Impulsfragen
sind das vornehmliche Mittel der Gesprächsführung,
dienen der Weiterführung des Gesprächs,
klären geäußerte Gedanken,
verhindern, die eigene Meinung als Lösung zu präsentieren,
sind von der Lehrkraft flexibel einsetzbar. Sie lassen sich als Hilfestellung sowohl für die Erstellung der individuellen Gedankenkarten als auch individueller Arbeitsphasen, im Gruppengespräch oder der abschließenden Bearbeitung der individuellen Gedankenkarte nutzen.
Die zentrale Bedeutung von Gedankenkarten (Mind-Maps):
In allen der folgenden vier Übungen sollen die Schüler/innen Gedankenkarten mit ihren eigenen Ideen zu den jeweiligen philosophischen Themenkomplexen ausfüllen. Hierzu haben wir pro Übung eine leere sowie eine ausgefüllte Vorlage erstellt, die Ihnen als Lehrkraft zur inhaltlichen Orientierung dienen soll. Das Ziel ist nicht, dass die Schüler/innen ihre eigenen Gedankenkarten am Ende der bereits ausgefüllten Gedankenkarte möglichst annähern. Vielmehr sollen Ihnen die ausgefüllten Vorlagen didaktische Hilfestellungen bieten, durch die Sie die Schüler/innen bei der philosophischen Gedankenarbeit unterstützen können.
Achtsamkeiten
keine falschen Antworten
Es gibt bei dieser vorgeschlagenen Methode eine bedeutsame Gefahr: Die Schulklasse muss eine vertrauensvolle Atmosphäre bieten, in der die Schüler/innen sich äußern können, ohne zu riskieren, dass sie aus Sicht der Lehrkraft etwas "Falsches" sagen oder wegen ihrer Äußerungen ausgelacht werden. Das würde die pädagogischen Intentionen dieses Zugangs zunichtemachen, weil dann die oben angesprochenen symbolischen Hierarchien und Zuschreibungen wesentlich bestätigt würden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Lehrkraft alle Äußerungen der Schüler/innen würdigen, selbst wenn sie zu Beginn sehr weit vom Thema entfernt sind. Prinzipiell ist bei diesem Zugang aber zu sagen, dass es keine falschen Antworten gibt. Häufig sind in den Äußerungen der Schüler/innen Gedanken verborgen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
Zeitluxus
Deshalb ist die zweite wichtige übergreifende Achtsamkeit bei dieser Methode, dass Sie nicht nur den Schüler/innen viel Zeit bei der Entwicklung von Gedanken einräumen, sondern dass Sie sich selbst als Lehrkraft in der Analyse der Redebeiträge genügend Zeit und Geduld zugestehen.
InfokastenHintergrundliteratur:
Akademie Kinder philosophieren (Hrsg.) (2007): Praxisleitfaden Kinder philosophieren. München.
Daurer, Doris (1017): Staunen Zweifeln Betroffensein. Mit Kindern philosophieren. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. S. 114–115.
Hidalgo, Oliver; Rude, Christophe; Wiesheu, Roswitha (Hrsg.) (2011): Gedanken teilen. Philosophieren in Schulen und Kindertagesstätten: Interdisziplinäre Voraussetzungen – Methodische Praxis – Implementation und Effekte, Berlin: LIT Verlag.