Say My Name Eine Projektvorstellung Die Creator/-innen Entstehung des Projektes Pädagogische Materialien zum Projekt Diskriminierungserfahrungen Gespräche Identitätsentwicklung Massenmedien, Repräsentation und Diskriminierung Wirksamkeit von Webvideos Frauenbild Videos Kontakt

Identitätsentwicklung Jugendlicher angesichts von Diskriminierungserfahrungen

Julian Ernst Josephine B. Schmitt

/ 10 Minuten zu lesen

Die Identitätsentwicklung ist für Jugendliche ein widersprüchlicher und konfliktreicher Prozess. Die Frage "Wer bin ich eigentlich?" trifft Jugendliche mit Diskriminierungserfahrung dabei in doppelter Weise – denn ihre Zugehörigkeit wird im Alltag unentwegt zur Disposition gestellt. Wie Jugendliche mit derart verletzenden Erfahrungen umgehen, ist unterschiedlich – gerade subversive Strategien im Umgang mit Diskriminierung erfordern dabei die besondere Aufmerksamkeit von Pädagoginnen und Pädagogen.

Identitätsentwicklung Jugendlicher: Mädchen mit Kopftuch (© bpb)

Joanas "identity struggles"

Joana aka. CurlyJay (jetzt Jhaleezi) berichtet in ihrem Video in der Reihe "Say My Name" ausführlich über diskriminierende Erfahrungen während ihrer Jugend. Immer wieder musste sie etwa die korrekte Form und Intonation ihres Vornamens erklären – teils wurde ihr Name "Joana" einfach zu "Johanna" gemacht. Auch ihren Nachnamen, der in Mosambik üblich ist, musste sie immer wieder thematisieren und korrigieren bis sie schließlich dazu überging, diesen "deutsch [zu] machen", also sprachlich an die deutsche Standardsprache "anzupassen". Neben ihrem Namen waren es auch immer wieder ihre Haare sowie ihre Hautfarbe, die Menschen zum Anlass genommen haben, sie "anders" zu behandeln.

Es waren also nicht etwa ihr Kleidungsstil oder ein bestimmtes Verhalten, das man Joana entgegenhielt, sondern körperliche Merkmale, entlang derer Joana als "anders" herausgestellt wurde. Auch wenn sie etwa versuchte, ihre Haare zu glätten und so dem vermeintlichen Ideal "glatter Haare" zu entsprechen und nicht mehr "aufzufallen", konnte sie sich nie "verstecken"; nie das, aufgrund dessen sie "anders" gemacht wurde, ablegen. Die andauernden, oft abwertenden Bezüge auf ihr Äußeres, in dem sie sich von ihren weißen Mitschülerinnen und Mitschülern unterschied, gaben ihr das Gefühl "dass ich zu etwas gemacht werde, was ich meinen Augen gar nicht war". Immer wieder beschlich sie dabei der Gedanke, ihre "Identität zu hinterfragen oder abstoßen zu wollen". Joana nennt diese Gedanken auch "identity struggles".

Mit der Zeit, so erzählt Joana, habe sie einen "Panzer" entwickelt, um sich von den alltäglichen Herabsetzungen nicht gänzlich vereinnahmen zu lassen. Sie hat als Jugendliche "lernen müssen, dass mich Andere einfach anders machen" und sie nicht anders ist. Heute bezeichnet sich Joana als "mixed" oder auch "Afro-Deutsche" und gibt an, ihre Identität "gefunden" zu haben.

