Bei dieser Positionierung geht es vor allem darum, über die Legitimität der Regeln nachzudenken. Hier erfolgt eine Positionierung auf der in Ampelfarben polarisierten Meinungslinie (Interner Link: Ampelfarben). Sie können auch schlicht Kreise in den Farben rot, gelb, grün auslegen.
Hier ist es wichtig, dass sich die Schüler/innen bemühen, Argumente zu entwickeln: Sie sollen erklären, warum sie eine Regel richtig oder falsch finden.
Ablauf
Sie legen auf den Boden in einer Linie die drei Ampelsymbole oder schlicht dreifarbige (Ampel-)Kreise.
Den Schülern und Schülerinnen werden Verbote und Regeln vorgegeben.
Die Schüler/innen stellen sich dann entsprechend an den Lichtern der Ampel auf. Hierbei gehen sie der Frage nach: Finde ich die Regel richtig oder falsch?
Grünes Licht: Ich finde die Regel gerecht, ich finde sie richtig, ich sehe es ein, dass es diese Regel gibt…
Rotes Licht: Der Sinn der Regel leuchtet mir nicht ein, ich schaffe es nicht, mich daran zu halten, die Strafen, die damit verbunden sind, finde ich viel zu hart, ich kann die Regel nicht akzeptieren, ich finde sie doof, ich sehe das nicht ein…
Gelbes Licht: Die Regel ist mir egal, wenn es die Regel nicht geben würde, wäre es weder besser noch schlechter, ich finde die Regel nicht wichtig…
Auswertung:
Warum hast du dein Licht gewählt? Warum findest du die Regel gut bzw. nicht gut?
Hier ist es wie gesagt wichtig, dass sich die Schüler/innen bemühen, Argumente zu entwickeln: Sie müssen erklären, warum sie eine Regel richtig oder falsch finden.
Vorschläge zur Erarbeitung
Wer bringt Regeln ein?
Sie als Lehrkraft bringen Regeln ein. Hier sollten die Regeln der Schüler/innen eher nicht mehr aufgegriffen werden, damit nicht über deren Regeln in der Klasse gerichtet wird.Wer leitet die Fragen zur Positionierung an?
Dazu können Sie eine/n Schüler/in bitten oder es selbst übernehmen. Es geht um die Frage, was die Schüler/innen von der jeweiligen Regel halten.Wie soll die Positionierung ablaufen?
Bei dieser Aktivität können Sie sich überlegen,ob Sie nach der Nennung der Regel die Schüler/innen einzeln aufrufen und befragen, oder
ob Sie die Klasse gemeinsam positionieren und darüber diskutieren lassen.
Dabei müssen Sie wieder bedenken: Wenn sich alle gleichzeitig positionieren, verleitet dies dazu, dass sich die Schüler/innen zu sehr an anderen orientieren und weniger ihre eigenen Argumente entwickeln.
Wenn sie sich einzeln positionieren müssen, können sie sich zu sehr beobachtet fühlen und ein Austausch von Argumenten wird unterdrückt. Aus diesem Grund sollten Sie ihre Klasse einschätzen und dann die für die Gruppe beste Variante wählen.Wie läuft die Auswertung ab?
Entweder haben einzelne Schüler/innen von sich aus Lust, darüber zu reden, was sie von einer Regel halten. Achten Sie dann darauf, dass sich die Schüler/innen gegenseitig zuhören. Oder Sie fragen die Schüler/innen auf den Extrempolen.
Achten Sie darauf, dass möglichst alle zu Wort kommen.
Sie können Impulse setzen:Warum findest du diese Regel gut oder nicht gut?
Würdest du anders entscheiden? Wie?
Vertraust du dem, der die Entscheidung getroffen hat, dass er das Richtige getan hat?
Findest du gut, wie die Regel zustande kam?
Was ist bei der Auswertung zu beachten? Die genannten Situationen decken die folgenden Aspekte ab. Die Argumente der Schüler/innen können entsprechend strukturiert werden:
Manche Regeln entstehen unter egalitären Bedingungen, manche unter autoritären Bedingungen. Dies kann an den Bereichen Schule, Familie, Bolzplatz, Treffpunkt nach der Schule verdeutlicht werden.
Manche Entscheidungen werden von einem Entscheidungsträger, manche durch das Delegationsprinzip und andere wiederum durch partizipative Entscheidung getroffen.
Manche Regeln sind starr, andere verhandelbar. In manchen Situationen gibt es gar keine Regeln.
Es gibt Situationen, in denen Regeln eindeutig gut oder schlecht sind und solche, die eher ambivalent sind.