Ziele
In diesem ersten Teil lernen die Schüler/-innen die Kinderrechte kennen und setzen sich mit einzelnen Rechten genauer auseinander.
Zeitbedarf
30 bis 45 Minuten
Benötigtes Material
- Interner Link: Arbeitsblatt (UE 4.2.1 AB 1): "Mein Buch der Rechte"
(eine Kopie des ganzen Buches pro Kind sowie etwas größer kopiert einzelne Seiten)
Schere
Klebstoff
Stifte
Stoffstreifen als Bucheinband
Achtsamkeiten
Es kann immer wieder vorkommen, dass Schüler/-innen in ihrem Alltag Erfahrungen gemacht haben oder machen, die ihre Rechte verletzen. Zwingen Sie niemanden dazu, über Dinge zu sprechen, über die er/sie nicht sprechen möchte.
Einzelne Rechte und Rechtsverletzungen (wie etwa die speziellen Rechte der Kinder im Krieg oder auf der Flucht) können einerseits für den Großteil der Schüler/-innen keine Rolle im Alltag spielen. Sie können andererseits aber für einzelne Schüler/-innen von großer Bedeutung sein (z. B. bei Kriegsflüchtlingen und Asylsuchenden). Hier ist von Ihnen besonders viel Sensibilität gefragt.
Durchführung
1. Schritt: Kinderrechte für Kinder
Bilden Sie einen Stuhlkreis. Erläutern Sie, dass es in dieser Stunde beispielhaft darum gehen soll, Rechte kennenzulernen, die speziell für Kinder formuliert wurden und in fast allen Staaten auf der Welt anerkannt sind. In diesem Zusammenhang können Sie noch einmal auf die Menschenrechte verweisen: Erwähnen Sie, dass die Kinderrechte eine Version der Menschenrechte speziell für Kinderbedürfnisse sind.
Nehmen Sie Einzelseiten aus dem Buch der Rechte. Verteilen Sie eine Seite an jedes Kind. [Interner Link: PDF UE 4.2.1 AB 1 Mein Buch der Rechte]
Die einzelnen Seiten sollen der Reihe nach vorgelesen werden. Anschließend können unbekannte Begriffe geklärt und folgende Fragen diskutiert werden:
Was bedeutet dieses Recht?
Warum ist dieses Recht für Kinder besonders wichtig?
Was glaubt ihr: Wird dieses Recht hier und woanders eingehalten?
Könnt ihr euch eine Situation vorstellen, in der gegen dieses Recht verstoßen wird?
Gibt es Parallelen zu den Rechten, die wir bereits auf den Plakaten formuliert haben?
Wenn ja, welche?
Wenn nicht, warum nicht?
2. Schritt: Einzelarbeit – "Mein Buch der Rechte"
Verteilen Sie an jedes Kind die Arbeitsblätter zu den Kinderrechten. [Interner Link: PDF UE 4.2.1 AB 1 Mein Buch der Rechte]
Weisen Sie die Schüler/-innen darauf hin, dass jede Seite ein spezielles Kinderrecht enthält und dass im Buch Rechte festgehalten werden, die den Schüler/-innen auch in ihrem Alltag zustehen.
Die Schüler/-innen erstellen ihr persönliches Buch der Rechte. Sie gestalten es nach ihren individuellen Vorstellungen, weil es am Ende ihr Exemplar mit ihren Kinderrechten ist.
Dazu schneiden sie die Arbeitsblätter in einzelne "Buchseiten". Diese werden mithilfe des Stoffstreifens wie ein Buch zusammengeklebt. Alternativ können die Bücher auch an der Seite an zwei Stellen zusammengeheftet werden.
Die Schüler/-innen dürfen die Reihenfolge der Rechte selbst entscheiden.
Auf jeder Rückseite können die Schüler/-innen ein Bild malen und/oder einige Stichworte zu diesem Recht aufschreiben. Das müssen die Schüler/-innen nicht für alle Rechte tun, sondern je nach vorhandener Zeit und je nachdem, wie Sie Ihre Klasse einschätzen). Die Schüler/-innen können sich auch einfach einige Rechte aussuchen.
Geben Sie den Schüler/-innen bei dieser Aufgabe genügend Zeit.
Reflexion und Diskussion
Wenn alle Schüler/-innen fertig sind, geben Sie den Schüler/-innen die Möglichkeit, sich zu den Rechten zu äußern:
Empfindet ihr alle Rechte als gleich relevant?
Erscheint euch ein Recht als besonders wichtig?
Lassen Sie die Diskussion laufen. Wichtig sind die Argumente, die die Schüler/-innen für oder gegen die Relevanz einzelner Kinderrechte erbringen.
Welche Stichworte/Bilder habt ihr zu den einzelnen Rechten verfasst oder gezeichnet?
Geben Sie jedem/r Schüler/-in die Zeit, sich zumindest zu einem Recht zu äußern.
Was verbindet ihr mit dem jeweiligen Recht? Warum ist dieses besonders wichtig für euch?
Ziehen Sie auch hier den Vergleich zu den in den vorhergehenden Bausteinen erarbeiteten Rechten:
Haben diese Rechte etwas mit den Wünschen und Bedürfnissen zu tun, die wir zuvor erarbeitet haben? Wenn ja, wie und warum?
Wenn hier keine oder wenig Bezüge kommen, versuchen Sie nachzuhelfen.
Weisen Sie am Ende darauf hin, dass alle Rechte gleich wichtig sind und einige Rechte in anderen Ländern vielleicht wichtiger sind als hier in Deutschland (wie z. B. das Recht auf besonderen Schutz von Kindern im Krieg oder auf der Flucht).
Falls Sie Kinder in Ihrer Klasse haben, die Kriegs- oder Fluchterfahrungen gemacht haben, nehmen Sie sich in der Gruppe Zeit: Diskutieren Sie auch hier die Zusammenhänge und die Bedeutung solcher Rechte für alle.