Doppelte Fraglichkeit der eigenen Identität

Was aber bedeutet Identität? Von der Wortbedeutung her betrachtet, lässt sich Identität als ein Übereinstimmen, ein Sich-Decken mit etwas verstehen. Bezogen auf den Menschen kann Identität mit den Worten des US-amerikanischen Philosophen und Sozialpsychologen George Herbert Mead als das stets in Veränderung begriffene Produkt sozialer Interaktion und damit verbundener Perspektivübernahme verstanden werden. Im Einnehmen des Blickwinkels eines anderen Menschen mit dessen jeweiligen sozialen Positionen entsteht erst ein "Selbst-Bewußtsein". In diesem werden die eigenen gesellschaftlichen Rollen und Positionen greifbar – es entsteht Identität als ein mir reflexiv zugängliches Ensemble gesellschaftlicher Rollen und Zugehörigkeiten.

Für die Identitätsentwicklung kommt der Jugend als Lebensabschnitt eine besondere Bedeutung zu. Sind in der Kindheit zumeist die Eltern die "signifikanten Anderen", d. h. idealisierte Mitmenschen, an denen sich eigene Vorstellungen und Handlungen orientieren, treten im Laufe der Zeit weitere Personen bzw. Personengruppen hinzu und öffnen den Blick auf eine Gesellschaft und über die Kernfamilie hinausgehend. Neben einer sexuellen Identität entwickeln Jugendliche etwa auch ein politisches, historisches Bewusstsein, erwerben verschiedene Rollen angesichts unterschiedlicher sozialer Anforderungssituationen (z. B. Unterricht, Gespräch mit dem Arbeitgeber oder Quatschen in der Peergroup). Insbesondere die Peers, d. h. Menschen ähnlichen Alters und mit vergleichbaren Rechten und Pflichten, meistens zugleich Klassenkameradinnen und -kameraden in der Schule, spielen hier für die Entwicklung eine besondere Rolle. Verbunden hiermit sind Widersprüchlichkeiten, zwischenmenschliche Konflikte und u. U. auch Brüche mit als sicher angenommenen Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten: In der Entwicklung von Identität steht diese immerzu auch auf dem Spiel.

Ist für Jugendliche Identität per se fraglich, so spricht aus Joanas Erfahrungsbericht gewissermaßen eine doppelte Fraglichkeit. Nicht nur stellt sie sich wie jede/r andere Jugendliche die Fragen: Wer bin ich? Was denken Andere über mich? Wie möchte ich in meiner Zukunft sein? Welchem Job möchte ich einmal nachgehen? Welche Persönlichkeit sollte eine potentielle Partnerin oder ein Partner mitbringen? Joana sieht sich überdies mit der Frage konfrontiert: Gehöre ich überhaupt dazu – nicht nur zur Peergroup in der Schule, sondern zu der Gesellschaft, in der ich lebe? Kann ich mit meinem Äußeren überhaupt je dazugehören?

Joana sieht sich einem Phänomen ausgesetzt, das die Frage nach Identität für sie über die bloße Jugend hinaus problematisch werden lässt und die von ihr benannten "identity struggles", die für die Jugend an sich typisch sind, weiter verschärft. Dieses Absprechen von Zugehörigkeit lässt sich als rassistische Diskriminierung benennen oder auch als Prozess des "Othering" bzw. des "andersgemacht-Werdens".

"Anders" gemacht werden

Andere Menschen als Andere zu erfahren, ist Grundmoment menschlicher Entwicklung. Diese/r Andere als Dimension menschlicher Entwicklung insbesondere im frühen Kindesalter ist jedoch abzugrenzen vom "Anderen" in gesellschaftlichen Konstruktionsprozessen.

Gesellschaftliche Konstruktionsprozesse vom "Anderen" funktionieren nicht in einem "Ich-Du-Schema". Sie sind immerzu historisch, beziehen sich auf ein "Wir" in Abgrenzung zu einem "Ihr" und schaffen so die Gruppe "Anderer". Ein solches Schema findet sich grundlegend auch im Zusammenhang etwa mit sportlichen Wettkämpfen – "unsere" Mannschaft gegen "eure" Mannschaft – und bleibt dort i. d. R. für alle Beteiligten unproblematisch. Während es im Sport lediglich um den Sieg in einem Wettkampf gilt, steht in gesellschaftlichen Diskursen etwas Grundlegenderes zur Debatte: die Zugehörigkeit zur Gesellschaft.

