In diesem Baustein werden die Stille-Übungen als eine Möglichkeit zur Annäherung an das Thema "Fremd und Anders sein" eingeführt.
Welche Bedeutung haben Stille-Übungen für die Schüler/innen?
Stille-Übungen schaffen eine indirekte Bereitschaft für neue Erfahrungen
sie verhelfen zur Sammlung, Besinnung, Ruhe
gleichen die Defizite einer vom raschen Zeittakt und den Medien geprägten Lebenswelt aus
unterstützen das Innehalten im Strom der Eindrücke
neben Reden und Erklären erzeugen sie ein vernehmbares Schweigen
Stille-Übungen schaffen Offenheit für einfache Sinneswahrnehmungen
Es scheint so, als müssen Kinder einfache Dinge wieder erlernen.
Dazu gehören die Sinneswahrnehmungen Hören, Sehen, Riechen und Tasten.
Stille-Übungen haben einen eigenständigen Wert
Stille-Übungen lassen sich nicht durch Druck gegen den Willen einer Klasse durchsetzen. Wenn Sie Widerstand spüren, werden Sie geduldig warten. Versuchen Sie, mit neuen und andersgearteten Angeboten die Kinder zur inneren Bereitschaft zu führen.
Stille-Übungen haben ihre eigene Bedeutung und dürfen nicht instrumentalisiert werden. Natürlich helfen sie mit, dass Kinder ihre hektische Unruhe leichter verlieren oder sich besser konzentrieren. Doch dies sind Nebenwirkungen und sollten nicht Hauptziel sein. Stille-Übungen sind auch nicht als Mittel der Disziplinierung zu funktionalisieren. Sie ermöglichen etwas grundlegend anderes als nur die Abwesenheit von Lärm und Unruhe.
Für Stille-Übungen lassen sich keine Normen aufstellen, um bestimmte "Ergebnisse" zu erzielen. Die Erfahrungen sind oft sehr persönlich und müssen respektvoll behandelt werden.
Achtsamkeiten
Fremdes kann bei Kindern Unsicherheit und Angst auslösen, wenn sie es nicht verstehen und nicht bewältigen können.
Angst vor Fremden kann zum Rückzug führen, aber auch zum aggressiven Ausagieren gegenüber Personen und Gegenständen in fremden Situationen.
Welche Erfahrungen haben meine Schüler/innen hinsichtlich Veränderungen?
Welchen kulturellen Hintergrund muss ich bei meinen Schülern und Schülerinnen beachten?
Emotional gestörte Kinder haben kaum die Fähigkeit zum Empathie-Geben, d. h. andere Personen mit ihren Bedürfnissen und Befindlichkeiten anzunehmen. Sie benötigen hierin ein besonderes Verständnis durch die Pädagogen und müssen durch diesen Prozess individuell geführt werden.
Bei einigen der folgenden Aktivitäten kann es wichtig sein, Geschlechtertrennungen o.ä. vorzunehmen, weil die Übungen kooperative körperliche Naherfahrungen beinhalten (wie etwa beim Pinguin-Spiel). Bitte schätzen Sie das Maß an Vertrauen und den Grad an Ausgrenzung in Ihrer Lerngruppe ein. Handeln Sie bei körperbezogenen Spielen nach der Strategie der Risikominimierung.
Zielgruppe – Ziele
Gruppen in Anfangssituationen
Damit die Kinder erfahren, wie bereichernd es sein kann, über andere Menschen, Gewohnheiten, Länder etwas Neues zu erfahren, kann die kindliche Neugier genutzt werden.
Abbau von Vorurteilen
Durch die Übungen können die Schüler/innen erfahren, wie es ist, wenn sie sich bewusst in die Situation anderer hineinversetzen und dadurch eine andere Sichtweise auf Menschen und Situationen gewinnen.
Entwickeln von Toleranz und Akzeptanz der Individualität des anderen; empathisches Einfühlen in eine andere Person
Material und Vorbereitung dieses Bausteins
Kopie des Arbeitsblattes (AB 4) Interner Link: "So sind wir" für jede Kleingruppe
DIN A4-Blatt pro Schüler/in, Bunt- oder Filzstifte, Geschichte "Das kleine schwarze Schaf"
Die Lehrkraft oder ein Kind bringt eine selbst gefundene Muschel mit (Stille-Übung).
eine Rolle Tapetenpapier oder alte Tageszeitungen und Musik ("Das Pinguinspiel")