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Im Praxistest: Why Poverty: Geld für die Welt - Bob Geldof & Bono | bpb.de

Im Praxistest: Why Poverty: Geld für die Welt - Bob Geldof & Bono

Maja-Svea Purrmann

/ 3 Minuten zu lesen

Gerade kurz vor Weihnachten taucht das Thema "Spenden" vermehrt in den Medien und auf den Straßen auf. Insbesondere Afrika wird gern als Adressat von Spenden genommen. Afrika als armer Kontinent, geplagt von Hunger. Afrika wird oft mehr als Land, denn als Kontinent gesehen, inklusive zahlreicher Klischeebilder. Darüber hinaus ist das Entwicklungszusammenarbeit ein Thema, welches durchaus ebenfalls kritisch beleuchtet wird und werden muss: welche Möglichkeiten und Strategien gibt es und welche helfen tatsächlich? Wie kann etwas getan werden, ohne noch mehr Probleme zu verursachen? Diese Rezension bezieht sich auf den Dokumentarfilm "Geld für die Welt – Bob Geldof & Bono" und das dazugehörige Unterrichtsmaterial.

Aufbau des Materials

Das Material ist für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre und ist sowohl auf dem Gymnasium, als auch auf der Sekundarschule einsetzbar. Es gibt unterschiedliches Material zu fünf verschiedenen Aspekten: Acht Begriffe zum Film, Stars für Afrika – ein runder Tisch, Afrika – Bilder, Kritik an Bob Geldof & Bono sowie Strategien gegen Armut. Die Schülerinnen und Schüler werden auf unterschiedlichen methodischen Wegen (Quiz, Rollenspiel etc.) angeregt, sich in die Aspekte einzuarbeiten. Sie werden insbesondere dazu ermutigt bzw. darin unterstützt, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Jeder Impuls bietet Arbeitsaufträge und bereits ausformuliertes Material, inklusive weiterführenden Links. Das Material ist für den Schulunterricht konzipiert und soll auch im schulischen Alltag anwendbar sein. Der zeitliche Rahmen für die einzelne Impulse fängt bei einer Doppelstunde (90 Minuten) an, umfasst aber in der Regel mehr als das.

Anregungen für den Unterricht

Alle fünf Themenbereiche sind problemlos im Unterricht einsetzbar und sehr schülerorientiert. Je nach Zeit und Leistungsniveau der Gruppe können die Themen so eingesetzt werden, wie sie sind, oder noch weiter vertieft werden. Es bietet sich insbesondere an, einige Themen miteinander zu verknüpfen oder aufeinander aufbauen zu lassen:

Beginnen könnte man die Unterrichtseinheit mit dem Impuls Afrika-Bilder. Hier sollen Vorurteile und Klischeebilder, die wir oft von Afrika haben, analysiert und hinterfragt werden. Dieses Thema sollte vor dem Schauen der Dokumentation besprochen werden, damit die Schülerinnen und Schüler für die anschließenden Fragen sensibilisiert sind: Welche Bilder von "Afrika" werden im Film gezeigt? Warum werden diese Bilder für die Kampagnen verwendet? Was will man damit erreichen? Was ist die Kritik, die im Film geäußert wird?

Diese Fragen können im Anschluss ausgewertet und diskutiert werden. Hier könnte der Geschichts- und Politikunterricht gut mit Deutsch oder Kunst verknüpft werden, da Sprache/Werbung/Bilder dort ebenfalls im Unterricht thematisiert werden. Nach der Besprechung der Fragen kann direkt mit dem Impuls "Kritik" begonnen werden. Hier wird nun der Aspekt der Entwicklungshilfe und des Spendens (Charity) aufgegriffen und beurteilt. Nach einigen Einstiegsfragen kann die Lerngruppe in Gruppen aufgeteilt werden. Die Gruppen erhalten Zitate mit deren Hilfe sie das Thema kritisch diskutieren sollen: Welche Kritik wird zum Ausdruck gebracht? Was könnte die Gegenseite dazu sagen? Stimmen wir dieser Kritik zu?

Die Zitate stellen einen guten Einstieg in den Impuls "Stars für Afrika – ein runder Tisch" dar. Hier bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf ein Rollenspiel vor, in dem diskutiert wird, ob ein Charity-Konzert organisiert werden soll. Die Rollen sind bereits erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich nun vertiefend mit dem Thema Spenden und Kritik auseinandersetzen, um gut in ihren Rollen argumentieren zu können. Im Anschluss wird das Rollenspiel reflektiert und ein eigenes Urteil formuliert. Gerade in stärkeren Lerngruppen können hier größere bzw. tiefergehende Recherche- und Vorbereitungsaufträge gegeben werden.

Als Abschluss könnten sich die Schülerinnen und Schüler nochmal mit der Vielfalt Afrikas beschäftigen, um an den Einstieg der kleinen Einheit anzuknüpfen, aber diesem nun ein realeres Bild entgegenzusetzen. Hier bietet es sich an, die Klasse in kleinen Gruppen oder zu zweit aufzuteilen und die Schülerinnen und Schüler einen kurzen Steckbrief, beispielsweise, zu einem afrikanischen Land ausarbeiten zu lassen. Die Steckbriefe können für alle kopiert, als Vorträge oder als Galerierundgang im Unterricht vorgestellt werden. Im Anschluss kann gemeinsam das Quiz aus dem Material gespielt werden. Die Schülerinnen und Schüler können hierfür auch gut eigene Fragen ergänzen.

Zugriff:

https://www.bpb.de/mediathek/236023/geld-fuer-die-welt

Fussnoten

Maja-Svea Purrmann ist Gymnasiallehrerin in Berlin für die Fächer Deutsch und Geschichte.