Gerade Menschen, denen aufgrund phänotypischer Merkmale eine bestimmte Herkunft unterstellt wird bzw. die Migration eines Familienangehörigen, sind hiervon betroffen. Der Erziehungswissenschaftler Paul Mecheril hat in diesem Zusammenhang den Begriff des "natio-ethno-kulturellen Anderen" geprägt. Dieser dient der Benennung verschiedener Formen des "Anders-Machens" entlang nationaler, ethnischer oder kultureller Zuschreibungen. Die Aneinanderreihung soll dabei zum Ausdruck bringen, dass die drei Kategorien keineswegs definitorisch trennscharf sind. Die Bezeichnungen "Türkisch" und "Deutsch" werden beispielsweise in den unterschiedlichsten Zusammenhängen gebraucht, mal um eine etwaige nationale Zugehörigkeit zu betonen, mal um (vermeintliche) ethnische oder kulturelle Differenz herauszustellen. Die fehlende Klarheit in derartigen Zuschreibungen ist dabei konkreten Interessen und strukturellen Machtgefügen dienlich: Das "Wir-Gefühl" gegenüber den "Anderen" wird gestärkt, Vorstellungen der Ungleichheit, Minderwertigkeit und daraus resultierender Nicht-Zugehörigkeit werden (re)produziert und Privilegien für Angehörige der Mehrheitsgesellschaft gewahrt (z. B. Vorteile bei der Wohnungssuche in urbanen Ballungsräumen, siehe Beitrag zu Diskriminierungserfahrungen Jugendlicher). In der Begrifflichkeit kommt darüber hinaus ein Aspekt des Anders-Machens zum Ausdruck, der für die Identitätsentwicklung anders-Gemachter als besonders relevant eingeschätzt werden kann: Die Reduzierung auf eine unterstellte Zugehörigkeit.

Am Erfahrungsbericht Joanas lässt sich eindrücklich herausstellen, wie diese zu einer "natio-ethno-kulturell Anderen" gemacht wurde und letztgenannter Aspekt wirksam wurde. Dass sie Joana als "anders" wahrnehmen, bringen Mitschülerinnen und -schüler wie Lehrerinnen und Lehrer auf vielfältige Weise zum Ausdruck. Die Referenzen beziehen sich auf ihr Äußeres, ihren Namen – auf "natio-ethno-kulturelle" Kategorien. Was jedoch fast zu Gänze in den Hintergrund zu rücken scheint, sind all die anderen möglichen Dimensionen, die für Joana ebenfalls eine Rolle spielen (können): Sie ist Jugendliche, eine junge Frau, eine Schwester, Tochter, vielleicht auch eine Vegetarierin usw.

Es ist nun nicht so, dass die Migrationserfahrung einer ihrer Elternteile für sie persönlich gar keine Rolle spielte – hierauf deuten die von ihr genutzten Selbstbezeichnungen "mixed" und "Afro-Deutsche" hin. Dies könnte reflexartig die Fragen aufwerfen: Sind diese Identifikationen als ermächtigende Selbstbehauptungen zu verstehen gegenüber der alltäglichen Erfahrung als anders wahrgenommen zu werden? Oder sind sie eher reaktive Übernahmen der ihr entgegen gebrachten Zuschreibungen? Aus Position von jemandem, die/der keinen Rassismus am eigenen Leib erfahren hat, ist es schwierig, diese Selbstdefinitionen angemessen zu erklären bzw. kritisch zu befragen. Mehr noch: Ein Befragen dieser Selbstzuschreibungen könnte letztlich ein erneutes "Anders-Machen" darstellen. Ausgangspunkt zur Durchbrechung des sich andeutenden Zirkels des "Anders-Machens" muss die Anerkennung von Selbstdefinitionen wie diesen sein.

