Ein umfangreiches Material-Paket bietet hierzu die Reihe Themen und Materialien an, das derzeit als kostenloser PDF-Download zur Verfügung steht.
Konzeption des Materials
In vier Kapiteln wird das Ereignis thematisch unterteilt und der Blick auf die Ergebnisse und Folgen der Pogromnacht, die Täter und Opfer, die Inszenierung seitens des Regimes und auf die Einordnung des Pogroms im Kontext der NS-Politik gelenkt. Hinzukommt ein einführendes Kapitel für Lehrkräfte, in dem der Forschungsstand fundiert zusammengefasst und der Aufbau des Materials vorgestellt wird. Beachtlich ist die Fülle und Differenziertheit des ausgewählten Materials, das sich als thematische Quellensammlung verstehen lässt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf multiperspektivischen zeitgenössischen Quellen, lediglich ein Historikerurteil ist in die Sammlung eingegangen. So umfasst das Material unter anderem Fotografien, Listen, Zeitungsartikel in- und ausländischer Presse, Ego-Dokumente, Konferenzniederschriften, Presseanweisungen und geheime Gestapo-Fernschreiben. Einzelne Quellen aus den Kapiteln werden ferner als separater Download in höherer Auflösung bereitgestellt.
Jedem Kapitel ist ein inhaltlich-didaktischer Kommentar vorangestellt, dem die Arbeitsblätter für die Lernenden folgen. Die Arbeitsaufträge beziehen sich in der Regel auf mehrere Quellen und folgen zumeist einem ähnlichen Muster: Zunächst wird das Material erschlossen, indem Informationen herausgearbeitet werden. In einem zweiten Schritt sollen die erarbeiteten Inhalte genutzt werden, um Entwicklungen, Ergebnisse oder Ereignisse zu erklären oder zu beurteilen.
Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
Das Material richtet sich vornehmlich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und ist als Grundlage für einen Projekttag zu den Novemberpogromen von 1938 angelegt, der auch in einer Projektwoche zum 9. November in der deutschen Geschichte gedacht werden kann. Dabei steht das forschend-entdeckende Lernen im Zentrum.
Aufgrund der Fülle der Quellen ist ein kooperatives und arbeitsteiliges Vorgehen ratsam, gleichwohl auch die individuelle Auseinandersetzung der Lernenden mit dem Gegenstand in Einzelarbeit denkbar ist. Eine Herausforderung stellt je nach Lerngruppe das sprachliche Niveau der Quellen dar, da auf Annotationen gänzlich verzichtet wurde. Innerhalb eines Projekttages ist die Bearbeitungsreihenfolge der Module flexibel, da sie nicht unmittelbar aufeinander aufbauen.
Für den Unterricht außerhalb eines Projekttages lässt sich das Material auf Grund seines modularen Aufbaus ebenso nutzen, sofern der Kontext des Pogroms den Lernenden bekannt ist. So kann mittels eines Kapitels ein gewünschter Aspekt vertiefend erschlossen werden. Der Idee einer Quellensammlung folgend, bietet sich das Material als Fundus für den eigenen, individualisierten Unterricht an – zumal als Zugang zu entlegeneren Archivalien abseits der gängigen Lehrbuchquellen.
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