Die Idee zum Projekt:
Oliver Baumann-Gibbon: „Die Idee zum Projekt entstand im Rahmen eines von der bpb durchgeführten Ideenwettbewerbs. Außerdem haben wir im Rahmen unserer Formate (u.a. „Auf Klo“, „Talking Heads“) überlegt, wie YouTube und politische Bildung noch stärker zusammengehen können. Für uns hatte die Frage Priorität: Wie können wir sichergehen, dass Themen, die junge und diverse Frauen beschäftigen, authentisch erzählt werden und nicht an den Communities vorbeizielen, sondern aus ihnen heraus entstehen.
Extremismusprävention mit Webvideos und jungen Creatorinnen:
Julia Wenzel: „Ohne Netzwerk ist es schwer, mit einem neuen Kanal sofort viel Reichweite zu erzielen. Die YouTuberinnen und Influencerinnen haben ihre Kanäle über Jahre hinweg aufgebaut, so dass über eine Zusammenarbeit mit ihnen gleich mit dem ersten Video viele Menschen erreicht werden können. Außerdem kennen die Creatorinnen ihre Community selbst am besten und wissen dementsprechend auch, wie eine zielgruppengerechte Ansprache in ihrer Community aussieht. Dieses Wissen können wir nutzen, um gemeinsam starke Videos zu produzieren und die Communities direkt anzusprechen.
Duygu Masalcı: „YouTube und Instagram haben sich mittlerweile für die junge Zielgruppe als wichtigste Nachrichtenquelle und Agenda-Setter etabliert, Externer Link: zunehmend informieren sich junge Menschen über politische und gesellschaftliche Sachverhalte über Soziale Netzwerkplattformen. YouTube dient schon lange nicht mehr nur der Unterhaltung, sondern gibt vielen auch Orientierung in einer komplexen Welt.
Ziele des Projektes:
Duygu Masalcı: „In erster Linie ist das Ziel Empowerment. Für mich bedeutet das, einen Raum anzubieten, in dem Zuschauerinnen und Creatorinnen Stärkung erfahren, sich gesehen fühlen und sich solidarisch zeigen können. Idealerweise ist „Say My Name“ für manche sogar der erste Berührungspunkt mit Begriffen wie systematischer Rassismus – ein Begriff, der bisher oft nur in akademischen Diskursen genutzt wird.“
Johanna Behre: „Auf emotionaler Ebene geht es darum, zu versichern: Du bist mit dieser oder jener Erfahrung nicht allein, weder im digitalen noch im analogen Raum. Es gibt die Möglichkeit, dich auszutauschen, andere Perspektiven zu entdecken und Neues zu lernen. Vielleicht fühlst du dich für die nächste Familienfeier besser gewappnet oder selbstsicherer in Alltagssituationen, die bis dahin belastend waren.
Oliver Baumann-Gibbon: „Bislang wandte sich die öffentliche Aufmerksamkeit und die politische Bildungsarbeit im Kontext Radikalisierung, Extremismus und Hatespeech mehrheitlich Männern zu. Dabei spielen Frauen in diesem Bereich eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es z.B. um Anwerbe- und Rekrutierungsprozesse, die Kindererziehung oder um Anwerbung und Missionierungsarbeit geht. Vor diesem Hintergrund ist ein Extremismuspräventionsformat mit dieser spitzen Zielgruppe sinnvoll."
Duygu Masalcı: „In der Extremismusprävention ist unser Projekt eindeutig im Bereich der Primärprävention zu verorten. Denn wir machen keine
Zielgruppe:
Duygu Masalcı: „Unsere Zielgruppe sind junge Frauen zwischen 12 und 25 Jahren. Frauen, die noch auf der Suche nach ihrer Identität sind, die nach Identifikationsfiguren und Vorbildern suchen, die vielleicht den Spagat zwischen zwei Kulturen meistern müssen und deren Geschichten und Biografien in den Medien eher unterrepräsentiert sind.“
Johanna Behre: „Über interessierte junge oder alte, weiß oder nicht weiß-sozialisierte Männer freuen wir uns natürlich auch."
Themen:
Julia Wenzel: „Themen, die um Fragen nach Herkunft und Identität kreisen, das umfasst natürlich auch rassistische und sexistische Strukturen in unserer Gesellschaft. Ebenso Diskriminierungserfahrungen, Zugehörigkeit und Ausgrenzung oder Solidarität."
Oliver Baumann-Gibbon: „Freiheit, Demokratie…“
Johanna Behre: „…aber auch Themen, die die Creatorinnen bewegen und in deren Communities heiß diskutiert werden. Bevor ich jetzt ins Detail gehe – im Grunde alles, was denkbar ist und erlebt wird. Das Private ist und bleibt politisch.“