Verletzungen durch Worte und der Umgang mit diesen

"Du gehörst nicht dazu, du bist fremd, du bist anders" – Sätze wie diese, von denen Clement im Video mit Lisa Sophie Laurent berichtet, hinterlassen Spuren. Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler hat erarbeitet, dass Worte nicht nur Träger von Bedeutung sind. Worte sind wirkmächtig. Sie können Menschen nicht nur verletzen, sondern ihnen zugleich auch die Sprache verschlagen. Die verletzende Erfahrung "anders" gemacht zu werden, lässt Jugendliche aber nicht nur verstummen. Viele entwickeln Strategien und Tricks, herabwürdigende Situationen aktiv zu vermeiden.

Im Gespräch mit Lisa Sophie Laurent berichtet Clement, wie er sich in Folge seiner rassistischen Erfahrungen mit der Polizei verhält: "Auch wenn ich jetzt irgendwie an Polizisten vorbeilaufe, dann versuch‘ ich halt immer mich so geordnet wie möglich zu verhalten". Seine Strategie lautet: "Anpassen", Augenkontakt halten und immerzu lächeln. Dass diese Erfahrung für Clement eine tiefgreifende sein muss, lässt sich im Video selbst bereits erahnen. Auch in anderen Situationen verfolgt Clement bestimmte Strategien, um rassistischen Zuschreibungen zu entgehen. So berichtet er etwa im Kontext von karnevalistischen Aktivitäten, an denen er teilgenommen hat, stets das "gute Bild von ́nem Schwarzen abgeben" zu wollen. Das sei "so krass in einem drin". Auch Joana hat ihren Weg gefunden, mit abwertenden Zuschreibungen umzugehen. Sie hat sich einen "Panzer" zugelegt, eine kognitive Strategie der Distanzierung von Rassismus. Sie hat erkannt, dass "mich Andere einfach anders machen" und dass sie nicht etwa anders ist.

Jugendliche können auch subversive Strategien im Umgang mit abwertenden Zuschreibungen entwickeln, d. h. Umgangsweisen, die dominante Diskursmuster ironisch oder provokant unterlaufen, gesellschaftliche Deutungsmuster verschieben und ermächtigen, Zugehörigkeiten selbst definieren. Gerade im Fall muslimischer Jugendlicher, die sich einem polarisierenden Islamdiskurs und antimuslimischem Rassismus im Alltag entgegen sehen können , bedarf es bei Pädagoginnen und Pädagogen an Fingerspitzengefühl. Strategien im Umgang mit Diskriminierung auch als solche zu erkennen, ist nicht immer leicht. Umso größer ist die Gefahr, diese zu missverstehen und unbeabsichtigt rassistische Erfahrungen zu re-aktualisieren.

Ein Beispiel für ein solches Missverstehen muslimischer Jugendlicher bietet eine Studie, in deren Rahmen die Umgangsweisen muslimischer Jugendlicher mit dem potentiell diskriminierenden Themenkomplex "Salafismus" anhand von qualitativen Gruppendiskussionen mit ihren Peers in einem Jugendtreff untersucht worden sind. Während einer dieser Diskussionen berichten die beiden Jugendlichen Müjahid und Ömer (Pseudonyme) von einer Situation an der Kasse eines Supermarkts. Unweit vor ihnen folgen sie dem Gespräch von zwei Personen, in dem "die ganze Zeit auch über Flüchtlinge und Terrorismus geredet" wurde. Müjahid und Ömer beginnen daraufhin ein Gespräch über Sprengstoff, "Bomben" etc. – ganz so, als sei es ein ebenso gängiges Thema für den Small-Talk beim Einkaufen wie der Austausch rassistischer und antimuslimischer Ressentiments.

