Durchführung
Eine oder mehrere "blinde" Schüler/innen bewegen sich sicher im Raum. Hierzu fassen sich alle Teilnehmenden an den Händen und bilden einen möglichst großen Kreis. Dieser Kreis stellt die äußere Begrenzung eines "runden" Billardtisches dar.
Eine Person, der die Augen zugebunden sind, stellt sich in die Mitte des "Billardtisches".
Durch das Zurufen des Namens aus dem Außenkreis erhält die "blinde" Person nun die Information, in welche Richtung er/sie sich bewegen soll. Dabei kann der Name von mehreren Schüler/innen, die für eine achtsame Steuerung wichtig sein können, gerufen werden.
Das gemeinsame Ziel dieser Übung besteht darin, dass die im Kreis befindliche Person sicher durch den Raum geleitet wird. Deshalb darf nicht der Außenkreis berührt werden. Verletzungen müssen vermieden werden. Dies bedeutet, dass eine Person aus dem Kreis beginnt, die "blinde" Person in die eigene Richtung zu lenken, bevor sie den Kreisrand berührt hat. Das wiederholte Nennen des Namens stellt also die einzige Orientierungshilfe für die Versuchsperson dar.
Variationen
Eine Variante kann darin bestehen, dass eine zweite "blinde" Person an der Übung teilnimmt. Nun geht es nicht nur darum, die einzelnen beiden Personen sicher durch den Raum zu bewegen. Auch Zusammenstöße müssen vermieden werden. Eine spannende, für alle im Kreis stehenden Personen stark herausfordernde Aufgabe.
Klappt diese Variante, so kann das Spiel noch um eine dritte Person erweitert werden. Bei mehr als drei Personen wird das Spiel aber sehr unübersichtlich. Kollisionen und Unfälle sind dann nicht mehr so leicht zu vermeiden.
Man kann bei dieser Übung auch beobachten, ob allen teilnehmenden Schüler/innen in gleicher Weise Vertrauen von der Gruppe entgegengebracht wird. Dies kann man feststellen, wenn einzelne Kinder sicherer "geleitet" werden (z. B. durch häufigere Namensnennung). Ein anderes Indiz für ungleiche Vertrauensbeweise kann darin bestehen, dass eventuell einzelne Schüler/innen doch eher in kleinere "Unfälle" verwickelt werden.
Reflexionen
Fragen an den herausgeforderten Schüler bzw. die herausgeforderte Schülerin
Wie sicher hast du dich gefühlt?
Wo waren Unsicherheiten und wie bist du damit umgegangen?
Was gab den Anstoß, dich auf die Übung einzulassen?
Gibt es etwas, was du nach der Übung deinen Mitschüler/innen sagen möchtest?
Fragen an die helfenden Schüler/innen
Wie leicht/schwer war es, deine Mitschüler/innen zu führen / zu unterstützen?
Was hat dir geholfen, deine Aufgabe zu erfüllen?
Was möchtest du deinen Mitschüler/innen nach der gelungenen Übung sagen?
Wichtig
Befragen Sie erst die Schüler/innen, die durch die Übung herausgefordert wurden, und dann diejenigen, die geführt und unterstützt haben.