Themenfelder: |
Polizei, Staat und Gesellschaft |
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Stichworte: |
Planspiel |
Zielgruppe(n): |
Polizeischüler*innen |
Bildungskontext(e): |
Ausbildung (mittlerer Dienst) |
Typus der Planungs-/ Umsetzungshilfe: |
Zum Bildungskonzept liegen Bildungsmaterialien in den folgdenden Formen vor:
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Format/Methodik: |
Rollenspiel |
Teilnehmerzahl: |
10 bis 25 |
Zeitansatz: |
1/2 bis 1 Tag |
In der Praxis seit: |
2013 |
Das Planspiel zielt darauf ab, dass sich die Teilnehmer*innen mit Grund- und Menschenrechten auseinandersetzen. Durch die Simulation des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) entlang eines konkreten Falles und in verschiedenen Rollen, lernen die Teilnehmer*innen in handelnder, "spielerischer" und diskursiver Weise das europäische Menschenrechtssystem kennen und verstehen. Sie lernen auch die Wechselwirkung von nationaler Gesetzgebung/Rechtsprechung und Europäischer Konvention für Menschenrechte/EGMR kennen. Nicht zuletzt wird Antiziganismus im Kontext des "Rechts, gleicher Rechte" thematisiert.
Das Planspiel "Herkunftsstaat - ganz sicher?" orientiert sich an ähnlichen Beschwerden, die beim EGMR eingingen sowie an Situationen, die Menschen, insbesondere Roma real erleben. Der Fall ist fiktiv, wurde aber von Rechtsexperten auf Plausibilität geprüft. Es ist also denkbar, dass eine entsprechende Beschwerde gegen Deutschland oder ein anderes EU-Land eingereicht wird.
Das Angebot als "Planspielseminar" beeinhaltet einen niedrigschwelligen Einstieg in Recht, Europäische Menschenrechtskonvention und EGMR sowie die Möglichkeit der inhaltlichen Vertiefung nach Beendigung des Planspiels. Im vorliegenden Fall können das Antiziganimus (in Europa) und Europäische Charta der Grundrechte sowie Richtlinien zur Anerkennung von Verfolgungsgründen sein. Vertiefen lässt sich auch die Problematik der Abschiebung von Roma durch staatliches Handeln vor dem Hintergrund der NS-Geschichte (Deportationen und Genozid).
Einen möglichen Ablauf finden Sie Externer Link: hier (Fall 4).
Das Konzept kann ohne den Anbieter von den interessierten Personen/Institutionen nach Erwerb der Materialien durchgeführt werden. Bei Interesse führt der Anbieter das Planspiel auch für die jeweilige Organisation/Institution nach Absprache vor Ort und/oder in einer Seminar- und Tagesstätte durch.
Hinsichtlich des Zeitansatzes sollte mindestens ein halber bis ein Tag für die Durchführung vorgesehen werden. Optimal sind 1,5 bis 2 Tage.
Das Angebot wurde im Rahmen der Projekte "Entrechtung als Lebenserfahrung - Netzwerk für Menschenrechtsbildung" und "Kompetent gegen Antiziganismus - in Geschichte und Gegenwart (KogA)" entwickelt.
Die Teilnehmer*innen des Planspiels müssen über keine besonderen Kompetenzen bzw. rechtliche Vorbildungen zu den Bereichen EGMR/EKMR verfügen.
Für die Durchführung werden folgende Räumlichkeiten/Lehrmittel benötigt:
Seminarraum
Arbeitsgruppenräume bzw. Möglichkeiten für die kleinen Rollengruppen zur ungestörten Arbeitsweise
Beamer
2 Flipchartständer
2 Moderationswände
Moderationskoffer
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Bernd Grafe-Ulke
Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Projekt KogA
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
Tel.: +49 (0)5141 9335541
E-Mail: Externer Link: bernd.grafe-ulke@stiftung-ng.de
Internet: Externer Link: https://koga-sng.de/
Anbieter des Planspiels Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) mit dem Fall "Herkunftsstaat ganz sicher?" ist das Modellprojekt "Kompetent gegen Antiziganismus/Antiromaismus - in Geschichte und Gegenwart (KogA)". Projektträger ist die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (SnG), mit den beiden Gedenkstätten Bergen-Belsen und Wolfenbüttel. Das Projekt KogA wird durch das Bundesprogramm Demokratie leben im Bereich Modellprojekte gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefördert.
Polizeibezug/ReferenzenIn den Projekten Entrechtung als Lebenserfahrung (EaL) und KogA werden seit 2009 Multiplikator*innen verschiedener staatlicher Institutionen und Berufsfelder, u.a. auch Mitarbeiter*innen der Polizei, im Rahmen modularer Bildungsprogramme qualifiziert. Zudem bieten die pädagogischen Abteilungen der SnG und der Gedenkstätten vielfältige Formate der historisch-politischen Bildung an. Diese reichen von Studientagen über Seminare bis hin zu modularen Fortbildungen. Mitarbeiter*innen und Multiplikator*innen der Polizei sind dabei seit vielen Jahren Zielgruppe der Bildungsarbeit.