Themenfelder: |
Menschenrechtsbildung |
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Stichworte: |
Polizeiarbeit |
Zielgruppe(n): |
Polizeischüler*innen |
Bildungskontext(e): |
Ausbildung (mittlerer Dienst) |
Format/Methodik: |
Workshop |
Teilnehmerzahl: |
10 bis 25 |
Zeitansatz: |
< 1/2 Tag |
Bedarf an externen Referent*innen: |
Nein |
In der Praxis seit: |
2018 |
Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes. Nicht nur die Gestapo, sondern auch die Kriminalpolizei und die uniformierte Schutzpolizei waren am Terror gegen die politischen und weltanschaulichen Gegner des NS-Staates beteiligt. Besonders in Osteuropa beging die deutsche Polizei massenhaft Verbrechen an der Zivilbevölkerung.
Das für die Aus- und Weiterbildung von Polizeibeamt*innen entwickelte Programm beschäftigt sich mit der Rolle der Polizei im NS-Staat und dem Umgang mit ihren Verbrechen in den Nürnberger Prozessen:
Welche Taten der Polizei kamen dabei zur Sprache und welche nicht?
Wie bewerteten Ankläger und Richter das Handeln der verschiedenen Polizeisparten?
Welche Bedeutung hatten die Urteile für die Rückkehr der Polizisten in ihren Beruf?
Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der Führung durch die Ausstellung und den Gerichtssaal. Danach werden grund- und menschenrechtliche Konsequenzen für die heutige Polizeiarbeit thematisiert.
Kompetenzerwerb/ZielsetzungVermittlung von Kenntnissen über die Geschichte der Polizei im Nationalsozialismus, ihre Stellung im NS-Staat sowie die Rolle der Polizei in den Nürnberger Prozessen. Dabei werden alle Sparten der Polizei (zivile und uniformierte; d.h. Kripo und Gestapo und Ordnungspolizei) berücksichtigt. Gegenwartsbezüge des Themas werden durch historische Vergleiche vermittelt (Kompetenzen, Leitbilder, Orientierung der Polizei in der NS-Zeit und heute).
AblaufplanungFührung durch die Ausstellung im Memorium Nürnberger Prozesse und Besichtigung des Schwurgerichtssaals 600.
Im drei- und vierstündigen Programm schließt an die Ausstellungsführung eine Seminareinheit an, in der Kleingruppen selbstständig mit Quellen arbeiten. Aus dieser historischen Perspektive wird die heutige polizeiliche Praxis betrachtet. Dabei werden Organisationsstrukturen und menschenrechtliche Fragen aktueller Polizeiarbeit besprochen.
Das Seminar wird im Memorium Nürnberger Prozesse durchgeführt. Zur Anmeldung nutzen Sie bitte die folgenden Kontaktdaten:
Memorium Nürnberger Prozesse
Bärenschanzstraße 72
90429 Nürnberg
Tel.: +49 (0)911 321 79372
Fax: +49 (0)911 321 79373
E-Mail: Memorium@stadt.nuernberg.de
Internet: www.memorium-nuernberg.de
Das Seminar wird in Kooperation mit dem Nürnberger Menschenrechtszentrum (Externer Link: www.menschenrechte.org) durchgeführt.
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Helga Riedl
Stadt Nürnberg
Menschenrechtsbüro
Fünferplatz 1
90403 Nürnberg
Tel.: +49 (0)911 2315015
E-Mail: Externer Link: helga.riedl@stadt.nuernberg.de
Internet: Externer Link: www.menschenrechte.nuernberg.de
Seit 1997 konzipiert, koordiniert und realisiert das kommunale Menschenrechtsbüro die Menschenrechtsaktivitäten der Stadt Nürnberg und trägt die Hauptverantwortung für die Umsetzung des Menschenrechtsgedankens in der Stadt. Ein breites Bildungsangebot an Seminaren zu Menschenrechtsthemen wie auch zur historisch-politischen Bildung gehört zu den Kernaufgaben des Menschenrechtsbüros. Zielgruppenspezifische Seminare werden für vor allem für Beschäftigte der Verwaltung, der Polizei und der Altenpflege angeboten.
Polizeibezug/ReferenzenDas kommunale Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg führt regelmäßig Menschenrechtsseminare mit Gruppen der Polizei durch. Seit 2014 bietet es das Seminar "Menschenrechte und Polizeiarbeit" im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände an. Unterstützung bei der Projektentwicklung erhält das Büro durch Herrn Andreas Mix (Kurator der Ausstellung "Ordnung und Vernichtung - Die Polizei im NS-Staat" und Mitherausgeber des gleichnamigen Sammelbandes, welcher im Jahr 2011 erschienen ist) sowie die Bayerische Bereitschaftspolizei.