Es wird die Geschichte vom Marsmenschen Ypso vorgelesen. Interner Link: PDF
Diese Geschichte soll als Auflockerung dienen, gleichzeitig aber die Konzentration der Kinder auf eine Geschichte schulen. Die Schüler müssen jeweils bei der Nennung der Namen eine Aktion ausführen:
Ypso: einen Rüssel nachahmen (linker Daumen und Zeigefinger an die Nase, rechter Arm dadurch legen und damit wackeln)
Lisa: sich aufstellen (und klatschen, ...)
Die Aktionen können Sie auch verändern und so auswählen, dass Ihre Klasse diese gut durchführen kann.
Der Besuch von Ypso
Eines Tages überlegte sich der Marsmensch Ypso vom Stern XZ 301 in der 341. Galaxie, dass er so gerne mal die Erde besuchen würde, um die Menschen und ihre Regeln besser kennenzulernen. Außerdem wollte er unbedingt Lisa treffen, die er schon lange beobachtete.
"Die machen da aber auch manchmal komische Sachen", sagte der Marsmensch, "Lisa muss mir das unbedingt erklären und mir ihre Welt zeigen."
Also machte sich Ypso auf den Weg, stieg in sein Ufo ein und flog zur Erde.
Dort saß Lisa auf einer Bank und wartete auf ihren Bus.
Ypso stieg aus und fragte sie, ob sie ihm ihre Welt mal erklären und ihn mitnehmen könnte.
Lisa freute sich über den unerwarteten Besuch und nahm ihn mit zu sich nach Hause. Dort vergaß sie aber dem Außerirdischen zu sagen, dass man bei ihnen die Schuhe ausziehen muss, bevor man in das Haus gehen darf. Und so stieß Lisas Mama einen riesen Schrei aus, als sie Ypso sah. "Wer ist das denn und warum hat der sich seine Schuhe nicht ausgezogen?", schrie sie auf.
"Mama, das ist Ypso mein neuer Freund und ich zeige ihm unsere Welt, weil er die gerne mal kennenlernen würde."
Das fand Lisas Mama natürlich toll. "Aber die Schuhe werden trotzdem ausgezogen", sagte sie und ging in die Küche.
Nachdem Ypso die Schuhe ausgezogen hatte, setzten sie sich an den Tisch und aßen gemeinsam zu Mittag. Dabei schlürfte er die Spaghetti so genussvoll und laut in sich hinein, dass die Tomatensoße über den ganzen Tisch spritzte. "Mmh", schmatzte er mit vollem Mund, "eure Schnüre sind aber ganz schön lecker!"
"Mensch Ypso", sagte Lisa, "man spricht doch nur wenn der Mund leer ist und die Spaghetti isst man auch anders."
Ypso fand das alles ganz schön kompliziert, bei ihm zu Hause war das schlürfen und schmatzen ein Zeichen dafür, dass es einem schmeckt. Aber er wollte ja die neuen Regeln lernen und aß so weiter wie Lisa es ihm erklärt hatte.
Nachmittags nahm sie ihn dann mit zum Schwimmen. Kaum waren sie dort angekommen hörte sie nur ein lautes "plumps" und sah Ypso glücklich im Wasser rudern.
"Komm da sofort wieder raus", rief sie laut und wurde ein wenig rot dabei, denn die anderen Leute im Schwimmbad sahen sie schon verwundert an.
"Bei uns muss man sich einen Badeanzug oder eine Badehose anziehen, wenn man schwimmen gehen möchte. Außerdem muss man sich vorher abduschen!"
"Das ist aber ganz schön kompliziert bei euch, überall gibt es so viele Regeln", sagte Ypso.
Nachdem sie den ganzen Nachmittag im Wasser herumgetollt hatten und auf der Wiese im Schatten lagen, fragte der Außerirdische, wo sie denn morgen hingehen würden. "Ich bin nämlich schon ganz schön müde. Kein Wunder, wo man doch an sooooo viele Regeln denken muss!"
"Morgen früh muss ich in die Schule gehen, wie alle Kinder hier", erklärte ihm Lisa.
"Da gibt es aber noch viel mehr Regeln, da darf man nicht zu spät kommen, kein Handy anhaben, muss Hausaufgaben machen, im Unterricht leise sein, ..."
"Oh weh", sagte Ypso, "das ist, glaube ich, zu viel auf einmal für mich. Da fliege ich jetzt lieber wieder nach Hause und ruhe mich dort aus. Du kannst mich ja auch mal besuchen kommen."
"Oh ja, gerne!", sagte Lisa. "Tschüss"
"Tschüss, mach’s gut!"