Gedicht: "Ich bin ein Wunder"
(Klaus Kordon)
Ich bin ein Wunder:
kann gehen, sehen, mich drehen
ganz wie ich will, kann lachen
Dummheiten machen, gar nichts machen
kann denken, schenken
´nen Gokart lenken, kann träumen
klettern in Bäumen, kann trinken
winken, mich wehren
mit Freunden verkehren
Ich, du, er – sie – es
Wir alle sind Wunder
Das Gedicht wird von der Lehrkraft vorgetragen. Nach dem Vortrag äußern die Schüler/innen frei ihre Gedanken. Es kann sich dann ein gemeinsames Gespräch in der Gruppe anschließen. Folgende Gesichtspunkte könnten eine Rolle spielen:
Was ist ein Wunder? Kennst du Wunder? Welche Wunder hast du schon erlebt?
Kannst du dir vorstellen, warum der Mensch ein Wunder sein soll?
Was ist bei dir wunderbar? Wie fühlst du dich als Wunder?
Was kannst du alles?
Achtsamkeiten:
Kinder mit einem geringen Selbstwerterleben werden erst einmal keine Stärken oder Besonderheiten bei sich entdecken. Deswegen sollte die Lehrkraft darauf hinweisen, dass auch kleine, eigentlich normale Dinge etwas Wundervolles sind (z. B. gehen, sprechen, zuhören können, ruhig sein usw.).
Das "In-sich-hineinschauen" ist eine hohe Anforderung für die Kinder, weil sie es nicht gewohnt sind, und kann zu Irritationen bei ihnen führen. Bei Kindern, die nur negative Eigenschaften nennen, ist es wichtig, im Gespräch auf die guten Seiten zu kommen.
In der Gruppe muss vor diesem Gespräch klar sein, dass keiner ausgelacht wird und jeder in seiner Andersartigkeit akzeptiert wird.