Der Film erzählt von sieben Heranwachsenden, die kurz vor Ende des bereits militärisch verlorenen Zweiten Weltkriegs als Volkssturmverband zum Opfer werden. Bei der Verteidigung einer Brücke, die von den Nazis bereits zur Sprengung vorgesehen ist, gegen die anrückende amerikanische Übermacht sterben sechs von ihnen einen sinnlosen Heldentod, einer überlebt aufs schwerste traumatisiert.
In der Darstellung der ideologisch missbrauchten Generation übt der Film nicht nur massive Kritik an der nationalsozialistischen "Mobilisierung" der Jugend, sondern ist auch ein Statement für Pazifismus, Toleranz und die Botschaft "Nie wieder Krieg".
DVD-Inhalt
Neben dem mehrfach ausgezeichneten Antikriegsdrama (99 Min.), dem Regie-Debüt des vormaligen KZ-Häftlings Bernhard Wicki, umfasst die DVD eine Bildergalerie zum Film, die zur Szenenbildanalyse genutzt werden kann, sowie den Dokumentarfilm "Bilder aus einem fernen Land" (1971, 84 Min.) über die letzte Phase des "Dritten Reichs" und das umfangreiche Filmbegleitheft von Michael Schaudig (2005) als pdf-Datei, das für die vorliegende Rezension im Mittelpunkt stehen soll.
Einsatzmöglichkeiten
Für die Behandlung des Films im Unterricht ist ein Mindestalter von 14 Jahren empfohlen. Thematisch ist ein Einsatz in den Fächern Deutsch (Filmanalyse, Antikriegsfilm), Pädagogik/Religion/Ethik (Folgen nationalsozialistischer Erziehung) und Geschichte (Aufarbeitung der NS-Zeit, Erinnerungskultur) denkbar. Ein fächerübergreifendes Vorgehen, bei dem diese Analyseaspekte gemeinsam erarbeitet werden, ist zu empfehlen.
Filmstruktur
Der Film ist, wie auch im Begleitheft detailliert erläutert, in vier Handlungsphasen einzuteilen: Zunächst werden die sieben Protagonisten mit ihren individuellen Hintergründen eingeführt, nach ihrer Einberufung zum Volkssturm und kurzer Ausbildung folgt ihre Abkommandierung zur Brückensicherung. Als dort die Kampfhandlungen beginnen, entsteht ein Kampf auf Leben und Tod, da Flucht oder Rückzug für die Jungen keine Alternativen darstellen. Nach dem Rückzug der Amerikaner erfahren die Überlebenden von der bereits zuvor geplanten Sprengung der Brücke, die Sinnlosigkeit ihres Kampfes wird offensichtlich.
Anregungen zum methodischen Vorgehen
Diese Phasierung ermöglicht eine Aufteilung des Filmeinsatzes im Unterricht, sodass nach der Betrachtung je einer Phase deren Inhalt und filmische Umsetzung analytisch aufgearbeitet werden kann. Dazu bietet das Begleitheft Erschließungsfragen, die den Schülerinnen und Schülern als Beobachtungsaufträge an die Hand gegeben werden können, sowie eine differenzierte Analyse der Gesamthandlung sowie einzelner Szenen zur Vorbereitung für Lehrerinnen und Lehrer.
Als minimaler zeitlicher Rahmen sollten fünf Stunden à 45 Min. veranschlagt werden. So können die vier Handlungsphasen jeweils angesehen und anschließend nachbereitet werden (wegen der Länge der 1. Phase sollte zwischen dieser und der 2. eine einstündige Nachbereitung erfolgen, idealerweise in der zweiten Hälfte einer Doppelstunde).
Über die Erschließungsfragen hinausgehende differenzierte Arbeitsmaterialien sind im Begleitmaterial leider nicht vorhanden, jedoch bieten die Szenen- und Sequenzprotokolle sowie eine komplexe Handlungsstrukturskizze eine umfangreiche Grundlage zur Erstellung weiterer Arbeitsmaterialien.
Kritikpunkte
Das umfangreiche Begleitmaterial bietet differenzierte Analysen zum Film, , doch direkt einsetzbare Arbeitsblätter sind nicht enthalten. Zwar kann mithilfe der Erschließungsfragen eine Nachbesprechung des Films erfolgen, doch wären hier (medien)didaktisch aufbereitete Arbeitsmaterialien mit methodischen Vorschlägen wünschenswert.
Zugriff
Die DVD ist im bpb-Shop zum Preis von 7 Euro im Shop erhältlich. Damit liegt hier im Vergleich zu anderen DVD-Editionen des Films ohne Materialien das eindeutig günstigste Angebot vor. Sören Ahlhaus, Bornheim