Der Film "Meinungsfreiheit" bebildert das Thema Meinungsfreiheit – er fragt danach, was Meinungsfreiheit bedeutet und zeigt verschiedene Aspekte des Themas. Sie können den Film nun abspielen und nach jeder Filmsequenz stoppen.
1. Filmsequenz
Filmbeschreibung:
Man sieht Sarah mit einem Klebestreifen auf dem Mund. Pia kommt dazu und stellt ihr eine Frage: "Was hältst du eigentlich vom neuen Handyverbot auf dem Schulgelände?" Sarah reagiert mit Schulterzucken und macht deutlich, dass sie nichts sagen kann.
Ein Graffiti-Künstler sprüht das Wort "Meinungsfreiheit" auf eine Wand.
1. Filmstopp
Filmbeschreibung:
Sarah und Pia bauen in der Innenstadt einen Stand auf. Passanten schreiben auf ein Plakat, was Meinungsfreiheit für sie persönlich bedeutet. Sarah und Pia überlegen an ihrem Stand, wofür wir Meinungsfreiheit brauchen.
Der Graffiti-Künstler sprayt: "Meinungsfreiheit – Wofür?" an eine Wand.
2. Filmstopp
Diskussion
Rufen Sie den Schüler/-innen noch einmal ins Gedächtnis, was Sie in dem Film gesehen haben:
Unter Meinungsfreiheit verstehen Menschen teilweise unterschiedliche Dinge (z. B. Vielfalt, Toleranz oder Demokratie). Das waren persönliche Meinungen.
Aber wofür ist Meinungsfreiheit in einer Gesellschaft wichtig? Warum ist es wichtig, dass wir unsere Meinung frei äußern dürfen?
Was wäre, wenn man seine Meinung nicht frei äußern dürfte?
Muss man wirklich seine Meinung äußern, auch wenn man es nicht möchte? (Hinweis: Nein, muss man nicht!).
Könnt ihr euch vorstellen, wie es wäre, wenn ihr eure Meinung nicht frei äußern dürftet?
Könnt ihr euch vorstellen, dass man dafür bestraft wird, wenn man seine Meinung frei äußert?
3. Filmsequenz
Filmbeschreibung:
Computeranimation / Sarah und Pia sprechen aus dem Off:
"Wir in Deutschland haben das Glück, in einem Land mit Meinungsfreiheit zu leben. Bei uns kann jeder seine Meinung äußern. Genau. Zum Beispiel bei Demonstrationen: Da können wir sagen, was wir denken und wollen oder was wir nicht wollen. Stimmt. Aber in manchen anderen Ländern ist das verboten. Man kann dafür sogar ins Gefängnis kommen. In Deutschland ist das nicht so, denn die Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht und steht im Grundgesetz."
Sarah und Pia sind wieder in der Anfangsszene. Sarah hat den Klebestreifen noch auf dem Mund.
Pia: "Was sagst du denn jetzt zu dem Handyverbot auf dem Schulgelände?"
Sarah reißt sich den Klebestreifen ab und antwortet: "Ich find das total blöd. Schließlich darf jeder selber entscheiden, ob er sein Handy mitnimmt oder nicht"
Pia: "Endlich sagst du deine Meinung."
Sarah: "Klar. Ich habe ja auch das Recht dazu, meine Meinung zu sagen. Aber ich respektiere auch die der Anderen!"
Pia: "Stimmt. Aber darf in Deutschland wirklich immer jeder alles sagen? Oder gibt es auch Grenzen in der Meinungsfreiheit?"
Diskussion
Suchen Sie mit den Schüler/-innen im Grundgesetz nach dem Artikel, der die Meinungsfreiheit gewährt (Artikel 5, insbesondere Artikel 5 Absatz 1 GG) und leiten Sie zu einer Diskussion zu den Grenzen der Meinungsfreiheit über.
Versuchen Sie, die Diskussion in die Richtung zu lenken, dass die Schüler/-innen darauf kommen, dass man z. B. niemanden beleidigen darf oder dass man nicht Unwahrheiten oder schlechte Dinge über andere verbreiten darf.
Fragen Sie anschließend, warum diese Aspekte die Grenzen der Meinungsfreiheit bilden.
Die Antwort darauf ist anspruchsvoll. Wahrscheinlich werden die Schüler/-innen nicht direkt darauf kommen. Erklären Sie in diesem Fall, dass die Freiheit, die eigene Meinung frei zu äußern, dort ihre Grenzen hat, wo die Freiheit und die Rechte anderer verletzt werden (z. B. indem jemand beleidigt oder dessen/deren Ehre verletzt wird).
Fragen Sie zum Schluss, ob es auch ein Recht gibt, nicht beleidigt zu werden. Dazu schauen Sie wieder gemeinsam mit den Schüler/-innen in das Grundgesetz und lesen den Artikel 5, Absatz 2:
"Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre." (Grundgesetz, Artikel 5 Absatz 2)
Es ist möglich, dass sich anschließend eine kontroverse Diskussion z. B. darüber entfaltet, was man nun genau sagen darf, was nicht, wo genau die Grenzen liegen und ob man jemanden kritisieren darf. Wenn das passiert, ist das Lernziel erreicht, denn Grundrechte können teilweise auch in einem Widerspruch zueinander stehen, wie das Beispiel des Rechts auf Meinungsfreiheit einerseits und des Rechts, nicht beleidigt zu werden, andererseits zeigt. Deshalb ist es wichtig, dass jede(r) bei der Beanspruchung seiner/ihrer Rechte immer auch an die Rechte der anderen denkt und fair handelt.