Themenfelder: |
Polizei, Staat und Gesellschaft |
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Stichworte: |
Perspektivwechsel, Accountability, Bürgerdialog, Konfliktbearbeitung, Community Policing, polizeiliche Legitimität |
Zielgruppe(n): |
Einzeldienst |
Bildungskontext(e): |
Fortbildung |
Format/Methodik: |
Workshop |
Teilnehmerzahl: |
12 bis 24 |
Zeitansatz: |
5 Tage bis > 5 Tage |
Bedarf an externen Referent*innen: |
Nein |
Kosten: |
Nach Absprache. |
In der Praxis seit: |
2021 |
Die vielfältige Befassung der Polizei mit (ordnungs-, gesundheits-, sozial-) politischen und sozialen Themen, die nicht die eigentliche Kernaufgabe der Polizei sind, kann dazu führen, dass Polizei stärker zum Akteur in sozialen Konflikten wird. Der Bürgerdialog ist insofern ein Format für Vertrauensbildung, Legitimitätsstärkung und zur Steigerung des Sicherheitsgefühls (z.B. an hoch belasteten Orten).
Das Format eignet sich für bestehende, persistente Konflikte, in denen sich Polizei und Bürger*innen antagonistisch gegenüberstehen oder sich Bürger*innen soweit von der Polizei entfremdet fühlen, dass die Polizei nicht verständigt wird und die Anzeigebereitschaft von Straftaten insgesamt sehr gering ist. Themen, die das Angebot aufgreift sind dabei u.a.: Selbst- und Fremdbild der Polizei, soziale Konflikte, Mikroebene (Situation) versus Makroebene (Strafverfolgungszwang, Rechtsstaatlichkeit) etc.
Das Angebot verfolgt insbesondere die folgenden Ziele:
Stärkung der Konfliktfähigkeit
Verständnis und Reflexion der Rolle der Polizei in sozialen Konflikten
Stärkung der community-orientierten Polizeiarbeit
Abbau von Misstrauen
Verbesserung der Beziehung zwischen Polizei und Bürger*innen
Das über mehrere Monate konzipierte Training für Polizist*innen und polizeikritische Bürger*innen thematisiert konstruktiv und moderat spezifische Konfliktthemen. Polizist*innen lernen hier "Polizeiarbeit" aus der Sicht von Bürger*innen kennen, die ihrerseits die Rolle und den Auftrag der Polizei vermittelt bekommen. Gruppenarbeiten zu ortsspezifischen Themen oder gemeinsame Studienbesuche in sozialen Einrichtungen zeichnen das Angebot aus.
DurchführungshinweiseDas Angebot kann nach Absprache dezentral von der Veranstalterin (Dr. Nadja Maurer) durchgeführt werden.
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Dr. Nadja Maurer
Akademie der Polizei Hamburg
Forschungsstelle für strategische Polizeiforschung (FosPol)
E-Mail: Externer Link: nadja.maurer@poladium.de
Internet: Externer Link: https://akademie-der-polizei.hamburg.de/fachhochschulbereich/forschung/fospol
Dr. Nadja Maurer ist Sozialanthropologin mit Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten in den Feldern neuere Gewaltforschung, Konfliktforschung, Prozesse des sozialen Wandels, Policing, (De-)Radikalisierung, soziale Bewegungen und Organisationssoziologie. Sie hat eine Reihe innovativer Programme zu Konfliktresolution und Neuausrichtung entwickelt. International war sie beratend tätig und hat u.a. mit Minderheitengruppen, aber auch mit politisch extremistischen Splittergruppen gearbeitet.
Dr. Nadja Maurer lehrt an der Leuphana Universität Lüneburg und an der Universität Hamburg. Seit 2022 arbeitet sie für die Externer Link: Forschungsstelle für strategische Polizeiforschung (FosPol) in Hamburg.
Dr. Nadja Maurer sammelte Forschungs- und Praxiserfahrungen in Nordirland und auf dem Westbalkan zur Rolle und Reform des Sicherheitssektors in Zeiten des politischen Umbruchs. 2022 entwickelte sie das Format "Bürgerdialog" zur Konfliktbearbeitung in Hamburg St. Pauli (Hafenstraße), welches derzeit verstetigt und innerhalb der Polizei Hamburg implementiert wird. Aktuell forscht Dr. Nadja Maurer zu polizeilichen Interaktionen und Gruppendynamiken sowie zur Zukunft von Polizei und Demokratie.