Quiz: Was weißt Du über Rechtsextremismus? | WAS GEHT? | bpb.de

Rechtsextremisten gehen nicht davon aus, dass alle Menschen gleich viel wert sind und die gleichen rechte haben. Sie meinen beispielsweise, dass eine bestimmte Ethnie oder ein bestimmtes „Volk“ mehr wert sei als die andere. Dies widerspricht den international gültigen Menschenrechten und dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, in dem es heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Der Begriff „Sozialdarwinismus“ steht für Versuche, die Entwicklung von Gesellschaften und sozialen Verhältnissen als „Kampf ums Dasein“ zu beschreiben. In diesem Kampf überleben nur die Besten, Stärksten oder Erfolgreichsten. Sozialdarwinismus ist eine menschenverachtende Sicht auf benachteiligte Gruppen der Gesellschaft und sozial Schwächere wie Wohnungslose oder Sozialhilfeempfänger und Sozialhilfeempfängerinnen . Diese werden von vielen Rechtsextremen als „minderwertig“ betrachtet.

Viele Rechtsextreme wünschen sich einen autoritär regierten Staat. Sie wünschen sich eine völkische, einheitliche Gemeinschaft und sind gegen eine offene, vielfältige Gesellschaft, in der viele Meinungen und Parteien existieren. Ihre Weltanschauung richtet sich gegen Demokratie und Freiheit. Bei den Nationalsozialisten nannte sich das: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“.

Viele Rechtsextreme auf der ganzen Welt behaupten, dass es mehrere Menschen-Rassen gibt, die sich zum Beispiel anhand ihrer Hautfarbe unterscheiden. Sie meinen, dass die „weiße Rasse“ mehr wert sei als andere. Dies steht im Widerspruch zu den weltweit gültigen Menschenrechten. Die Annahme, dass Menschen in Rassen unterteilt werden können, kann wissenschaftlich nicht belegt werden.

Menschen, die diesen Gruppen zugerechnet werden, sind mögliche Betroffene rechtsextremer Gewalt. Den offiziellen Statistiken des Bundeskriminalamts zufolge werden im Bereich „Hasskriminalität“ die meisten rechtsextremen Gewalttaten aus „fremdenfeindlichen“ Motiven begangen, gefolgt von antisemitischen und rassistischen Motiven. Es gibt jedoch auch Betroffene, denen wegen ihrer sexuellen oder religiösen Orientierung oder wegen einer Behinderung Gewalt angetan wurde.

Der „Große Austausch“ ist ein politischer Kampfbegriff von Rechtsextremen, wie z.B. der Gruppierung Identitäre Bewegung (IB). Damit erwecken Rechtsextreme den Eindruck, dieweiße Bevölkerung Europas solle gegen muslimische oder außereuropäische Einwanderer ausgetauscht werden. Dahinter stünden angeblich „die Eliten“, „die Wirtschaft“ oder auch internationale Organisationen wie die EU.

Der nationalsozialistische Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden (Holocaust) war in seinem Umfang und in seiner Grausamkeit einzigartig und ist mit zahlreichen Beweisen und Fakten eindeutig belegt. Dennoch leugnen oder relativieren viele Rechtsextreme diese Verbrechen, um den Nationalsozialismus besser darzustellen und die Schuld von Nazi-Deutschland abzuschwächen.