Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Ziele und Durchführung | Wahlen: Einfach mitmachen und mitdiskutieren | bpb.de

Wahlen: Einfach mitmachen und mitdiskutieren Ziele und Durchführung Was ist mir wichtig und was kann ich bewirken? Wobei möchte ich mitbestimmen? Was bringt wählen und woher weiß ich, wen ich wählen will? Einladung zur Nutzung der Workshopreihe für Teilnehmende Einladung zur Nutzung der Workshopreihe für Einrichtungen Redaktion

Ziele und Durchführung Handreichung für eine Workshop-Reihe in Einfacher Sprache

Anne Goldbach Nico Leonhardt Saskia Schuppener

/ 3 Minuten zu lesen

Zielsetzung

Manche Menschen haben in ihrem bisherigen Leben wenig über Politik erfahren. Oder sie haben bisher schlechte Erfahrungen gemacht, weil sie wenig mitbestimmen durften. Sie wissen deshalb nicht, dass alle ein Recht darauf haben, Politik mitzubestimmen und mitzugestalten. In der Workshop-Reihe Interner Link: "Wahlen: Einfach mitmachen und mitdiskutieren" lernen die Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten kennen, wie sie im Alltag und bei politischen Themen mitbestimmen können.

Sie erfahren von ganz alltäglichen Situationen bis hin zur Beteiligung durch Wahlen eigene Handlungsmöglichkeiten. Außerdem kommen sie über Themen im Wahlkampf sowie eigene Gedanken und politische Meinungen ins Gespräch. Mithilfe dieser Handreichung können Multiplikatorinnen und Multiplikatoren die Workshop-Reihe durchführen. Die Workshop-Reihe richtet sich an Erwachsene, die schwere Texte schlecht verstehen können. Alle Materialien und Anleitungen für die Teilnehmenden sind daher in Einfacher Sprache formuliert. Begleitende Illustrationen erklären die verschiedenen Methoden und Schritte der Workshop-Reihe.

Die Reihe besteht aus drei Workshops zu den Themen Interner Link: Selbstwirksamkeit, Interner Link: Mitbestimmung und Interner Link: Wahlen. Diese können komplett durchgeführt werden oder modular eingesetzt und an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst werden. Manchmal gibt es zwei Varianten, um den Workshop an den Bedürfnissen der Gruppe auszurichten. Infokästen ordnen politische Fragestellungen in Einfacher Sprache ein. Weitere Informationen zu Wahlen und politischer Mitentscheidung in Einfacher Sprache finden Sie in der Reihe Interner Link: "einfach POLITIK" .

Die einzelnen Workshops knüpfen dabei an ganz unterschiedliche Vorerfahrungen der Teilnehmenden an. Comics bieten einen ersten bildlichen Zugang zu den Schwerpunktthemen der einzelnen Workshops.

Kurzübersicht über die Workshops

Das sind die Ziele der einzelnen Workshops:

  • Interner Link: Workshop 1
    Die Teilnehmenden erfahren, dass sie selbst Dinge verändern und bewirken können.

  • Interner Link: Workshop 2
    Die Teilnehmenden erkennen, dass sie ein Recht auf Mitbestimmung haben. Sie wissen, dass es Möglichkeiten für Mitbestimmung gibt.

  • Interner Link: Workshop 3
    Die Teilnehmenden lernen Möglichkeiten kennen, wie sie sich über Wahlen informieren können und positionieren sich zu aktuellen Wahlkampfthemen.

Für jeden Workshop sollten ca. 90 Minuten eingeplant werden. Die Dauer der einzelnen Methoden innerhalb der Workshops kann je nach Gruppe variieren. Die Gesamtzeit sollte aber nicht überschritten werden.

Die komplette Workshop-Reihe zum Ausdrucken finden Sie hier als Interner Link: PDF-Datei.

Durchführung

Um die Workshops durchführen zu können, müssen sich die Workshopleitungen gut darauf vorbereiten. Es ist hilfreich, wenn Workshopleitungen sich mit politischer Bildung auskennen. Aber auch Vertrauenspersonen können die Workshops leiten.

Damit sich die Teilnehmenden miteinander austauschen können, ist es wichtig, dass die Gruppe nicht zu groß ist. Wir empfehlen eine Gruppengröße von 8 - 10 Personen.

Hinweise zur Durchführung

Damit sich alle Teilnehmenden wohlfühlen und damit auch jede Person eine Stimme hat, ist es wichtig, verschiedene Dinge zu beachten. Sie sollten auch mit den Teilnehmenden besprochen werden.

Freiwilligkeit

Die Teilnahme und auch die Mitwirkung müssen in allen Workshop-Teilen freiwillig sein. Zum Beispiel hat jede Person das Recht, sich nicht zu äußern.

Keine Bewertungen

Die Meinungen und Erfahrungen der Teilnehmenden sind sehr unterschiedlich. Alle dürfen ihre Meinung äußern, ohne dass diese bewertet wird. Die Workshopleitungen sollen die Aussagen neutral aufnehmen bei ihrer Moderation.

Moderation

Workshopleitungen haben die Aufgabe, die Workshops zu moderieren. Das heißt, sie sollen hauptsächlich den Ablauf des Workshops strukturieren und anleiten. Es geht – auch im Sinne des Interner Link: Beutelsbacher Konsens – nicht darum, bestimmte (partei-)politische Werte oder Meinungen zu vermitteln.

Auseinandersetzungen

Es ist wichtig, dass in den Workshops unterschiedliche Meinungen gehört werden. Dabei kann es sein, dass es auch zu heftigen Diskussionen kommt. Solche Situationen sollen nicht vermieden werden. Vielmehr sollen die Workshopleitungen solche Störungen für die gemeinsame Debatte nutzen, um davon als Gruppe zu lernen.

Vertraulichkeit

Die Teilnehmenden sollen sich in den Workshops sicher und wohlfühlen. Deshalb ist es wichtig, dass alles, was gesagt wird, in der Gruppe bleibt. Persönliche Aussagen oder Erfahrungen dürfen also nicht an weitere Personen weitergeben werden. Das gilt zum Beispiel für Mitarbeitende in Wohnheimen oder andere Betreuungspersonen.

Verständliche Sprache

Alle Interessierten sollen an den Workshops gut teilnehmen können. Dafür ist es wichtig, dass sie auch alles gut verstehen. Deshalb sind die Materialien der Workshops in Einfacher Sprache. Die Workshopleitungen sollen aber auch beim Sprechen darauf achten, dass alle sie gut verstehen. Es ist also wichtig, gut verständlich und strukturiert zu sprechen.

Eigenes Handeln

Auch die Workshopleitungen haben eigene Erfahrungen gemacht. Erfahrungen können unser Handeln und Verhalten bestimmen. Die Workshopleitungen sollten dies vor dem Workshop reflektieren, damit sie die Teilnehmenden nicht ungewollt beeinflussen.

Weitere Inhalte

Dr. Anne Goldbach arbeitet an der Universität Leipzig als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Pädagogik im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und forscht u.a. zu leichter Sprache und Teilhabechancen sowie zu inklusionsorientierter Hochschulentwicklung.

Nico Leonhardt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig am Fachbereich Pädagogik im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u.a. inklusive Schulentwicklung und Sozialraumorientierung und inklusionssensible Hochschulentwicklung.

Prof. Dr. Saskia Schuppener ist Professorin für Pädagogik im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung an der Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen Teilhabe- und Inklusionsforschung sowie Professionalisierungs- und Schulentwicklungsforschung.