Konzeption der Einheit
Das Thema der Arbeitsblattreihe Hautnah "Europäische Union – Chance oder Problem?" ist die Auseinandersetzung mit Stärken und Schwächen der Europäischen Union. Die Arbeitsblätter wurden speziell für die Arbeit mit Jugendlichen an Haupt-, Real- und Berufsschulen entwickelt und bieten sich aufgrund der Thematik erst ab der Jahrgangsstufe neun an. Die Schülerinnen und Schüler erfahren nicht nur Wissenswertes rund um Europa und die EU. Vielmehr bietet die Reihe den Lernenden Anlass, sich bewusst zu machen, an welcher Stelle die EU sie in ihrem Alltag betrifft. Zugleich sollen sie diese persönlichen Erfahrungen mit populistischen Äußerungen zur EU in Bezug setzen und diese hinterfragen und reflektieren lernen.
Am Anfang des Heftes findet sich ein kurzer Einleitungstext für die Lehrkraft, der die Entstehung der EU und aktuelle Chancen und Probleme nachzeichnet. Die einzelnen Arbeitsblätter begleitet ein "pädagogischer Beipackzettel", der die Relevanz des folgenden Arbeitsblattes, die Lernziele und einzusetzenden Methoden begründet.
Einsatzmöglichkeiten im Unterricht
Das Material zeichnet sich durch einen hohen Grad an Schüleraktivierung, den Einbezug der Lebenswirklichkeit der Lernenden und den Einsatz vielfältiger Methoden und Sozialformen aus. Da die Arbeitsblätter wenig Faktenwissen vermitteln, sollten sie entweder als Einstieg in eine Reihe zur Europäischen Union oder ergänzend zu vertiefenden Materialien eingesetzt werden.
Bereits der Einstieg in das erste Arbeitsblatt "Europa und die Europäische Union" bietet die Möglichkeit der Binnendifferenzierung. Der in Partnerarbeit zu bewältigende Arbeitsauftrag, ein Land in Europa vorzustellen, kann je nach Grad des Vorwissens und der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler von der Lehrkraft durch Zusatzmaterialien unterstützt werden. Im zweiten Arbeitsschritt steht der Gemeinschaftsgedanke der EU mit ihren Zielen und Werten im Mittelpunkt. Handlungs- und produktionsorientiertes Ziel ist die Erstellung eines Übersichtsposters. Gelungen ist hier die Orientierung des Lernprozesses an den Wünschen und Ideen der Jugendlichen, die ihre Vorstellungen einer funktionierenden Gemeinschaft auf die inhaltliche Ausrichtung und strukturelle Konstitution der EU übertragen, um diese auf dem zweiten Arbeitsblatt zu problematisieren.
Das Arbeitsblatt 2 "‘'chreckgespenst' EU?" überzeugt durch die Methodenvielfalt. In Form von Einzelrecherchen, einer selbst konzipierten und durchgeführten Umfrage und einer Pro-Contra-Debatte setzen sich die Jugendlichen mit Vorurteilen gegenüber der EU, ihren Vor- und Nachteilen auseinander. Um einen Zuwachs an Sachkompetenz zu gewährleisten, sollte die Lehrkraft das im "Beipackzettel" vermerkte Video zum Beispiel als Einstiegsmedium nutzen und gegebenenfalls um weitere Materialien wie ausgewählte Internetlinks oder Zeitschriftenartikel ergänzen.
Anregungen
Die Orientierung der Reihe am Vorwissen der Lernenden, an ihren Interessen und Bedürfnissen überzeugt ebenso wie die Abwechslung bei den genutzten Medien, Methoden und Sozialformen. Um der Gefahr der Simplifizierung zu begegnen, sollte die Lehrkraft den gesamten Lernprozess und die Arbeitsergebnisse genau beobachten. Gerade das zweite Arbeitsblatt bedarf unbedingt flankierenden Faktenwissens, um zu gewährleisten, dass die Jugendlichen Vorurteile gegenüber der EU erkennen und reflektieren und innerhalb der Debatte differenziert Stellung beziehen.
Etwas redundant erscheint der dritte Arbeitsschritt des ersten Arbeitsblattes zu "Europa und der Europäischen Union". Die Schülerinnen und Schüler sind angehalten, ihre Erfahrungen und Eindrücke zu ihnen bekannten Ländern innerhalb der EU zu sammeln. Vielleicht könnte man den Arbeitsauftrag als Variante oder Ergänzung zu Aufgabe eins einsetzen.
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