Isoliert beobachtet, könnte die geschilderte Kassensituation bei Beobachterinnen und Beobachtern Sorge und "Fundamentalismusverdacht" auslösen (aufgrund der strukturellen Dimension von Diskriminierung freilich gegenüber Müjahid und Ömer und nicht gegenüber den Teilnehmern des anderen Gesprächs).

In solchen Momenten muss man sich jedoch stets vor Augen führen: Die allerwenigsten (muslimischen) Jugendlichen weisen Sympathien mit extremistischen Gruppierungen auf. Eine medienpsychologische Studie zeigt etwa, dass der überwiegende Teil Jugendlicher – ganz gleich, ob muslimisch oder nicht – extremistischer Propaganda eher ablehnend gegenübersteht. Im Blick auf Jugendliche und etwaige provokante Äußerungen sollte vielmehr präsent sein: Jugendliche sind in erster Linie eben Jugendliche, die sich in jugendtypischen Entwicklungsphasen befinden und entsprechende jugendkulturelle Stile pflegend. Diskriminierung ist für viele ein alltäglich relevantes Thema, mit dem es im Rahmen der verfügbaren Ausdrucksmöglichkeiten umzugehen gilt.

Fazit

Joanas "Identity struggles" stehen stellvertretend für die doppelte Fraglichkeit der Zugehörigkeit Jugendlicher, die in ihrem Alltag diskriminierende Erfahrungen machen. Die Erfahrung, "anders" gemacht zu werden und die eigene Zugehörigkeit als fraglich zu erfahren, ist nicht trivial. Es handelt sich um verletzende Erfahrungen, die zum Verstummen, dem Versiegen der Sprache führen können. Einige Jugendliche, wie etwa Joana, legen sich einen "Panzer" zu oder üben Vermeidungsstrategien ein wie Clement. Andere wiederum ironisieren, provozieren – eignen sich abwertende Zuschreibungen an und deuten diese so um. Diese subversiven Strategien als solche zu erkennen ist nicht nur wichtig, um erneute Zuschreibungen zu vermeiden. Subversive Umgangsweisen mit diskriminierenden Erfahrungen können auch als Anzeichen für empowernde Momente in der Identitätsentwicklung Jugendlicher gedeutet werden – und damit potentieller Ansatzpunkt sensiblen pädagogischen Handelns.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zum Video von Joana aka. Curly Jay geht es über folgenden Link: https://www.youtube.com/watch?v=JBfPZaS0tIo&list=PLxXNLkGhcNY48ZV¬5RViUGtBaq0UlVljuw [Stand: 25. November 2019].

  2. Mead, G. H. (2017). Geist, Identität und Gesellschaft. 18. Aufl. Suhrkamp, Frankfurt am Main. S. 214.

  3. Hurrelmann, Klaus; Quenzel, Gudrun (2013): Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. 12., korrigierte Aufl. Beltz Juventa, Weinheim.

  4. Auf die Relevanz von Peers für die sozial¬kognitive Entwicklung im Kindes¬, aber gerade eben auch im Jugendalter weisen u.a. die Arbeiten von James Youniss und Jaqueline Smollar hin: Youniss, James; Smollar, Jacqueline (1986): Adolescent relations with mothers, fathers, and friends. [Nachdr.]. Chicago, Ill.: University of Chicago Press.

  5. Vgl. Holzbrecher, Alfred (1997): Wahrnehmung des Anderen. Zur Didaktik interkulturellen Lernens. Leske und Budrich, Opladen. S. 17 f.

  6. Vgl. Mecheril, Paul (2004): Einführung in die Migrationspädagogik. Beltz, Weinheim und Basel. S. 20 f.

  7. Mit der "Anerkennung" ist ein grundlegendes Motiv Interkultureller Pädagogik beschrieben, s. etwa Auernheimer, Georg (2012): Einführung in die interkulturelle Pädagogik. 7. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt. S. 20 f.

  8. Zum Video ‚Bin ich eine rassistische Freundin?‘ von Lisa Sophie Laurent. https://www.youtube.com/watch?v=gobmAZImWQQ&list=PLxXNLkGhcNY¬48ZV5RViUGtBaq0UlVljuw&index=2 [Stand: 5. November 2019]

  9. Vgl. Butler, Judith (2016): Haß spricht. Zur Politik des Performativen. 5. Aufl. Berlin, Suhrkamp.

  10. Judith Butler spricht von Formen der "subversiven Aneignung" oder auch "Resignifikation" bzw. "Resignifizierung", s. z. B. Butler 2016, S. 113.

  11. Zum Islamdiskurs unter Jugendlichen s. Kaddor, Lamya, Aylin Karabulut & Nicole Pfaff (2018): "...man denkt immer sofort an Islamismus" Islamfeindlichkeit im Jugendalter. Online abrufbar unter: Externer Link: https://islam-feindlichkeit.de/wp-content/uploads/2019/10/UDE-01-IFIJ-PUBLIKATION-09-ANSICHT.pdf

  12. Vgl. Ernst, Julian (2016): "AK-47, Perso und dann Munition und Granaten ..." – Wie sollen Pädagog_innen reagieren, wenn Jugendliche verdächtige Äußerungen machen? Online abrufbar unter: Externer Link: https://www.ufuq.de/ak-47-perso-und-dann-munition-und-granaten-wie-sollen-paedagog_innen-reagieren-wenn-jugendliche-verdaechtige-aeusserungen-machen/

  13. Bukow, Wolf-Dietrich & Markus Ottersbach (1999): Der Fundamentalismusverdacht. Einige einleitende Bemerkungen. In: Bukow, Wolf-Dietrich; Ottersbach, Markus (Hrsg.): Fundamentalismusverdacht. Plädoyer für eine Neuorientierung der Forschung im Umgang mit allochtonen Jugendlichen. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften., S. 11–18.

  14. Rieger, Diana, Lena Frischlich & Gary Bente (2013): Propaganda 2.0. Psychological Effects of Right-Wing und Islamic Extremist Internet Videos. Köln, Luchterhand Verlag.

  15. Wie stark Diskriminierungserfahrungen etwa für muslimische Jugendliche präsent sind, zeigt beispielsweise eine Studie von Wensierski, Hans-Jürgen & Claudia Lübcke (2012): "Als Moslem fühlt man sich hier auch zu Hause". Opladen, Budrich Verlag.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autoren/-innen: Julian Ernst, Josephine B. Schmitt für bpb.de

Sie dürfen den Text unter Nennung der Lizenz CC BY-NC-ND 3.0 DE und der Autoren/-innen teilen.
Urheberrechtliche Angaben zu Bildern / Grafiken / Videos finden sich direkt bei den Abbildungen.
Sie wollen einen Inhalt von bpb.de nutzen?

Weitere Inhalte

Julian Ernst (Lehramtsstudium in Köln und Istanbul) ist Doktorand am Arbeitsbereich für Interkulturelle Bildungsforschung der Universität zu Köln. Er forscht zur Medienkritik(fähigkeit) Jugendlicher, zu digitalen Bildungsmedien im Kontext von Hass und Gegenrede sowie zu didaktischen Fragestellungen Interkultureller Bildung. Weiterhin entwickelt er (medien)pädagogische Konzepte u.a. im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und des Innenministeriums NRW.

Dr. Josephine B. Schmitt (Studium der Psychologie in Hamburg, Promotion im Bereich Medienpsychologie an der Universität Hohenheim) ist Referentin am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum. Sie forscht unter anderem zu Inhalt, Verbreitung und Wirkung von Hate Speech, extremistischer Propaganda, Gegenbotschaften und (politischen) Informations- und Bildungsangeboten im Internet. Zudem entwickelt sie didaktische Konzepte für die Radikalisierungsprävention unter anderem im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und des Innenministeriums NRW.